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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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war es anders. Diesmal gehörte die Merrimac ihm und waren Andrews klägliche Versuche in Schiffbau Futter für seine Kanonen.
    »Ich fahre mit der Flotte aus«, erklärte Tobias gelassen. »Und ich nehme auch die Galeeren mit. Sie sind viel manövrierfähiger. Sie müssten in der Lage sein, Keanes Holzschiffe zu überfahren, während ich mich dem Rest zuwende. Ich lasse fünftausend Mann Besatzung in der Stadt zurück.«
    »Aber wieso?«, beschwerte sich Mikhail und stand auf. »Wir haben die Stadt in der Hand, während der Feind noch die Fabriken hält. Falls mir nur fünftausend Mann bleiben, bahnt er sich womöglich wieder einen Weg in die Stadt.«
    »Falls ich auf dem Fluss bleibe, habe ich keinerlei Bewegungsspielraum!«, raunzte Tobias. »Ich möchte den Gegner auf dem offenen Meer stellen und ihn versenken, ehe er seine Armee hier an Land bringen kann.«
    »Falls Ihr abzieht«, schrie Mikhail, »greifen sie mich vielleicht hier an!«
    »Darüber hast du dir nicht den Kopf zu zerbrechen!«, erklärte Hulagar scharf, und die beiden Männer blickten ihn an. »Ich möchte Keane und seine Armee tot sehen. Alles andere ist derzeit nicht von Bedeutung.«
    Mikhail betrachtete ihn argwöhnisch, hielt aber den Mund.
    »Es wird bald Morgen«, sagte Tobias leise. »Falls wir die Männer bei Tageslicht aus den Belagerungslinien abziehen, bemerkt das der Gegner. Nach Einbruch der Nacht geben wir die Linien um die Fabriken auf. Die beiden Mörserboote halten die ganze Nacht über den Beschuss aufrecht, um dieses Manöver zu tarnen. Am nächsten Morgen fahren wir aus und machen uns auf den Weg die Küste entlang.«
    »Und was wird aus mir?«, fragte Mikhail grimmig.
    »Falls die Meldungen des Spions über Keanes Anfahrt zutreffen, sind wir in drei Tagen zurück«, antwortete Tobias kalt. »Sobald diese Dummköpfe Andrews Leiche sehen, wissen sie, dass ihnen keine Hoffnung mehr bleibt.«
    Hulagar stand auf und musste sich in der niedrigen Kabine bücken.
    »Ich freue mich darauf, Schiffe im Kampf gegen Schiffe zu sehen, Cromwell«, sagte er ruhig, wandte sich ab und ging hinaus, gefolgt von den übrigen Merki.
    »Er weiß immer noch nicht, dass die Vushka anrücken«, stellte Tamuka auf Merki fest, als sie hinaus aufs Hauptdeck des Schiffes traten.
    »Warum sollte er auch?«, hielt ihm Hulagar entgegen. »Falls er es wüsste, dann würden alle Menschen hier merken, dass wir die Stadt besetzen und Cromwell verraten werden. Soll er es erfahren, wenn alles getan ist, nicht vorher.«
    »Die Vushka kommen her?«, fragte Vuka scharf und baute sich vor den beiden auf.
    Tamuka stöhnte in Gedanken über seine Indiskretion und sah Hulagar an.
    »Ja, die Vushka«, bestätigte Hulagar langsam.
    »Und mein Vater? Reitet er mit ihnen?«
    »So lautete seine Absicht«, antwortete Hulagar.
    Ein schmales Lächeln breitete sich in Vukas Gesicht aus, und er wandte sich ab und ging weg.
    »Womöglich musst du es tun, ohne der Ehre zu achten«, flüsterte Hulagar.
    »Ich kann diese Verantwortung nicht auf mich nehmen«, erwiderte Tamuka. »Denk daran, dass der Qar Qarth sagte: falls er es wieder gutmacht, darf er am Leben bleiben.«
    »Wieder gutmachen? Kann denn jemand an die Aufrichtigkeit seines Tuns glauben? Er weiß schließlich, dass sein Vater kommt, um ihn einzuschätzen. Er vermutet auch schon, dass man über ihn geurteilt hat, und bei allem, was er tut, wird er von diesem Gedanken bewegt sein. Vergiss nicht, worüber wir gesprochen haben. Damit wir überleben können, musst du bald handeln.«
    Tamuka blickte Vuka nach und sah ihn mit Mantu reden. Die beiden lachten leise. Vuka legte seinem Bruder den Arm um die Schultern, und gemeinsam spazierten sie in die Dunkelheit.
    »Er hasst Mantu von jeher«, flüsterte Tamuka in einem Ton, der kalt war von Argwohn.

Kapitel 16
     
     
    »Was denken Sie, wie alt die Meldung wohl ist?«, fragte Kal und blickte zu Hans hinüber, der auf der Tischkante saß und die grob gezeichnete Karte betrachtete, die vor ihm lag.
    »Die erste Befestigungslinie liegt über hundertfünfzig Kilometer südwestlich von hier. Wir haben noch zwei Postenketten davor – eine achtzig Kilometer weit draußen, die nächste einhundertsechzig. Dann brauchte die Semaphormeldung einen halben Tag, um die befestigten Linien zu erreichen. Unsere Telegrafenstation am Gleiskopf Wilderness Station liegt fünfzig Kilometer diesseits, und der Bote sagte, er hätte über einen Tag gebraucht, um hierherzukommen – den Fluss zu

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