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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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können.
    Falls Sie darauf eingehen, hat die Rusarmee keinen legitimen Grund mehr, Ihr Territorium zu betreten, und der Krieg ist vorbei.«
    »Das ist alles?«
    »Wir erklären uns auch damit einverstanden, Reparationen für die Schäden an der Stadt Ostia zu zahlen, an jede Familie, die Angehörige verloren hat und an die Eigentümer der zerstörten Plantagen. Wir bedauern diese Verluste, aber wir mussten andererseits unsere Absichten klar demonstrieren. Dieser Krieg ist gegen Rus gerichtet, nicht gegen Sie und die Herrscher von Roum.«
    Vincent schäumte vor Wut. Dieser Plan war so sauber ausgetüfelt, und er konnte ihm kein Wort entgegensetzen.
    »Und wo verbleibt Ihre Armee?«, fragte Lucullus.
    »Wir haben hier durchaus ein, ah, militärisches Anliegen. Falls wir sofort abzögen, würden die Rus einfach mit voller Macht zurückkehren. Das wäre nicht fair Ihnen als unseren Bundesgenossen gegenüber. Wir schlagen vor, uns nach Westen zu wenden und sie zu stellen, hoffentlich mit Ihnen an unserer Seite, um ihren Abzug zu fordern und ihre Bahnlinie bis zu dem Fluss zu zerstören, den sie Kennebec nennen.«
    »Nach einem Fluss aus Ihrem Heimatstaat benannt!«, warf Vincent mit kalter Ironie ein. »Vergessen Sie nicht, dass Sie ein Mann aus Maine sind und aus der Union.«
    »Das war ich, Mr. Hawthorne«, hielt ihm Tobias auf Englisch entgegen und musterte ihn geradeheraus. »Vincent, hier leben wir auf einem anderen Planeten, und wir sollten uns lieber anpassen.«
    »Botschafter Hawthorne oder General Hawthorne wäre die korrekte Anrede«, korrigierte ihn Vincent kühl.
    »Verzeihen Sie, Botschafter Hawthorne«, sagte Cromwell mit einer Spur Ironie im Ton. »Es ist nur so, dass ich mich noch an andere Zeiten erinnere, was Sie angeht.
    Zurück zu Ihnen, Lucullus«, sagte Tobias und tat wieder so, als wäre Vincent gar nicht dabei. »So lauten unsere Bedingungen: ich ordne die Einstellung des Feuers bis heute Abend an, dem Zeitpunkt, an dem ich Ihre Antwort erwarte. Sind Sie Ihrerseits mit der Einstellung des Feuers einverstanden?«
    »Da wir nichts haben, um damit zurückzuschießen«, antwortete Lucullus mit grimmigem Lachen, »bin ich natürlich einverstanden.«
    »Ein Letztes«, mischte sich Vincent leise ein. »Ich muss Ihnen eine Frage stellen.«
    »Nur zu«, sagte Tobias mit resigniertem Unterton.
    »Warum?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Warum dieser Einsatz von Ihnen? Ob Roum und Rus sich verbünden oder nicht, ist doch weder für die Carthas noch für Sie von Belang.«
    »Ihre Expansion ist für Cartha sehr wohl von Belang. Und außerdem können wir Roum einen besseren Vertrag anbieten. Die gleichen Industrien, aber ohne die verdammte Bauern- und Sklavenrevolution, die Sie insgeheim zusammen mit Ihren Produkten exportieren«, antwortete Tobias auf Cartha, und der Dolmetscher übertrug es für Lucullus hastig ins Lateinische.
    »Hören Sie auf, dem Thema auszuweichen, Tobias.«
    »Admiral Cromwell«, lautete die steife Zurechtweisung.
    »Wie ich schon sagte: hören Sie auf, dem Thema auszuweichen. Die Merkihorde erreicht Cartha im kommenden Herbst. Ihr Künder der Zeit müsste vergangenen Herbst dort gewesen sein. Einige Wanderer haben bereits unsere Grenzposten passiert und umfassende Berichte über den Verbleib der Horde abgegeben. Die Merki wissen, was Sie in Cartha tun. Sie müssen auch wissen, was hier geschieht, und sich damit einverstanden erklärt haben. Sie sind nichts weiter als die Maske für einen Plan der Merki.«
    Verdammte Wanderer!, dachte Tobias kalt. Auf seinen Vorschlag hatte man ein engmaschiges Sicherheitsnetz ausgespannt, aber irgendwie gelang es diesem Abschaum immer hindurchzusickern.
    »Wäre es nicht möglich, dass ich die Merki benutze?«, hielt ihm Tobias gelassen entgegen.
    »Wie?«
    »Vincent – Verzeihung, Botschafter Hawthorne –, aber die Tugaren waren im Vergleich zu den Merki nur eine kleine Horde. Die Merki sind ohne Zahl. Sie könnten die Welt vor sich hertreiben.«
    »Und doch haben sie gegen die Bantag verloren«, wandte Vincent ein und hoffte insgeheim darauf, dass eine bestimmte Meldung der Wanderer zutraf.
    »Ja, genau das ist der Punkt«, bestätigte Tobias.
    Vincent lächelte verstohlen. Er hatte eine wertvolle Information aufgeschnappt und damit etwas bestätigt, was bislang nur ein vages Gerücht von einer noch ferneren Horde gewesen war.
    »Die Merki könnten sich jetzt wenden, wohin sie wollen. Sie fürchten Ihre verrückte Expansion nach Osten. Sie fürchten,

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