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Das Verlorene Symbol

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Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sprung ins Ungewisse«, antwortete er, und seine Stimme verhallte bereits. »Du findest den Weg, vertrau mir.«
    Er nimmt mich auf den Arm. Oder doch nicht …? Mit pochendem Herzen machte Katherine ein paar Schritte über die Schwelle hinaus und versuchte erneut, in dem stockfinsteren Raum etwas zu erkennen. Verflixt noch mal, ich sehe nichts! Plötzlich zischte die Stahltür und schlug mit lautem Knall hinter ihr zu. Katherine war in undurchdringliche Schwärze gehüllt. Nirgendwo gab es auch nur ein Fünkchen Licht.
    »Peter?«
    Stille.
    Du findest den Weg, vertrau mir.
    Vorsichtig schritt sie blind voran. Ein Sprung ins Ungewisse. Katherine konnte die Hand vor Augen nicht sehen. Sie blieb stehen, machte dann ein paar weitere kleine Schritte, doch es war nur eine Frage von Sekunden, und sie hatte sich hoffnungslos verirrt.
    Wohin gehe ich eigentlich?
    Das war vor drei Jahren gewesen.
    Als Katherine nun vor der gleichen schweren Stahltür stand, wurde ihr bewusst, wie weit sie seit diesem ersten Abend gekommen war. Ihr Labor – das der ›Würfel‹ genannt wurde – war zu ihrem Zuhause geworden, eine Zuflucht in den Tiefen von Magazin 5. Genau wie Peter ihr versichert hatte, war es ihr damals gelungen, den Weg durch die Dunkelheit zu finden – und seither jeden Tag, dank eines genial einfachen Leitsystems, das zu entdecken Peter ihr selbst überlassen hatte.
    Und was noch viel wichtiger war – Peters andere Vorhersage hatte sich ebenfalls bewahrheitet: Bei ihren Experimenten war Katherine zu atemberaubenden Ergebnissen gelangt. Insbesondere in den letzten sechs Monaten hatte sie Durchbrüche erzielt, die ganze Paradigmen verändern würden. Katherine und Peter waren übereingekommen, absolutes Stillschweigen über die Versuchsergebnisse zu wahren, bis sie deren mögliche Konsequenzen besser verstanden hatten. Doch schon jetzt stand fest, dass Katherine in naher Zukunft einige der revolutionärsten wissenschaftlichen Entdeckungen der Menschheitsgeschichte machen würde.
    Ein Geheimlabor in einem Geheimmuseum, dachte sie nun, als sie ihre Schlüsselkarte in die Tür von Magazin 5 einführte. Das Tastenfeld leuchtete auf, und Katherine gab ihren Zugangscode ein.
    Zischend öffnete sich die Stahltür.
    Das vertraute hohle Ächzen wurde von dem ebenso vertrauten kalten Luftzug begleitet. Wie immer spürte Katherine, dass ihr Puls anstieg. Die merkwürdigste Pendlerstrecke der Welt.
    Katherine wappnete sich für den Marsch und blickte auf die Uhr, ehe sie in die Leere trat. Heute allerdings folgte ihr ein beunruhigender Gedanke ins Magazin:
    Wo bleibt Peter?

KAPITEL 12
    Trent Anderson war seit mehr als zehn Jahren Sicherheitschef im Komplex des Kapitols in Washington, D.C. Er war ein stämmiger Mann mit breiter Brust, kantigem Gesicht und rotem Haar, das er kurz geschoren trug, was ihm eine Aura militärischer Autorität verlieh. Als Warnung an jeden, der dumm genug sein könnte, seine Macht und Kompetenz infrage zu stellen, trug er sichtbar eine Schusswaffe in einem Schulterholster.
    Den Großteil seiner Zeit verbrachte Anderson im Kellergeschoss des Kapitols, wo er aus einem hoch technisierten Überwachungszentrum eine kleine Armee von Sicherheitsbeamten koordinierte. Außerdem beaufsichtigte er einen Stab von Technikern, die Monitore überwachten, Computerdisplays beobachteten und eine Telefonvermittlungstafel bedienten, über die Anderson Verbindung zu der Heerschar der Wachleute hielt, die unter seinem Befehl standen.
    An diesem Abend war es ungewöhnlich ruhig, was Anderson nur recht gewesen war, denn er hatte gehofft, sich auf dem Flachbildfernseher in seinem Büro das Spiel der Redskins anschauen zu können. Der Anpfiff war gerade erfolgt, als seine Gegensprechanlage einen Summton von sich gab.
    »Chief?«
    Anderson fluchte leise und drückte den Knopf, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen. »Ja.«
    »In der Rotunde ist irgendwas passiert. Einige unserer Leute sind bereits da, aber ich glaube, Sie sollten es sich selbst ansehen.«
    »Okay.« Anderson ging hinüber ins Nervenzentrum der Sicherheitsabteilung – eine kompakte, neomoderne Einrichtung voller Computermonitore. »Was ist los?«
    Der Techniker legte einen digitalen Videoclip auf den Bildschirm. »Ostbalkon-Kamera in der Rotunde, Chief. Vor zwanzig Sekunden.« Er spielte den Clip ab.
    Anderson schaute ihn sich über die Schulter des Technikers hinweg an.
    Die Rotunde war an diesem Tag kaum besucht; nur wenige Touristen waren zu sehen.

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