Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
darüber zu reden, weil sie nicht der Grund sind, weshalb er zu mir kommt. Doch gestern habe ich ihn aus einer Anzahl von Gründen dennoch danach gefragt.« Abaddon hielt ihren Blick fest. »Ihr Bruder hat sich geöffnet, und zwar in recht dramatischer und unerwarteter Manier. Er hat mir Dinge erzählt, die zu hören ich nie erwartet hätte … einschließlich allem, was an dem Abend geschah, an dem Ihre Mutter zu Tode kam.«
    Heiligabend vor fast zehn Jahren. In meinen Armen ist sie gestorben.
    »Er hat erzählt, dass Ihre Mutter bei einem versuchten Raubüberfall auf Ihr Haus ermordet wurde … Von einem Einbrecher, der etwas gesucht hat, von dem er glaubte, Ihr Bruder verstecke es, nicht wahr?«
    »Das ist richtig.«
    Abaddon taxierte sie. »Ihr Bruder sagte, er hätte den Mann erschossen?«
    »Ja.«
    Abaddon strich sich übers Kinn. »Erinnern Sie sich noch, wonach der Einbrecher gesucht hat, als er in Ihr Zuhause eindrang?«
    Katherine hatte zehn Jahre lang vergeblich versucht, die Erinnerung zu verdrängen. »Ja, seine Forderung war sehr exakt. Leider wusste keiner von uns, wovon er sprach. Es ergab für uns alle keinen Sinn.«
    »Für Ihren Bruder schon.«
    »Wie bitte?« Katherine setzte sich auf.
    »Zumindest nach dem, was er mir gestern erzählt hat, wusste Peter ganz genau, was der Einbrecher wollte. Doch Ihr Bruder wollte es nicht aushändigen. Deshalb gab er vor, nicht zu begreifen, worum es dem Mann ging.«
    »Das ist absurd. Peter kann unmöglich gewusst haben, was der Kerl wollte. Seine Forderung war völliger Unsinn!«
    »Interessant.« Dr. Abaddon notierte sich schweigend etwas. »Wie ich bereits sagte, hat Peter mir gegenüber behauptet, dass er durchaus wusste, worum es ging. Er glaubt, dass Ihre Mutter heute vielleicht noch leben könnte, hätte er mit dem Einbrecher kooperiert. Seine Entscheidung von damals ist die Ursache seiner Schuldgefühle.«
    Katherine schüttelte den Kopf. »Das ist doch verrückt …«
    Abaddon machte eine besorgte Miene und ließ sich zurücksinken. »Miss Solomon, Ihre Reaktion ist mir sehr nützlich gewesen. Wie ich bereits vermutete habe, scheint Ihr Bruder ein wenig den Kontakt zur Realität verloren zu haben. Genau das war meine Befürchtung. Deshalb habe ich ihn gebeten, heute wiederzukommen. Solche Selbsttäuschungsepisoden sind nichts Ungewöhnliches, wenn jemand an seine traumatischen Erinnerungen rührt.«
    Katherine schüttelte wieder den Kopf. »Peter leidet keineswegs unter Selbsttäuschungen, Dr. Abaddon.«
    »Ich würde Ihnen sofort zustimmen, nur dass …«
    »Nur was?«
    »Nur dass seine Schilderung des Überfalls lediglich der Anfang war … ein kleines Bruchstück einer langen, weit hergeholten Geschichte, die er mir erzählt hat.«
    Katherine beugte sich im Sessel vor. »Was hat Peter Ihnen erzählt?«
    Abaddon lächelte ihr traurig zu. »Miss Solomon, gestatten Sie mir eine Frage. Hat Ihr Bruder je davon gesprochen, was er unterhalb Washingtons verborgen glaubt? Oder welche Rolle er bei dem Schutz eines unermesslichen Schatzes zu spielen glaubt … eines uralten Wissensschatzes?«
    Katherine stand der Mund offen. »Was reden Sie da?«
    Dr. Abaddon seufzte tief. »Was ich Ihnen erzählen möchte, wird Sie ein wenig schockieren, Katherine.« Er hielt inne und sah ihr in die Augen. »Aber es wird äußerst hilfreich sein, wenn Sie mir alles sagen, was Ihnen dazu einfällt.« Er griff nach ihrer Tasse. »Noch Tee?«

KAPITEL 23
    Noch eine Tätowierung.
    Langdon kauerte neben Peters offener Handfläche und betrachtete die sieben kleinen Symbole, die von den leblos gekrümmten Fingern verdeckt gewesen waren.

    »Sie sehen aus wie Zahlen«, sagte Langdon überrascht. »Die ich allerdings nicht kenne.«
    »Die erste ist eine römische Ziffer«, meinte Anderson.
    »Meiner Ansicht nach nicht«, widersprach Langdon. »Es gibt keine römische Zahl mit der Schreibung I-I-I-X.«
    »Und was ist mit den anderen?«, fragte Sato.
    »Ich bin mir nicht sicher. Es sieht aus wie acht-acht-fünf in arabischen Ziffern.«
    »Arabisch?«, fragte Anderson. »Die sehen wie ganz normale Zahlen aus.«
    »Unsere normalen Zahlen sind arabisch.« Langdon musste diesen Sachverhalt bei seinen Studenten so oft klarstellen, dass er einen Vortrag über die wissenschaftlichen Fortschritte parat hatte, die von den frühen Kulturen des Nahen Ostens gemacht worden waren, darunter das moderne Zahlensystem, dessen Vorteile gegenüber den römischen Ziffern unter anderem die

Weitere Kostenlose Bücher