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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Scherer-Kern
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zu diesem prächtigen Tempel wurde diese Prachtstraße gebaut, sodass die Götter sich wie im Himmel fühlen, wenn sie das leuchtende Blau der wundervollen glänzenden Ziegel erblicken, die das Gewand der hohen Mauern an beiden Seiten ihres Weges bilden…“, sagt Salana-Daniel und Elieanor-Adda-Guppi fährt fort:
    „Ja, allein diese blauen Ziegel sind etwas sehr Besonderes, denn das Rezept ihrer Herstellung verbergen Experten dieser großen Kunst als ihr Geheimnis. Ich weiß nur, dass deren Herstellung sehr schwierig ist und es dabei auf feinste Abstimmungen aller Abläufe ankommt, was sie wahrlich kostbar macht. Wisst ihr, dass allein das Ischtar -Tor etwa 20.000 Ziegeln verkleiden?
    Denkt an die Erweiterungen und Verschönerungen der Südburg mit dem herrlichen Thronsaal und dessen wunderschönen Außenmauer mit den blauen Glanzziegeln und den beschwingten Motiven. Zahlreiche Tempel befinden sich in der Stadt. Einige neue Tempel, zum größten Teil aber ließ er sie erneuern und von Künstlerhand verschönern. Er ließ, wie er zu sagen pflegt, alle Heiligtümer der Götter und Göttinnen erstrahlen wie der Tag. In eben diesem Glanz erstrahlen sie zum Gefallen der Götter und damit der Menschen. Zahlreiche kleinere Kapellen waren allein für Marduk , viele Kapellen für die Götter der Unterwelt und viele für die Götter des Himmels…“
    Tanobakt spricht weiter: „So, wie im Enûma elîsch beschrieben. Er baute fast alles für die Götter. Unzählige Altäre, ich glaube allein 180 Altäre für die große Ischtar und 180 Altäre für den Wettergott Adad und den Pestgott Nergal . Die Dachbalken ließ er meistens aus dem kostbaren Zedernholz aus dem Libanon fertigen. Die prächtige Ausstattung von Äsagila , Marduks Tempel – selbst ich habe ihn noch nicht gesehen, doch ich weiß es von anderen Priestern, dass diese überaus glanzvoll ist. Weißer Marmor und Alabaster, Gold, Silber und Steine, die wie die Sterne des Himmels funkeln, schmücken das Heiligtum des Marduk . Ja, Äsagila liegt unserem König sehr am Herzen.
    Neben Äsagila ließ er den Hochtempel Ätämänanki neu errichten, der der höchste Tempel unserer Zeit ist.“
    „Die erste Stufe des Hochtempels ist schon so hoch, dass mir schwindelig wird und ich mich ganz nach hinten stellen muss. Über sieben solch hoher Stufen, den Planeten entsprechend, die nach oben immer kleiner werden, erhebt sich in einem noch kräftigeren Blau als der Himmel selbst der Tempel, das Heiligtum des Gottes Marduk mit seinem goldenen Dach und vielen Nebenräumen für Nebengötter und Priester… und die Gemahlin des Marduk .“
    Elieanor-Adda-Guppi erzählt dies mit einem leicht angsterfüllten Blick.
    „Der große König Hammurabi hatte seiner Zeit diesen Turm, diesen Hochtempel gebaut, doch er war völlig zerstört worden, wie ganz Babylon vor noch nicht so langer Zeit einem großen Berg aus Ziegelsteinen glich. Nebukadnezar ließ ihn, wie alles andere, wieder auferstehen, noch größer und noch schöner. Die Götterschar der Igigi und Annunaki haben ihre wahre Freude an der Größe dieser Tempel.
    Da diese Stadt ihm wie ein großer Schatz war und ist, machte er aus Babylon mit dem doppelten Mauerring eine uneinnehmbare Festung. Die innere ist jetzt noch breiter und kräftiger. Die äußere große Mauer, die auch den Sommerpalast mit einschließt, hat zur Verstärkung noch viele weitere Türme.“
    Salana-Daniel unterbricht Tanobakt :
    „Seht nur, wir zählen gerade die vielen Prachtbauten auf, die Nebukadnezar errichten ließ, und da kommt auch schon eine riesige Ladung Stroh – aha, gleich mehrere Ladungen Stroh! Da wird wohl irgendwo wieder fleißig gebaut. Sie brauchen wieder einen Nachschub mit Ziegeln. Die meisten, die aus Stroh und Ton vermischt werden, müssen nur an der Sonne gut durchtrocknen. Gebrannte Ziegel werden ja nur für wichtige Gebäude verwendet, zur Pflasterung und all die Stellen, die mit Wasser in Berührung kommen oder kommen können. Die lassen sie vor der Stadt in riesigen Mengen herstellen.“
    „Das ist ja alles schön und gut, nur warum müssen sie gerade hier über den Markt fahren? Das Stroh fliegt überall herum! Alle müssen jetzt ihren Stand wieder säubern. Ah, ich sehe, meine Schülerin ist sehr klug. Sie hat rasch eine Decke über die Kräuter geworfen!“, sagt Elieanor-Adda-Guppi sehr zufrieden, mehr zu sich.
    Tanobakt zählt weiter auf „Wo waren wir? – bei den Mauern, ja, und umgeben sind sie von riesigen

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