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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Scherer-Kern
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auch,
dass von meinen Verwandten Sturheit und Missgunst,
von den Mitarbeitern Feindschaft und Betrug,
von den Freunden Verleumdungen und Unterstellungen,
und von der Welt die bösen und betrügerischen Führer fern bleiben mögen.
    Um mein Ziel zu erreichen und meine Sehnsucht zu stillen,
bitte ich die von Dir gesandte innere Stimme um Hilfe,
damit ich im Lichte von Asha und mit guter Gesinnung zu Dir finde.
Ich bin ein aufrechter Anhänger von Asha,
der Dich auf dem richtigen Weg
mit bestem Wissen und Verstand zu verstehen sucht.
Mit diesem Gedanken möchte ich ein Lehrer
für die fruchtbringenden Menschen sein.
O Ahura Mazda,
deshalb möchte ich zu Dir finden.
O Mazda,
der Du höher steht als alles, lasse mich zu Dir finden,
zeige mir den Weg, Dein Licht der Wahrheit und guten Taten,
damit meine Stimme auch außerhalb von Angehörigen und Anhängern,
von allen gehört wird.
Beflügle unsere Huldigung und verkünde uns unsere Pflichten.
O Mazda Ahura,
weise mir mein endgültiges Ziel,
damit ich im Lichte der guten Gedanken danach strebe.
O Mazda,
nimm bitte meine aufrichtige Huldigung an
und gewähre mir Reife und Beständigkeit.
O Mazda,
diese zwei Eigenschaften in ihrem tugendhaften Glanz,
fortschreitende Reife und Beständigkeit,
die im Lichte des guten Gedanken erreicht werden können, kommen von Dir.
Es wird sein, dass im Lichte von guten Taten
diese zwei edlen Eigenschaften,
die übereinstimmend und gleichwertig sind,
uns zu gegenseitigem Verständnis und zu Wohlergehen führen werden.
O Mazda,
bitte lasse alle, die waren, sind und sein werden,
aus Deiner Liebe und Freundschaft
vom Guten des Lebens erfahren,
und auf dem Pfad der guten Gesinnung,
Asha, Liebe und Beherrschung des eigenen Willens,
Gesundheit und Glück erlangen.
O, Ahura Mazda,
Allmächtiger, Asha, Armaity, Wohuman und Khashatra,
hört mich an: Wenn die Zeit des Ergebnisses kommt,
seid gütig bei der Vergebung, auch zu mir.
O Mazda Ahura,
schenke mir im Lichte von Armaity Rechtschaffenheit,
Uneigennützigkeit und geistige Kraft.
Nimm meine Huldigung an und widme mir im Lichte von Wohuman
förderliche, große Weisheit, Freude und Wohlergehen.
O Mazda Ahura,
dem nichts verborgen bleibt,
zur meiner Freude, spende mir die Gaben,
die aus guten Taten und gutem Denken stammen.
Du erhabene Armaity, bitte erleuchte unser Gewissen mit Asha.
O Mazda,
nun schenkt Zarathustra seinen Körper und seinen Geist,
die besten seiner guten Gedanken, guten Reden, guten Taten,
und alle seine erhabenen Kräfte der Gefolgschaft von Asha.“ [31]
     
    Tanobakt nickt versonnen: „Das ist doch wunderbar, so leicht, so einfach! 
    Aber hier in Babylon beherrscht die Macht den Glauben, die Macht der Götter, die Macht der Menschen, die Macht des Königs, auch wenn diese nur zum Teil gerechnet werden kann, denn Nebukadnezar tut das, was in seiner Möglichkeit steht, um es abzuschwächen. Jedoch aber vor allem die Macht der Priester, deren man als Bürger ausgeliefert ist. Ja, ausgeliefert, vollkommen! Wir stecken mitten drin in diesem von diesen Menschen errichteten Glaubensmauern. Wenn ich jetzt dagegen rebellieren würde, dann würde mich das mein Auge, meine Hand oder sogar mein Leben kosten. Denn ich habe mich für ein Leben in dieser Stadt entschieden und muss deren Gesetze akzeptieren.
    Wir sind hier weit von diesen Gedanken entfernt, doch in manchen Handlungen Nebukadnezars kommt eine Idee davon zutage. Ich habe das Gefühl, dass er am Anfang seiner Macht viel milder und hoffnungsvoller war als er es jetzt ist. Ich hoffe nicht, dass er resigniert, das wäre schlimm für Babylon und seine Menschen!“
    „Möglich ist, dass die Enttäuschung an ihm nagt“, sagt Salana-Daniel mit einem Blick zu Elieanor-Adda-Guppi .  „Ich habe ihn beobachtet, die Zeit seit ich im Palast bin. Nicht nur einmal offenbarte er mir seine Gedanken über die Menschen. Durch ihn habe ich erst erkannt, wie schwierig seine Position ist, inmitten des Drucks von allen Seiten und dem inneren Druck um sich selbst Willen. Doch dies scheint er aufgegeben zu haben. Er dachte, dass er wahrhaftig nicht nur äußerlich ein großes Volk regieren würde, sondern auch ein Volk, das in sich gute Werte tragen würde. Er wollte keine Sklaven, kein Arm und Reich, keine Bettler, keine Hörigen.
    Freie Bürger wollte er! Er wollte ihnen sein wie ein Vater. Doch es kam anders, sehr viel anders, als er es dachte. Angefangen mit dem großen Gott, dem Herrn

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