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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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aber es war zu spät.
    Die Ungeheuer blieben zögernd stehen, als Eragons Handfläche zu glühen begann. Lichtpfeile schossen aus seiner Hand und trafen jeden einzelnen Urgal in den Bauch. Ihre Körper flogen in hohem Bogen durch die Luft, fielen in Baumkronen und krachten besinnungslos zu Boden.
    Plötzlich fühlte sich Eragon völlig entkräftet und er glitt schlaff von Saphira herab. Sein Geist war umnebelt und getrübt. Als Saphira sich über ihn beugte, wurde ihm klar, dass er womöglich zu weit gegangen war. Zwölf Urgals durch die Luft zu schleudern, kostete gewaltig viel Kraft. Ihn packte Todesangst, während er versuchte, nicht das Bewusstsein zu verlieren.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich einer der Urgals schwankend aufrappelte, ein Schwert in der Hand. Eragon versuchte, Saphira zu warnen, war aber zu kraftlos. Nein ..., dachte er schwach. Das Scheusal schlich auf Saphira zu, bis es hinter ihrem Schwanz stand, dann hob es das Schwert und wollte ihr die Klinge in den Hals rammen. Nein!… Saphira wirbelte mit lautem Gebrüll herum. Ihre Klauen schnellten blitzartig in die Höhe. Das Blut spritzte in alle Richtungen, als sie den Urgal in Stücke riss.
    Dann klappte sie energisch das Maul zu und wandte sich wieder zu Eragon um. Behutsam legte sie die blutverschmierten Klauen um seinen Leib und stieg dann mit einem mächtigen Satz in die Luft. Die Nacht versank in pechschwarzem Schmerz. Der hypnotische Klang von Saphiras Schwingen versetzte Eragon in eine schläfrige Trance: auf und ab und auf und ab …
    Als sie irgendwann landeten, registrierte Eragon verschwommen, dass Brom mit Saphira redete. Er verstand nicht, worum es ging, aber es musste eine Entscheidung gefallen sein, denn gleich darauf flog Saphira noch einmal los.
    Aus seiner Benommenheit wurde Schlaf, der ihn wie ein weiches Tuch umhüllte.
     

DER TRAUM VOM HELDENTUM
    Eragon drehte sich noch einmal unter seinen Decken um, ohne die Augen zu öffnen. Er döste eine Weile vor sich hin, dann kam ihm verschwommen ein Gedanke ... Wie bin ich hierher gekommen? Verwirrt zog er die Decken fester um sich und spürte etwas Hartes am rechten Arm. Er versuchte, das Handgelenk zu bewegen. Es sirrte vor Schmerz. Die Urgals! Ruckartig setzte er sich auf.
    Er befand sich auf einer kleinen Lichtung, auf der es nichts gab außer einem Lagerfeuer, das einen Kessel mit Eintopf erhitzte. Auf einem Ast saß schnatternd ein Eichhörnchen. Sein Bogen und Köcher lagen neben ihm. Als er aufzustehen versuchte, verzog er vor Schmerz das Gesicht, denn seine Muskeln waren verkrampft und wund. An seinen verletzten Arm war eine schwere Holzschiene gebunden.
    Wo sind die anderen?, fragte er sich mit einem Gefühl von Verlassenheit. Er versuchte, Saphira zu rufen, konnte sie aber zu seiner Beunruhigung nicht spüren. Er hatte einen Bärenhunger, daher aß er den Eintopf auf. Noch immer hungrig, wollte er in den Satteltaschen nach Brot suchen, aber weder die Taschen noch die Pferde waren irgendwo zu sehen. Bestimmt gibt es dafür einen guten Grund, dachte er und unterdrückte die aufsteigende Panik.
    Er wanderte auf der Lichtung umher, dann ging er zum Lager zurück und rollte die Decken zusammen. Da es nichts Besseres zu tun gab, setzte er sich mit dem Rücken an einen Baum gelehnt hin und betrachtete die Wolken über sich. Stunden vergingen, aber Brom  und Saphira kehrten nicht zurück. Hoffentlich ist ihnen nichts zugestoßen , dachte er besorgt.
    Als der Nachmittag sich länger und länger hinzog, begann er, sich zu langweilen, und so machte er sich auf, den umliegenden Wald zu erkunden. Als er müde wurde, setzte er sich unter eine Tanne, die an einem Felsen lehnte, in dessen schüsselartiger Vertiefung klares Tauwasser stand. Eragon starrte aufs Wasser und dachte an Broms Anweisungen für die Traumsicht. Vielleicht kann ich so erkennen, wo Saphira ist. Brom hat zwar gesagt, das kostet viel Kraft, aber ich bin stärker als er ... Er atmete tief ein und schloss die Augen. Sein Geist erschuf ein Bild von Saphira, und er gab sich alle Mühe, es so lebensecht wie möglich ausfallen zu lassen. Dann sagte er: »Draumr kópa!« und blickte gespannt in die Mulde.
    Die Wasseroberfläche erstarrte, von einer unsichtbaren Kraft eingefroren. Die Spiegelungen verschwanden, und das Wasser wurde zu einer glatten Fläche, auf der ein Bild von Saphira schimmerte. Ihre Umgebung war schneeweiß, doch Eragon konnte erkennen, dass sie flog. Brom saß mit wehendem Bart auf ihrem Rücken, das

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