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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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komplizierte Gefahrensituationen zu schildern, in denen Urgals, Magie und Saphira eine Rolle spielten. Die imaginären Schlachten waren mannigfaltiger Art. Manchmal kamen auch ein Schatten oder andere Drachen darin vor. Eragon entdeckte dabei, dass es möglich war, gleichzeitig Geist und Körper zu foltern. Die meisten Fragen beantwortete er falsch und das machte ihn immer niedergeschlagener.
    Als sie ihr Nachtlager aufschlugen, grummelte Brom kurz angebunden: »Das war immerhin ein Anfang.« Eragon aber wusste, dass er von ihm enttäuscht war.
     

ÜBUNG MACHT DEN MEISTER
    Am nächsten Tag gingen sie etwas gelassener ans Werk. Eragon fühlte sich wohler und konnte die meisten von Broms Fragen richtig beantworten. Nach einer besonders schweren Übung erzählte Eragon ihm von der Frau in der Zelle. Der alte Mann zupfte an seinem Bart. »Sie wurde gefangen gehalten, sagst du?«
    »Ja.«
    »Hast du ihr Gesicht gesehen?«, fragte Brom erwartungsvoll.
    »Nur undeutlich. Es war sehr dunkel, aber ich konnte sehen, dass sie schön war. Es ist seltsam - ihre Augen konnte ich genau erkennen. Und sie hat mich angesehen.«
    Brom schüttelte den Kopf. »Soweit ich weiß, ist es unmöglich, dass jemand bemerkt, wenn man ihn mit der Traumsicht beobachtet. «
    »Weißt du, wer sie sein könnte?«, fragte Eragon und war überrascht von der Wissbegierde in seiner Stimme.
    »Nein«, gestand Brom. »Wenn es unbedingt sein müsste, könnte ich wohl einige Vermutungen anstellen, aber keine davon wäre sehr wahrscheinlich. Dieser Traum ist eigenartig. Irgendwie ist es dir gelungen, im Schlaf etwas zu erblicken, was dir bis dahin völlig unbekannt war - ohne auch nur die magischen Worte auszusprechen.  Zuweilen streifen Träume das Reich des Geistes, aber was du erlebt hast, ist etwas anderes.«
    »Um es zu begreifen, sollten wir vielleicht jedes Gefängnis und jeden Kerker durchsuchen, bis wir diese Frau finden«, meinte Eragon scherzhaft. Tatsächlich hielt er das für gar keine so üble Idee. Brom lachte und ritt weiter.
     Der strenge Unterricht füllte fast jede einzelne Stunde aus, während aus den Tagen langsam Wochen wurden. Wegen der Armschiene musste Eragon beim Schwertkampf die linke Hand benutzen. Und so dauerte es nicht lange, bis er die Waffe mit der Linken ebenso gut führen konnte wie mit der Rechten.
    Als sie den Buckel überquert hatten und schließlich die Tiefebene erreichten, hatte in Alagaësia der Frühling Einzug gehalten; überall blühten prächtige Blumen. Die Laubbäume trieben neue Knospen und zwischen den verdorrten Stängeln des letzten Jahres begannen neue Grashalme zu sprießen. Die Vögel kehrten aus ihren Winterquartieren zurück, um sich zu paaren und Nester zu bauen.
    Die Reisenden folgten dem Lauf des Toark, immer am Buckel entlang. Der Fluss schwoll jetzt mächtig an, denn von allen Seiten führten ihm Nebenarme ihr Wasser zu. Als er mehr als eine Meile breit war, deutete Brom auf die kleinen Inseln aus Schlick, die auf der Wasseroberfläche trieben. »Wir haben schon fast den Leona-See erreicht«, sagte er. »Es sind nur noch wenige Meilen.«
    »Glaubst du, wir könnten noch vor Einbruch der Dunkelheit dort sein?«, fragte Eragon.
    »Wir können es versuchen.«
    In der einsetzenden Dämmerung war der Weg kaum noch zu erkennen, aber das Rauschen des Flusses neben ihnen wies ihnen die Richtung. Als der Mond aufging, spendete die hell leuchtende Scheibe genügend Licht, um zu erkennen, was vor ihnen lag.
    Der Leona-See sah aus wie ein dünner silberner Teller, den jemand mitten in die Landschaft gelegt hatte. Das Wasser war so ruhig und glatt, dass es nicht mehr flüssig erschien. Bis auf einen schmalen, mondbeschienenen Streifen konnte man die Oberfläche nicht von der Umgebung unterscheiden. Saphira stand am felsigen Ufer und fächelte mit den Schwingen, um sie zu trocknen. Eragon  begrüßte sie, und sie erwiderte: Das Wasser ist herrlich - so tief, kühl und klar.
    Vielleicht gehe ich morgen schwimmen, meinte er. Sie schlugen ihr Lager unter einer kleinen Baumgruppe auf und schliefen sofort ein.
     Im Morgengrauen sprang Eragon neugierig auf, um den See bei Tageslicht zu sehen. Ein sanfter Wind kräuselte die Wasseroberfläche. Die enorme Größe des Sees entzückte ihn. Jauchzend rannte er ans Ufer. Saphira, wo steckst du? Wie wär’s mit ein bisschen Bewegung?
    Sobald Eragon aufgestiegen war, schoss sie über das Wasser hinaus. Sie schnellten zum Himmel empor und kreisten über dem See, aber

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