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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ihren Atem als weiße Wolke in die frostige Luft aufsteigen. »Aber ich denke, er bleibt uns noch eine Weile erhalten.«
    Finearfins Befürchtungen zum Trotz verlief der erste Teil ihrer Reise ohne Zwischenfälle. Ihr Weg führte sie immer tiefer ins Herz des verschneiten Waldes, der für Caiwen überall so erschreckend gleich aussah, dass sie sich fragte, woher Finearfin wusste, in welche Richtung sie sich wenden mussten. Hin und wieder stießen sie auf ausgetretene Pfade oder breitere Wege, denen sie ein Stück folgten, aber nie trafen sie auf einen Menschen. Von den gefürchteten Wesen der Anderwelt fanden sie keine Anzeichen, wenngleich die Spuren im Schnee auf unzählige verschiedene Kreaturen schließen ließen, die den Wald durchstreiften.
    Für Caiwen und Heylon war der Marsch eine Reise durch eine unbekannte und fremdartige Welt, die sie über weite Strecken begeisterte und staunen ließ, sie aber auch bedrückte und ihnen Angst machte. Ihr ganzes Leben lang waren sie es gewohnt gewesen, den Himmel über ihren Köpfen zu sehen und den Blick bis zum Horizont schweifen lassen zu können. Das dichte Gewirr aus Ästen und Zweigen über ihnen und die zahllosen Baumstämme mit dem urwüchsigen Unterholz machten aus ihrer Umgebung einen Käfig, dessen Enge für sie nur schwer zu ertragen war. Allein das Sonnenlicht, das vielerorts bis auf den Waldboden fiel, spendete ihnen ein wenig Trost.
    Finearfin hingegen blühte auf. Caiwen spürte, dass sie sich hier zu Hause fühlte, und wünschte insgeheim, sie könnte auch ein wenig von der Vorfreude empfinden, die Finearfin erfüllte. Doch sosehr sie auch in sich hineinhorchte und nach vererbten Erinnerungen forschte, sie fand nichts als eine große Leere und eine tief verwurzelte Sehnsucht nach dem Meer.

    »Dort ist es.« Im Licht der untergehenden Sonne deutete Durin auf den Eingang zu einer kleinen Bucht, deren seichtes Wasser fast zur Hälfte zugefroren war. »Irgendwo dort müssen sie an Land gegangen sein.«
    »Bist du sicher?« Melrem warf einen skeptischen Blick auf die verschneite Küstenlinie und stützte die Hände auf die Reling. »Warum sollten sie ausgerechnet dort anlanden?«
    »Die Bucht ist unbewohnt und liegt abseits der Handelsrouten. Vom offenen Wasser aus ist sie wegen der Landzungen nur schwer auszumachen und kaum einzusehen.« Durin grinste schief. »Ein idealer Ort, um unbemerkt an Land zu gelangen.«
    »Was du nicht alles weißt.« Melrem machte sich nicht die Mühe, den Spott in seiner Stimme zu unterdrücken. »Für jemanden, der zum ersten Mal zur See fährt, kennst du dich erstaunlich gut aus.« Er wandte sich um und suchte Durins Blick. »Willst du mir nicht endlich verraten, wer dir all diese Informationen zuflüstert?«
    »Nein, will ich nicht«, erwiderte Durin kühl. Seit Melrem herausbekommen hatte, dass er sich die Dienste eines Spähers mit ungewöhnlichen Fähigkeiten zunutze machte, ließ er keine Gelegenheit aus, um mehr darüber zu erfahren. Durin hatte von einem befreundeten Matrosen gehört, dass Melrem die Mannschaft zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert hatte, um hinter sein Geheimnis zu kommen. Ein Umstand, der die Zusammenarbeit mit Saphrax nicht gerade leichter machte. Nur weil das Wechselwesen wieder die Gestalt einer Fliege gewählt und sich auf seine Schulter gesetzt hatte, war es ihm möglich gewesen, Durin die Lage der Bucht mitzuteilen.
    Seitdem hatte Durin Saphrax nicht mehr gesehen. Er machte sich große Sorgen, hoffte jedoch, dass er zu ihm zurückkehren würde, wenn er an Land und wieder allein war. »… aber du kannst gern mitkommen und dich selbst davon überzeugen, dass die Angaben stimmen. Wie ich schon sagte, hat der Frost die Spuren
Caiwens auf dem Eis festgehalten. Der Platz, an dem die drei die Nacht verbracht haben, ist praktisch schneefrei. Von dort führt eine nicht zu übersehende Spur aus geschmolzenem Schnee in den Wald hinein. Wenn kein Schnee fällt, werde ich Caiwen bald eingeholt haben.«
    »Sie sind zu dritt. Du bist allein«, gab Melrem zu bedenken. »Willst du wirklich keinen der Männer mitnehmen?«
    »Ich habe mich schon gegen eine größere Übermacht behauptet.«
    »Da warst du auch nicht verletzt, nehme ich an.«
    »Die Wunde am Bein verheilt gut«, entgegnete Durin und fügte vielsagend hinzu: »Außerdem bin ich nicht allein, wie du weißt.« Melrem warf ihm einen vernichtenden Blick zu, ging aber nicht weiter darauf ein. »Ich erwarte dich und das Mädchen umgehend in Arvid«, sagte

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