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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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er schroff. »Wenn es dir bis zum nächsten Schwarzmond nicht gelingt, sie zu fassen, werde ich selbst tätig werden und andere Maßnahmen ergreifen.«
    »Andere Maßnahmen?« Durin zog in gespieltem Erstaunen eine Augenbraue in die Höhe. »Klingt gefährlich. Wollt ihr die Elfen etwa noch einmal mit einer Söldnertruppe überfallen und sie gewaltsam entführen?« Er schaute Melrem prüfend von der Seite an. »Würdet ihr es wirklich in Kauf nehmen, noch einen Krieg vom Zaun zu brechen? Ist sie das wirklich wert?«
    »Dieses Mädchen ist mehr wert, als du dir vorstellen kannst«, erwiderte Melrem. »Sie ist ein Geschenk der Götter. Wir müssen sie haben.«
    Durin schüttelte den Kopf. »Wenn ich dich so reden höre, beschleicht mich das Gefühl, dass es dir und deiner Großmutter nie darum gegangen ist, nach deiner Mutter zu suchen. Es ging euch die ganze Zeit nur um das Mädchen - nicht wahr?«
    »Du wirst nicht dafür bezahlt, Fragen zu stellen.« Ein harter Zug umspielte Melrems Mundwinkel. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber die Ankunft eines Matrosen hielt ihn davon ab.

    »Das Beiboot ist bereit«, gab der Mann kurz Auskunft und sagte, an Durin gewandt: »Ihr könnt aufbrechen, sobald Ihr bereit seid.«
    »Na dann los!« Durin schulterte das Bündel mit seiner Habe, das bereits fertig geschnürt neben ihm lag, und ging an Melrem vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Dieser war jedoch noch nicht fertig. Er packte Durin am Arm und hielt ihn fest, während er ihm drohend zuzischte: »Vergiss nicht, dass wir einen Handel geschlossen haben.«
    »Daran musst du mich nicht erinnern.« Durin entwand sich ihm mit einem Ruck. »Aber du solltest nicht vergessen, die zwei Beutel Gold bereitzulegen. Denn diesmal werde ich dir das Mädchen erst übergeben, wenn ich meinen Lohn erhalten habe.« Damit wandte er sich ab und folgte dem Matrosen zum Beiboot.

    »Gescheitert?« Mit einer kraftvollen Bewegung, die ihr greises Aussehen Lügen strafte, setzte Maeve sich in ihrem Bett auf. Fassungslos starrte sie ihren Gast an. »Bei den Göttern des Waldes, das ist unmöglich.«
    »Und doch ist es die Wahrheit.« Der hochgewachsene Elf, den man in Arvid ob seiner schwarzen Gewänder nur als den Schwarzen kannte, blieb gelassen. Da sich die Rückkehr der Annaha mehr und mehr verzögerte und niemand wusste, wo sie sich befand, hatte Maeve ihn zu sich gerufen, um von ihm etwas über das Schicksal des Schiffes und der Besatzung zu erfahren. »Es tut mir leid, dass ich Euch keine bessere Kunde bringen kann«, fuhr der Schwarze ohne echtes Bedauern fort. »Aber es ist, wie ich sagte: Euer Enkelsohn konnte nicht beenden, was ihr ihm aufgetragen habt.«
    »Sagt mir alles, was Ihr wisst.« Maeves dürre Hände umklammerten die Bettdecke so fest, dass die Knochen weiß hervortraten. »Ist das Schiff draußen am Riff zerschellt? Ist es …?«

    »Schiff und Mannschaft sind wohlauf«, fiel der Schwarze ihr ins Wort: »Ihr spracht vorhin von einem mutigen Mann, der an Bord der Annaha zum Riff unterwegs war, um dort nach Eurer Tochter zu suchen. Wie die Mannschaft und Euer Enkel ist auch er noch am Leben. Soweit ich weiß, fand er auf dem Riff, wonach er suchte, denn er kehrte mit einer Frau zur Annaha zurück, die die Haarfarbe meines Volkes hat.«
    »Und?«
    »Nun, wie es scheint, konnte Euer Enkel sie nicht davon überzeugen, dass es das Beste für sie sei, mit ihm nach Arvid zurückzukehren. Meine Kundschafter entdeckten die Elfe nur eine Nacht später an Bord eines kleinen Schiffes, das einen nördlichen Kurs eingeschlagen hatte.« Er verneigte sich. »Bitte verzeiht, wenn ich Euch nicht viel mehr sagen kann. Möwen sind ein geschwätziges Volk und reden allerlei wirres Zeug. Es ist nicht leicht, ihnen zu folgen und aus ihren Berichten die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wenn ihr mehr wissen wollt, solltet ihr auf die Rückkehr der Annaha und auf Euren Enkel warten.«
    »Warten, warten …« Maeve packte eines der Kissen, die ihr den Rücken stützten, und schleuderte es zu Boden. »Seit fünfzehn Wintern warte ich auf die Nachricht, dass meine Tochter noch lebt. Seit fünfzehn Wintern hoffe ich darauf, sie wieder bei mir zu wissen. Melrem ist ihr einziger Sohn. Ich kann nicht glauben, dass sie das Schiff - und ihn - verlassen hat.«
    »Fünfzehn Winter sind auch für uns Elfen eine lange Zeit. Vielleicht haben die unzähligen Fährnisse und Entbehrungen auf dem Riff der Geister ihr den Verstand geraubt?«, wagte der Schwarze zu

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