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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die, wie der Pfeil, mitten in der Bewegung erstarrt war. Sie hatte die Elfe fast erreicht, als Caiwen zu beiden Seiten der Angreiferin zwei weitere feurig-rote Lichtscheine aufflammen sah, die sich mit wütendem Brüllen auf Nimeye stürzen wollten.
    Caiwen erkannte sofort, wie aussichtslos das Vorhaben war. Ein Fingerzeig von Nimeye genügte, um sie wie ihre Komplizen zu lähmen, ohne dass sie Nimeye auch nur ansatzweise gefährlich werden konnten.
    »Befindet sich vielleicht noch jemand in dieser Höhle, der der Ansicht ist, dass wir die Insel nicht verlassen sollten?« Nimeyes Stimme war so ruhig, als würde sie um ein Glas Wasser bitten.
    Die Menge schwieg.
    »Gut. Dann hoffe ich sehr, dass wir nun nicht mehr gestört werden.« Nimeye gab den Wachen ein Zeichen, deutete auf die drei reglosen Gestalten und sagte: »Schafft sie weg und werft sie in den Schlund.«

    Caiwen war von der kleinen Machtdemonstration ihrer Großmutter beeindruckt.
    Nimeye war eine mächtige Hohepriesterin. Manche sagen, sie war die mächtigste überhaupt.
    Ganz unvermittelt kamen ihr Worte in Erinnerung, die sie irgendwann einmal gehört hatte. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, von wem sie stammten, aber sie wusste jetzt, dass es die Wahrheit war. Für Nimeyes Magie schien es keine Grenzen zu geben. Sie war die geborene Anführerin, dazu auserwählt, über das Zweistromland zu herrschen.
    Dass Nimeye die drei Angreifer, ohne mit der Wimper zu zucken, zum Tode verurteilt hatte, erschien Caiwen gerecht. Wer sich anmaßte, über Leben und Tod zu entscheiden, durfte sich nicht wundern, wenn ihn am Ende dasselbe Schicksal ereilte. Mit einer Mischung aus Stolz und Bewunderung blickte sie ihrer Großmutter entgegen, die den Versammelten den Rücken zuwandte und ohne Hast auf die Empore zuschritt.
    Weit kam sie nicht.
    Ohne dass Caiwen etwas gesehen oder gespürt hätte, tauchte zwischen ihr und ihrer Großmutter wie aus dem Nichts ein Elf auf, der ungewöhnlich dunkel gewandet war und, was sie am meisten überraschte, überhaupt keine Aura zu besitzen schien.
    »Du?« Nimeye blieb wie angewurzelt stehen und schnappte nach Luft. »Aber du bist tot!«
    »Noch nicht, wie du siehst.« Der schwarz gekleidete Elf lächelte amüsiert. »Es braucht schon etwas mehr als einen lächerlichen Wasserwirbel, um mich zu töten.« Er reckte sich und schaute auf einen Punkt hinter Nimeye. »Die drei sind übrigens meine Freunde«, sagte er in einem Tonfall, der an Gelassenheit kaum noch zu überbieten war. Wie zuvor Nimeye hob er die Hand, deutete in Richtung der Aufrührer und murmelte etwas. Kurz darauf löste sich die Starre seiner Gefährten. Sie blickten sich verwirrt um, während nun die Wachen zu völliger Reglosigkeit verurteilt waren.

    »So ist es besser, findest du nicht?«, fragte der Elf ironisch.
    »Lass die Spielchen.« Nimeye drehte den Kopf, um einen neuen Zauber zu weben. »Du hast Tamoyen verlassen und bist so gut wie tot. Du kannst mich nicht aufhalten.«
    »Das hast du einst auch zu Elethiriel gesagt. Erinnerst du dich?«
    »Wie könnte ich das vergessen haben?« Ein boshaftes Funkeln erschien in Nimeyes Augen. »Und ich habe recht behalten. Am Ende ist sie meiner Macht unterlegen. Am Ende musste auch sie einsehen, dass ein Verrat nicht ungesühnt bleibt, dass niemand seiner gerechten Strafe entkommt...«
    »Hast du sie deshalb getötet?«, fragte der Elf schroff. »Um des Triumphs einer billigen Rache?«
    »Du bist immer noch nicht darüber hinweg - wie?« Nimeye lächelte kalt. »Die Arme. Musste jämmerlich ertrinken, ohne dass du ihr mit deiner Magie hättest helfen können... Für dich mag es grausam gewesen sein, für mich war es kleine, süße Rache für das, was sie mir und meinen Getreuen angetan hat. Ein Jammer nur, dass es so schnell ging. Ich hatte gehofft, sie würde länger leiden...«
    »Du?« Caiwen hatte dem Wortwechsel mit wachsendem Entsetzen gelauscht und konnte nicht länger an sich halten. Zu ungeheuerlich war, was Nimeye da erzählte. »Du hast meine Mutter getötet? Aber... aber warum? Sie... sie sollte euch doch befreien.«
    »Warum?« Nimeyes Augen blitzten. »Warum ich deine Mutter tötete?« Sie lachte. »Kannst du es dir nicht denken?«
    »Nein!«
    »Weil sie es niemals getan hätte, du dummes Ding«, fuhr Nimeye voller Hass fort. »Sie wäre in den Tod gegangen, aber sie hätte niemals den Bann gelöst, den sie in ihrer Selbstgefälligkeit ersonnen hat, um meinen Platz als Hohepriesterin einzunehmen und an

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