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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mondbeschienenen Gras auf einer Wiese, neben ihr ein Mann, der dem Elfen in der Höhle wie aus dem Gesicht geschnitten war. Sie wandte sich ihm zu, und Caiwen erkannte, dass es ihre Mutter war. »Ich werde sie Aniye-Nenetihil nennen«, sagte sie und gab dem Mann einen Kuss. »Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich ihr von ihrem Vater erzählen!«
    Mutter!
    Vater!
    »Vater!« Ihr Ruf ging in dem Wüten des Berges und Knistern der Magie fast unter, aber der Schwarze hörte ihn dennoch. »Aniye-Nenetihil«, sagte er voller Zuneigung und lächelte. »Ich habe gehofft, dass du die Täuschung irgendwann durchschauen würdest.«
    Hüte dich vor allen, die deinen Namen nicht kennen, meine geliebte kleine Aniye-Nenetihil. Hüte dich vor falschen Freunden und jenen, die der dunklen Seite zugetan sind. Vor allem aber hüte dich vor Nimeye, die unser Volk knechten will, und vor Maeve, die ihr eine treue Dienerin ist.
    Die Worte ihrer Mutter kamen Caiwen wieder in den Sinn und zerrissen endgültig die Schleier der Täuschung und Lüge, die Nimeye über ihre Erinnerungen gelegt hatte und die nicht einmal das Wissen um ihre grausamste Tat hatte lüften können. Es war, als würde sie jäh aus einem furchtbaren Albtraum erwachen und sich sogleich in dem nächsten wiederfinden, in dem ein erbitterter Kampf um Leben und Tod tobte.
    »Neiiiin!« Nimeyes gellender Aufschrei zerriss die Luft in der
Höhle, als sie erkannte, dass sie die Macht über Caiwen verloren hatte. Außer sich vor Wut, riss sie die Hände in die Höhe, formte aus den Blitzen einen gleißenden Flammenspeer und schleuderte ihn mit einem zornigen Brüllen auf den Schwarzgewandeten. Mühelos durchdrang der Speer die Lichtkugel und bohrte sich in den Leib des Elfen. Das Silberlicht der Schutzhülle flackerte und erlosch. Für wenige Atemzüge stand der Elf noch aufrecht und schaute Caiwen an, dann sackte er lautlos in sich zusammen.
    »Vater! Nein!« Blind vor Tränen, stürzte Caiwen vor, kniete nieder und schloss den Elfen in die Arme. »Verzeih mir!«, schluchzte sie. »Bitte verzeih mir.«
    »Du hast dir nichts vorzuwerfen.« Die Stimme des Schwarzen war nicht mehr als ein Flüstern. »Aber du musst beenden, woran Elethiriel und ich gescheitert sind. Du musst Nimeye aufhalten. Geh und suche den Blutkelch. Du weißt, was zu tun ist. Nimm die Schlangenkriegerin an dich und flieh. Hilfe ist...«
    »Fort mir dir!« Caiwen fühlte, wie eine riesige, unsichtbare Faust sie packte und auf die Empore schleuderte, wo sie benommen liegen blieb. Im Boden dröhnte es inzwischen ohne Pause. Unter den Elfen war Panik ausgebrochen. Alle versuchten, die Höhle zu verlassen, während immer größere Brocken aus der Höhlendecke brachen und krachend auf dem Boden aufschlugen.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks glaubte Caiwen, Finearfin, Heylon und Durin zu sehen, die gegen den Strom der Flüchtenden ankämpften und vergeblich versuchten, zur Empore zu gelangen. Ihr Herz machte vor Freude einen Sprung, aber dann polterten Gesteinstrümmer direkt neben ihr herunter, und eine Staubwolke raubte ihr die Sicht, sodass sie nicht sicher war, ob sie die drei wirklich gesehen hatte oder einer Täuschung erlegen war.
    »Das ist dein Ende!« Durch den Nebel hindurch sah Caiwen Nimeye vor ihrem Vater stehen. Er lag auf dem Boden und presste die Hände auf eine klaffende Wunde im Bauch. Nimeye lächelte kalt. »Du hast verloren.«

    »Das ist nicht wahr.« Obwohl er dem Tod näher schien als dem Leben, lag ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht. » Du hast verloren, und zwar mehr als nur die Macht über Caiwen. Sie ist jetzt...«
    »Schweig!« Nimeye ließ einen violetten Blitzschauer auf den Schwarzen niedergehen. »Sie hat jetzt das Wissen ihrer Mutter. Aber sie ist schwach. Was sie mir nicht freiwillig gibt, werde ich mir mit Gewalt holen.«
    »Dazu wirst du keine Zeit mehr haben.« Der Schwarze keuchte auf und krümmte sich vor Schmerz. Caiwen wollte aufspringen und ihm zu Hilfe eilen, aber eine Handbewegung Nimeyes warf sie erneut zu Boden. »Der Berg erwacht«, hörte sie ihren Vater sagen. »Nicht mehr lange, und das alles hier ist Vergangenheit. So wie du und deine verräterischen Pläne.«
    »Du Narr, der Berg gehorcht mir!« Nimeye lachte höhnisch und hüllte den Schwarzen erneut in zuckende Blitze. »Ich werde ihn besänftigen, sobald ich mit dir fertig bin.«
    »Zu spät.« Der Schwarze stöhnte. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. »Ich habe den Zauber zerstört, der das

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