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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schließen und mit einem verzweifelten Satz durch die Flammenwand springen ließ. Etwas schrammte über ihre Schulter, schlitzte ihr Gewand und die Haut darunter auf und jagte ihr einen beißenden Schmerz durch den Körper. Tropfen aus glühender Schlacke versengten ihr Haar, brannten Löcher in ihr dünnes Gewand und setzten sich wie feurige Insekten auf ihre Haut. Für den Bruchteil eines Augenblicks fürchtete sie, das Feuer würde kein Ende nehmen, dann sah sie etwas Dunkles auf sich zurasen und schlug gleich darauf mit entsetzlicher Wucht gegen die Höhlenwand.
    Der Aufprall presste ihr die Luft aus den Lungen und raubte ihr fast das Bewusstsein. Für wenige Herzschläge blieb sie benommen am Boden liegen, kam dann aber wieder auf die Beine, um die Glut abzuschütteln und die Flammen zu löschen, die am Saum ihres Gewandes züngelten.
    Als sie sich umschaute, fand sie sich vor den Höhlen wieder, die Nimeye bewohnte. Beißender Rauch quoll daraus hervor. Es war unmöglich, dort nach dem Kelch zu suchen. Sie rief sich in Erinnerung, wie es im Innern ausgesehen hatte, und kam zu dem Schluss, dass ihre Großmutter weder den Kelch noch die Statue in ihren Gemächern aufbewahrt haben konnte.
    Aber wo dann?
    Zum Nachdenken blieb ihr keine Zeit. Die Hitze des Feuers war unerträglich und der Rauch machte jeden Atemzug zur
Qual. Caiwen presste die Hände vor den Mund, hatte damit aber nur wenig Erfolg. Hustend kämpfte sie sich voran, stolperte über einen gekrümmten Körper, den das Feuer bis zur Unkenntlichkeit entstellte hatte, und taumelte schließlich in einen Tunnel, in dem die Luft noch nicht so heiß und rauchgeschwängert war.
    Caiwen gönnte sich einen Moment Ruhe, um Atem zu schöpfen. Dann verbannte sie alle störenden Gedanken aus ihrem Bewusstsein und richtete ihren ganzen Willen allein darauf aus, den Kelch zu finden. In der Hoffnung, dass dies die richtige Entscheidung war, überließ sie sich ganz ihren neu erwachten Instinkten …
    Und wirklich: Ihre Füße wählten den Weg wie von selbst. Zielsicher bewegte sie sich durch Tunnel und Abzweigungen, eilte an Toten und Trümmern vorbei und gelangte schließlich an einen Ort, den sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    Hier ist es!
    Das Empfinden war stark. Sie war am Ziel. Obwohl noch vieles neu für sie war, hatte sie schnell gelernt, ihrem Gefühl zu vertrauen.
    Sie stand vor einer Höhle, in deren Mitte eine glutrote Feuersäule in die Höhe schoss. Eine Hitze, die kein Sterblicher überlebt hätte, ging davon aus, aber mehr noch spürte Caiwen den Hass und die Verachtung, die in den Flammen loderten. Es war ein Feuer wider die Natur, dessen Flammen aus einer anderen Welt stammen mussten. Ein Feuer, das nicht dem Berg entsprang, sondern einer anderen Macht, die ungleich zerstörerischer war. Das Feuer war der Arm, mit dem diese Wesenheit nach ihrer Welt griff.
    Caiwen erschauerte. Was immer hinter dem Feuer lauern mochte, durfte die Welt der Elfen und Menschen niemals betreten. Was sie von ihrer Mutter darüber gehört hatte, war schrecklich gewesen. Aber hier zu stehen und die zerstörerische Aura am eigenen Leib zu spüren, war um ein Vielfaches schrecklicher.

    Nun endlich verstand Caiwen, warum es ihren Eltern so wichtig gewesen war, den Pakt zu zerstören und Nimeye das Handwerk zu legen. So wichtig, dass sie sogar ihr Leben dafür gegeben hatten. Nun war es an ihr, es zu vollenden.
    Entschlossen trat Caiwen vor den Höhleneingang, schloss die Augen und schuf um sich herum einen unsichtbaren Schild, der sie vor der Hitze schützen würde. Die Selbstverständlichkeit, mit der ihr der Zauber über die Lippen kam, überraschte sie. Es war, als hätte sie die Magie schon Hunderte Male angewandt, denn obwohl es Laute in einer fremdartigen Sprache waren, verstand sie auf Anhieb jedes Wort.
    Die ersten Schritte, die sie dem Feuer entgegenging, waren noch von Vorsicht geprägt. Dann wurde sie mutiger. Als sei es ein Spaziergang, durchmaß sie die Höhle und suchte das gewaltige Gewölbe nach dem Blutkelch ab. Wer immer hinter dem Feuer lauerte, schien nicht nur ihre Nähe zu spüren, sondern auch die Absicht zu kennen, die sie verfolgte. Caiwen hatte das Gefühl, gerufen zu werden, und sah, dass die Flammen in wilder Raserei immer heller und höher brannten. Aber sie achtete nicht darauf. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt einer gläsernen Vitrine im hinteren Teil der Höhle, in der ein wunderschön gearbeiteter Pokal aus geschliffenem Glas stand. Das Feuer der

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