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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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geraten, die den Stürmen in diesen Gewässern vorauseilt, ist es zu spät.«
    »Und was ist mit meinem Auftrag?«, wollte Durin wissen.
    »Wenn der Sturm abgezogen ist, kehren wie hierher zurück.«
    »Heißt das, ich soll in dem Sturm auf diesem Schiff ausharren und das Ganze noch einmal durchmachen?« Durin lachte empört auf. »Das ist ein Scherz - oder?«
    »Mit solchen Dingen scherze ich nicht.« Die Miene des Kapitäns war ausdruckslos. »Ich habe klare Anweisungen, das Wohl des Schiffes und der Mannschaft über die Suche zu stellen.«
    »Und wenn Ihr Euch irrt?«, fragte Durin. »Wenn es gar keinen Sturm gibt?«
    »Ich fahre zur See, seit ich meinen siebten Winter gesehen habe. Ich weiß die Zeichen zu deuten und habe mich noch nie geirrt«, erwiderte der Kapitän mit zusammengepressten Lippen. »Maeve vertraut mir. Ich werde dieses Vertrauen auf keinen Fall aufs Spiel setzen. Nicht für die Suche und schon gar nicht für Euch.« Er ging an Durin vorbei zur Tür. »Ich werde jetzt den Befehl zum Wenden geben.«
    »Ich gebe nicht so kurz vor dem Ziel auf!« Durin drängte sich an dem Kapitän vorbei und versperrte ihm den Weg. »Auch ich habe von Maeve klare Anweisungen erhalten und ich werde sie nicht enttäuschen«, sagte er mit mühsam unterdrücktem Zorn. »Vor allem aber werde ich mich keinen Sonnenaufgang länger als nötig auf diesem Kahn aufhalten - schon gar nicht bei einem Sturm.«
    »Es steht Euch frei zu gehen, wenn wir wieder in Arvid sind. Aber solange Ihr auf diesem Schiff seid, begebt Ihr Euch dahin, wo es hinfährt. So wie alle hier.« Der Kapitän gab sich unbeeindruckt. »Und jetzt lasst mich durch.«
    »Ihr habt mir nicht zugehört.« Durin machte keine Anstalten, die Tür freizugeben. »Ich habe Maeve versprochen, nach ihrer Tochter zu suchen, und genau das werde ich auch tun.«
    »Daran hege ich keine Zweifel.«

    »Ihr habt immer noch nicht verstanden. Ich werde es jetzt tun!«
    Der Kapitän zog erstaunt eine Augenbraue in die Höhe. »Und wie wollt Ihr das anstellen?«
    »Ich werde zur Insel rudern.«
    »Ihr? Allein?« Der Kapitän schüttelte den Kopf. »Das ist vollkommen verrückt. Ihr könnt doch nicht...«
    »Sagt mir nicht, was ich nicht tun kann!« Durin funkelte den Kapitän wütend an. »Gebt mit einfach ein Boot und etwas Proviant.«
    Der Kapitän zögerte, dann sagte er: »Lasst Euch nicht täuschen, die Riffinseln mögen mit bloßem Auge nah erscheinen, aber für einen Mann in einem Ruderboot ist es noch ein weiter Weg dorthin. Die Strömungen sind...«
    »Ich brauche ein Boot. Keine guten Ratschläge.« Durin war fest entschlossen, seinen Plan umzusetzen.
    »Nun, wie Ihr wollt.« Der Kapitän nickte. »Ihr steht nicht unter meinem Kommando und könnt tun, was Ihr für richtig haltet. Aber setzt Melrem von Eurem gewagten Vorhaben in Kenntnis. Ich möchte nicht, dass Maeve mich später für Euren Tod verantwortlich macht.«
     
    Mit leichtem Unbehagen beobachtete Durin wenig später, wie die Seeleute Vorräte, Decken, Fackeln, eine Öllampe und eine Reihe anderer Dinge, die für das Überleben auf einer einsamen Insel nötig waren, in einem Beiboot verstauten, das, verglichen mit der stolzen Annaha , wie eine Nussschale wirkte. Der Anblick des kleinen Bootes ließ zum ersten Mal leichte Zweifel in ihm aufkommen, das Richtige zu tun. Andererseits zeigte sich das Wetter weiterhin von seiner besten Seite, die Riffinseln lagen zum Greifen nahe vor ihm, und der Gedanke, bald wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, tat ein Übriges, um ihn in seinem Entschluss zu bekräftigen.

    »Meine Großmutter hatte schon immer eine Schwäche für mutige Männer.« Melrem trat neben ihn. »Schade nur, dass die meisten irgendwann vergaßen, wie schmal der Grat zwischen Heldentum und Dummheit ist.«
    »Wie?« Durin wandte sich um und schaute Melrem verwirrt an. Er war tief in Gedanken versunken gewesen.
    »Sie lebten nie lange.« Melrem lächelte und sagte: »Ich bewundere deinen Mut.«
    Wäre ich mutig, würde ich auf dem Schiff bleiben, dachte Durin bei sich. Sein Plan, allein zur Insel zu rudern, mochte in den Augen der Seeleute tapfer erscheinen, für ihn war es lediglich das kleinere Übel. Geister oder nicht. Nach dem Grauen, das er in der vergangenen Nacht durchlebt hatte, erschien ihm die Insel wie der Inbegriff allen Sehnens.
    »... aufpassen, Wind und Wellen erzeugen in den Riffs und Untiefen rings um die Insel eine starke Strömung, die Schiffe wie die Annaha mühelos an die

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