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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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erreiche«, murmelte er übellaunig, bückte sich nach dem Wasserschlauch und leerte ihn mit kräftigen Schlucken fast bis zur Hälfte. Das kühle Wasser erfrischte seine erschöpften Lebensgeister. Den Rest ließ er sich mit einem wohligen Seufzer über das verschwitzte Gesicht laufen.
    Der Zufall wollte es, dass er nach Westen schaute, als er die Augen öffnete, um mit dem Rudern fortzufahren. Was er dort
sah, ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren. Am Horizont war eine schmale, dunkle Linie zu erkennen, die binnen weniger Augenblicke zu einem breiten Streifen heranwuchs. Blitze zuckten von der brodelnden Schwärze, in der die Wolken wie der Rauch eines gewaltigen Feuers in die Höhe quollen.
    »Verdammt!« Im gleichen Moment, da Durin nach den Riemen griff, bemerkte er, dass der Wind ausgesetzt hatte. Und nicht nur der Wind... Obwohl das Unwetter nahe war, lastete über dem Meer eine gespenstische Stille, die mehr war als nur die Abwesenheit von Geräuschen. Es war eine Stille, wie Durin sie nie zuvor erlebt hatte. Bedrohlich und lauernd schwang in ihr dieselbe Verheißung des Todes mit, die auch in den Augen eines Nachtmahrs lag.
    Windstille ist hier gleichbedeutend mit dem Nahen eines gewaltigen Sturms , ertönte die Stimme des Ersten Offiziers in seinem Kopf. Sie löste die Starre, die Durin angesichts des aufziehenden Unwetters ergriffen hatte, und weckte seinen Überlebensinstinkt.
    Durins Herz hämmerte im Takt der Ruderschläge, während er, aller Aussichtslosigkeit zum Trotz, versuchte, an Land zu kommen, ehe der Sturm ihn einholte. Die salzige Luft brannte ihm in der Kehle, seine Zunge klebte am Gaumen, aber er gab nicht auf. Die Lippen fest zusammengepresst, die aufziehende Wolkenwand immer im Blick, legte er alle Kräfte, die er aufbieten konnte, in die Arme und ruderte wie noch nie in seinem Leben.
    Zu langsam, wisperte eine Stimme hinter seiner Stirn, du bist viel zu langsam . Durin biss die Zähne zusammen und zwang sich, noch schneller zu rudern. Die Furcht ließ ihn über sich selbst hinauswachsen. Seine Arme spürte er schon lange nicht mehr. Die Hände waren wund und blutig. Aber das war nebensächlich, solange Arme und Hände die Ruder ins Wasser tauchten und ihre Arbeit taten. Er war der Insel jetzt so nahe, dass er den Strand mühelos erkennen konnte, aber immer noch viel zu weit weg, um ihn rechtzeitig zu erreichen.

    »Ich schaffe es nicht …« Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende geführt, als das Unwetter brüllend und tobend über das kleine Boot herfiel. Mit bösartiger Urgewalt zerrte es an Durins Umhang, fegte ihm den Hut vom Kopf und einige seiner Vorräte über Bord. Pechschwarze Wolken löschten das Sonnenlicht aus, während riesige Wellen auf das kleine Boot zubrandeten.
    Die erste Woge ergoss sich schäumend in das Boot, füllte es zur Hälfte mit Wasser und durchnässte Durin mit einem Schlag bis auf die Knochen. Und als sei das alles noch nicht genug, öffnete nun auch der Himmel seine Schleusen. Regen ging in Sturzbächen über dem Ozean nieder, während der Wind die eisigen Tropfen wie nadelspitze Geschosse vor sich hertrieb.
    Durin hustete und spuckte. Wasser lief ihm in die Augen und nahm ihm die Sicht, aber er wagte nicht, es fortzuwischen, weil er fürchtete, die Riemen zu verlieren. Verbissen ruderte er weiter, wohl wissend, dass er von nun an nichts weiter war als ein Spielball der entfesselten Naturgewalten.
    Als er wieder etwas sehen konnte, versuchte er, die Insel auszumachen, aber die Welt um ihn herum schien nur noch aus Wasser zu bestehen. Was weiter als einen Pfeilschuss entfernt war, verschwand hinter einem dichten Vorhang aus Regentropfen und gischtenden Fluten. Dieser Sturm war anders als alle, die er bisher erlebt hatte. Es war, als sei er ein lebendes Wesen, voller Hass auf alle, die es wagten, sich dem Riff zu nähern. Das Wasser im Boot reichte Durin schon fast bis zu den Knien, aber zum Schöpfen fehlte ihm die Kraft. Seine Gedanken galten allein dem Ufer, das er erreichen musste, wenn er überleben …
    Wie gelähmt saß Durin in dem winzigen Boot und starrte auf die gewaltigste Welle, die er jemals gesehen hatte. Gleich einer riesigen schwarzen Wand schob sie sich scheinbar lautlos auf ihn zu, während um ihn herum der Sturm brüllte und toste und die Wellenkämme krachend in sich zusammenbrachen.
    Durin hatte dem Tod schon oft ins Auge gesehen, aber immer
war es ihm gelungen, das Blatt zu wenden. Auch diesmal hatte er gehofft und gekämpft,

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