Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
es ihm unmöglich machte, auch nur einen
klaren Gedanken zu fassen. Wie gelähmt beobachtete er, wie die Boote den Strand erreichten und einer der Männer an Land ging, um Durin zu begrüßen. Die anderen Männer blieben in den Booten und rührten sich nicht. Misstrauisch suchten sie den Strand mit den Augen nach einer möglichen Bedrohung ab, blitzende Säbel, kurze Schwerter und Messer fest in den Händen haltend.
    Caiwen stand etwas abseits. Vermutlich hatte sie sich die Begrüßung etwas anders vorgestellt, denn sie wirkte ängstlich und verwirrt. Immer wieder schaute sie von den Booten zu dem Schiff hinüber, als plagten sie im letzten Moment Zweifel.
    Halte sie auf!, raunte seine innere Stimme ihm zu. Noch ist es nicht zu spät. Diesem Durin ist nicht zu trauen. Er wird sie für sich gewinnen und sie für seine eigenen Zwecke benutzen. Er wird ihre Unerfahrenheit ausnutzen und sie vielleicht sogar …
    »Nein!« Heylon erlaubte sich nicht, den Gedanken zu Ende zu führen. Seine Eifersucht wurde zu einem wilden Tier, das in seinen Eingeweiden wütete - und plötzlich wusste er, was er tun musste …
    »Caiwen!« Der auflebende Wind riss ihm das Wort von den Lippen, als er aufsprang, die Arme in die Höhe hob und sich den Menschen am Strand zeigte. »Caiwen, nein!«
    »Die Geister!« Ein bärtiger Matrose mit Stirnband und schulterlangen Haaren entdeckte ihn als Erster. In den Booten brach hektische Betriebsamkeit aus. Die Männer griffen nach den Riemen und versuchten, die Insel zu verlassen.
    »Wartet!« Durins Befehl verhallte ungehört. Heylon sah, wie er auf Caiwen zuhumpelte, sie unsanft am Arm packte und auf sie einredete. Aber Caiwen hört ihm nicht zu. Mit einer geschickten Drehung entwand sie sich seinem Griff und machte ein paar Schritte auf die Klippe zu.
    »Heylon!« Dünn, zerbrechlich und unglaublich vertraut wehte ihre Stimme zu ihm herauf. In ihren Augen glaubte er Furcht zu erkennen. »Heylon!« Nun kam der andere Mann Durin zu Hilfe.
    Die beiden nahmen Caiwen in die Mitte und zerrten sie zu den Booten, die sich schon ein Stück weit vom Strand entfernt hatten. Caiwen schrie und wehrte sich. Aber aller Widerstand blieb vergebens. Sie hatte den Kräften der beiden Männer nichts entgegenzusetzen.
    Heylon sah es - und rannte los.
    Mit weit ausgreifenden Schritten erreichte er den Pfad und lief zum Strand hinunter. Er war steil. Viel zu steil zum Laufen, aber er achtete nicht darauf. Der Gedanke an Caiwen ließ ihn alle Vorsicht vergessen. Er rannte und stolperte, purzelte ein Stück den Hang hinunter und rappelte sich sofort wieder auf, um weiterzulaufen.
    »Heylon.« Caiwens Ruf erreichte ihn wie ein Pfeil, der sich direkt in sein Herz bohrte. Er wollte ihr antworten, verlor aber erneut den Halt und prallte hart auf dem Boden auf. Der Schlag raubte ihm den Atem und nahm ihm die Sicht. Kostbare Augenblicke blieb er benommen am Strand liegen. Als sich sein Blick klärte, sah er Durin in eines der Boote steigen. Caiwen saß, von zwei Seeleuten festgehalten, in der Mitte desselben Bootes und schaute ihn an. Ihre Augen waren schreckgeweitet, der Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet.
    »Caiwen, nein!« Die Erkenntnis, dass es gleich zu spät sein würde, ließ Heylon Schmerz und Erschöpfung vergessen. Mit letzter Kraft kam er auf die Beine und lief taumelnd auf das Boot zu, das die gischtende Brandung inzwischen passiert hatte.
    »Heylon!« Eine Traurigkeit, die ihm fast das Herz zerriss, lag in Caiwens Blick, als er das Wasser erreichte. Er zögerte nur kurz, dann lief er weiter.
    »Bleib zurück, Junge!« Durin, der im Heck des Bootes saß, wandte sich zu ihm um und rief über das Rauschen der Wellen hinweg: »Sei vernünftig. Du kannst nicht mitkommen.«
    »Caiwen! Geh nicht!« Heylon achtete nicht auf das eisige Wasser, das seine Beine umspülte, und kämpfte sich weiter.

    »Sei kein Narr, Junge!«, rief Durin ihm zu. »Die Strömung ist gefährlich.«
    »Tu, was er sagt!« Caiwen sprang auf. »Bitte, Heylon. Mach es nicht noch schlimmer!«
    »Ich lasse dich nicht allein!« Das Wasser reichte Heylon nun bis über die Hüfte und zwang ihn, langsamer zu gehen, während sich das Boot immer weiter entfernte. Aber er gab nicht auf. »Ich folge dir. Und wenn ich dir bis Tamoyen hinterherschwimmen muss!« Unter Heylons Füßen fiel der Boden steil ab. Er trat ins Leere, tauchte unter, kam prustend wieder an die Oberfläche und begann sofort zu schwimmen. Wie alle auf dem Riff war er ein

Weitere Kostenlose Bücher