Das Vermächtnis der Jedi
können uns mit ihr treffen, wo immer sie möchte.«
Jaren schwieg und so gingen die Jedi wieder die Treppe hinunter. Sie hörten die Tür hinter ihnen erst ins Schloss fallen, als sie schon außer Sichtweite waren.
»Er vertraut uns nicht«, sagte Obi-Wan.
»Er wäre auch ein Narr, wenn er es täte. Er ist Verrat gewohnt.«
»Weshalb geht Ihr dann davon aus, dass er uns kontaktiert?«
»Weil die Verzweifelten in Zeiten der Verzweiflung die aufsuchen, die ihnen Hilfe anbieten. Unser Vorteil ist, dass wir Jedi sind. Sie werden sich besprechen. Dann wird sie uns kontaktieren.«
»Ihr scheint Euch dessen sicher zu sein«, sagte Obi-Wan. »Woher wollt Ihr das wissen?«
»Sie haben niemanden, an den sie sich sonst wenden könnten«, gab Qui-Gon zurück.
Es war ihr Glück, dass im Augenblick alle hinter Cilia her waren, also galt der Suche nach den Jedi keine hohe Priorität. Deshalb bemerkten die Wachen um Jarens Haus auch nicht, dass sie das Gebäude verließen. Qui-Gon und Obi-Wan gingen die Straßen entlang und vermieden es, sich in ein Cafe oder auch nur auf eine Parkbank zu setzen. Sie mussten unterwegs bleiben, für den Fall dass man sie entdecken würde. Überall patrouillierten Sicherheitsoffiziere, doch die Jedi kamen voran, ohne angehalten zu werden.
Bald senkte sich der Abend wie ein lilafarbener Vorhang über die Stadt. Die Schatten wurden länger und tiefblau. Im Schutz der Dunkelheit fühlten sie sich ein wenig sicherer. Qui-Gon fragte sich langsam, ob er sich getäuscht hatte und Cilia sie vielleicht doch nicht kontaktieren würde. Irgendwann piepte sein Comlink.
»Was glaubt Ihr, für mich tun zu können?«, fragte eine weibliche Stimme.
»Was auch immer Ihr wollt«, gab Qui-Gon zurück.
Einen Augenblick herrschte Stille. »Ich nehme Euch beim Wort.«
Qui-Gon fragte sich, wie Cilia es nach der Flucht aus einem berüchtigten Gefängnis noch schaffte, humorvoll zu klingen. »Sagt mir, wo und wann wir Euch treffen können.«
Cilia nannte eine kleine Fußgängerbrücke, die den Fluss überquerte, und schlug Mitternacht vor. Qui-Gon und Obi-Wan hatten im Laufe des Tages mehrmals diese Brücke überquert, als sie ihre Runden in der Stadt gedreht hatten.
Als sie schließlich mitten in der Nacht am Kopf der Brücke standen, außerhalb der Reichweite der Stadtbeleuchtung, waren sie müde. Die Stadt war ruhig. Die meisten Bürger waren zu Hause. Die beiden Jedi hörten nur das sanfte Plätschern des Wassers, das an die Brücke schwappte.
Und doch spürte Qui-Gon, dass Cilia in der Nähe war - nahe genug, um sie zu hören.
»Ihr könnt uns ruhig vertrauen«, sagte er laut.
Eine Antwort kam von unter der Brücke. »Noch etwas zu früh in unserer Beziehung.«
Qui-Gon wurde klar, dass Cilia in einem kleinen Boot sitzen musste, doch er beugte sich nicht über die Brücke, um nachzusehen.
»Ihr seid gekommen, um uns zu treffen«, sagte Qui-Gon. »Ich nehme das als Zeichen.«
Plötzlich kam eine dunkle Gestalt aus dem Dunkel unter der Brücke hervorgeschossen und landete dicht bei ihnen. Cilia trug einen wasserdichten Anzug und ihr kurzes Haar war glatt nach hinten gestrichen. Sie war klein und schlank. Die Knochen ihrer Handgelenke sahen so zerbrechlich aus wie die eines Vogels. Ihre Wangen waren eingefallen und die Augen waren dunkelblau wie ein Fluss. Dunkle Ringe unter ihnen zeugten von dem Leid, das sie erlebt haben musste.
»Weshalb wollt Ihr mir helfen?«, fragte sie.
»Lorian Nod war einst ein Jedi-Schüler«, sagte Qui-Gon. »Er hat diese Welt in Schwierigkeiten gebracht. Lasst es mich so sagen: Die Jedi schulden Junction 5 ihre Unterstützung.«
»Er war ein Jedi-Schüler? Das würde einiges erklären. Er scheint Dinge zu wissen., die er nicht einmal durch die Überwachung wissen kann.« Cilia strich eine Locke nach hinten, die ihr in die Stirn gefallen war. »Ich habe einen Plan. Und dabei käme etwas Jedi-Hilfe wie gerufen. Der Plan ist allerdings gefährlich.«
»Das hatte ich nicht anders erwartet«, sagte Qui-Gon.
»Ich habe ein Team zusammengestellt, das nach Delaluna reisen soll«, erklärte Cilia. »Unser Plan sieht vor, dass wir in das Verteidigungsministerium einbrechen und die Pläne für den Annihilator stehlen. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass unsere Regierung etwas unternimmt, denn sie ist offensichtlich gelähmt vor Angst. Und sie befürchtet, dass jede Aktion eine Reaktion heraufbeschwört. Wenn wir allerdings die Pläne finden, können wir uns gegen die Waffe
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