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Das Vermächtnis der Schwerter

Titel: Das Vermächtnis der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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gestellt und auch niemanden herausgefordert«, erklärte Arton irritiert, dem dieses seltsame Gespräch mit der gesichtslosen Stimme in seinem Kopf zunehmend zuwider wurde. »Ich habe lediglich eine Frage gestellt.«
    Es ist vermessen, wenn jemand, der so fern des Lichts wandelt wie du, nach dem Plan fragt, den die Götter für sein Leben geschmiedet haben. Erweise dich erst einmal als würdig, um eine solche Aufmerksamkeit zu verdienen. Gehe in dich, erforsche deine Beweggründe, lerne Demut, stelle dich der Finsternis in diesem Raum und auch in dir. Lege ab, was menschlich war, und steige auf zum höheren Sein eines Fardjan. Dann kannst du möglicherweise irgendwann geläutert ins Licht zurückkehren. Erst wenn du akzeptierst, wer du wirklich bist, hast du das Recht erworben, dich der Erforschung deiner Bestimmung zu widmen.
    »Soll das heißen«, erkundigte sich Arton verblüfft, »Ihr wünscht, dass ich in diesem Keller bleibe? Wie lange?«
    So lange es dauert.
    »So lange was dauert?«
    So lange, bis ich keinen Zweifel mehr in dir spüren kann.
    »Ich zweifle nicht«, versicherte Arton hastig, »ich versuche nur, dies alles zu verstehen.«
    Dann eben so lange, bis du verstanden hast.
    Arton seufzte. »Werde ich danach von Euch lernen, wie man so, wie Ihr es tut, im Geist eines anderen spricht?«
    Dein Verstand ist wie ein unbearbeitetes Juwel, noch klobig und roh. Dennoch sehe ich Potenzial. Der rechte Schliff vermag daraus möglicherweise einen unvergleichlichen Edelstein zu fertigen. Du kannst alles lernen, wenn du nur den Willen dazu aufbringst. Aber zunächst muss dein Verstand geprüft werden, denn das Blut des Frevlers Caras läuft durch deine Adern.
    »Was ist mit den Themuraia?« Arton wollte die Gelegenheit für diese Frage nicht verstreichen lassen, da sie ihn schon eine ganze Weile beschäftigte. »Warum fangt Ihr sie auf so grausame Weise ein?«
    Schon wieder erlaubst du dir ein Urteil, schmetterte es durch seinen Schädel, obwohl du weder die geistige Reinheit dafür besitzt noch über das nötige Wissen verfügst! Im Gegensatz zu dir kennen die Themuraia ihre Aufgabe und zeigen sich auch gewillt, die geforderten Opfer zu bringen. Sie sind wie unsere Hände, gottgegebene Werkzeuge, die unser Geist zu nutzen weiß.
    »Aber was wollt Ihr denn von ihnen?«, hakte Arton nach.
    Wir sammeln diese göttlichen Streiter für den Tag der Entscheidung. Schon bald wird ein neues Zeitalter beginnen, in dem die Naurain, die ersten Kinder der Götter, ihre rechtmäßige Herrschaft über diese Welt zurückerhalten.
    »Ich dachte, sie wären vernichtet worden«, meinte Arton verwirrt, »als Caras mit den Menschen und den Drachen ihre Stadt eroberte.«
    Nein!! Die Erwiderung kam wie ein Peitschenknall. Unwillkürlich presste Arton die Hände auf seine Ohren, was jedoch gegen die tosende Stimme in seinem Geist vollkommen wirkungslos blieb. Sie sind nur zurückgewichen und haben vorerst diese verderbte Welt hinter sich gelassen! Aber sie werden wiederkehren, wenn die Ostlande von dem Frevel, der ihnen widerfahren ist, reingewaschen sind. Das ist unser heiligstes Ziel! Sobald die Zeit reif ist, werden die Themuraia bei dieser Weltenläuterung ihren Teil beitragen, so wie wir alle. Für diesen Tag scharen wir sie um uns. Doch die Themuraia brauchen einen Anführer. Einen, der sie vereinen kann mit der Kraft seines Geistes. Möglicherweise bist du es, der auserwählt wurde, denn das göttliche Schwert Themuron wurde in deine Hände gelegt. Vielleicht bist du aber auch wie dein Vater, der dieses Gottesgeschenk missbrauchte, um gegen die göttertreuen Heere Citheons zu streiten. Du wirst entscheiden müssen, welcher Seite du angehören willst, dem Licht oder der Dunkelheit. Ich kann dich lehren, Hunderttausende Themuraia zu führen, aber ich darf dir dieses Wissen nur anvertrauen, wenn deine geistige Gesinnung über jeden Zweifel erhaben ist. Bist du also bereit für deine Prüfung, Sohn des Hador?
    Artons Kopf begann zu schwirren. War das nicht die ersehnte Möglichkeit, sich von den Sünden seines Vaters frei zu machen? Bot sich ihm hier nicht die Gelegenheit, seine Fähigkeiten in den Dienst der rechten Sache zu stellen? Was gab es da noch zu überlegen?
    »Ja, das bin ich«, antwortete er schließlich.
    Hinter Alton öffnete sich eine Tür und er fuhr herum. Das eigentlich nur schwache Licht, das von draußen hereinfiel, reichte nach dem Aufenthalt in der absoluten Finsternis dieses Raumes bereits aus, um seine Augen

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