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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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und im Galopp davonzujagen, doch sie zwang sich sitzen zu blEiben.
    Sie hatte nur schlecht geträumt. Worum war es da eigentlich gegangen? Rolana schloss die Augen und versuchte, die Bilder, die sie so erschreckt hatten, noch einmal in sich aufsteigen zu lassen.
    Der kupferne Drache landete geschickt in dem engen Tal.
    Peramina, du lebst?
    Komm, steig auf meinen Rücken, ich muss dir etwas Wichtiges zeigen.
    Ohne zu zögern, kletterte die Priesterin zwischen die ausladenden Lederschwingen und klammerte sich an die vorstehenden hornigen Schuppen am Hals der Echse. Der Drache erhob sich in die Lüfte, zog eine Schleife und flog nach Süden. Rolana erkannte das Tal, durch das sie heute geritten waren. Peramina überquerte einen Bergrücken, flog dicht über die Spitzen der schlanken Fichten hinweg und bog dann in ein zweites Tal ein.
    Dort haben wir letzte Nacht gelagert.
    Der Drache antwortete nicht. Rolana wollte ihn gerade fragen, wohin er sie bringen wollte, als tanzende Lichter am Talgrund ihre Aufmerksamkeit erregten.
    Was ist das? Peramina, geh tiefer, ich kann nichts erkennen.
    Der Drache tat, wie ihm geheißen, und bald sah Rolana Reiter mit Lampen in den Händen. Sogar ihre Schwerter konnte sie ausmachen. Obendrein sah sie zwei Wölfe, die den Boden nach Spuren absuchten. Und hinter den Reitern stapften zwei große Gestalten. Im Licht einer Laterne erkannte Rolana die kräftigen Kerle mit der fliehenden Stirn wieder, gegen die sie im Bergwerk hatten kämpfen müssen. Oger! War die rundliche Gestalt auf dem gescheckten Pferd nicht der Magier, den sie vor dem Eingang zum Bergwerk gesehen hatten?
    Sie sind also zurückgekehrt und wollen sich für den Überfall auf das Bergwerk rächen. Aber warum verfolgen sie uns und nicht die Zwerge?
    Sie wollen Covalin töten!
    Covalin? Aber warum? Ich meine – sie zögerte – Astorin! Hat er von Covalin erfahren?
    Der Drache nickte. Ihr müsst sofort aufbrechen. Astorin wird alles daransetzen, Covalin zu töten.
    Rolana erwachte. War das nur ein böser Traum gewesen? Etwas in ihr wehrte sich, ihn einfach beiseite zu schieben. Konnte Peramina über den Tod hinaus Kontakt mit ihr aufgenommen haben, um Covalin zu schützen? Rolana erhob sich und setzte sich neben den Zwerg, der sich auf einem umgestürzten Baumstamm niedergelassen hatte.
    »Ich brauche deinen Rat.«
    Schweigend hörte sich Thunin ihren Traum an und wiegte dann bedächtig den Kopf. »Natürlich ist es möglich, dass dir deine Träume einen Streich gespielt haben. Albträume kommen einem manchmal sehr wirklich vor. Was aber wäre, wenn die Warnung ernst zu nehmen ist und wir sie missachten? Vielleicht sind sie tatsächlich hinter uns her. Dann sollten wir zusehen, möglichst viele Meilen zwischen uns und unsere Verfolger zu kriegen. Wir dürfen Covalin keiner Gefahr mehr aussetzen.« Thunin erhob sich. »Weck die anderen, ich sattle die Pferde.«
    Kurze Zeit später ritten die Freunde durch die Nacht. Der Mond hatte sich hinter Wolken verzogen, und das blasse Licht der Sterne reichte nicht aus, ihren Weg zu erhellen. Der Sonnenaufgang würde bestimmt noch einige Stunden auf sich warten lassen.
    Lahryn beschwor eine Lichtkugel, die ein paar Handbreit über seinem Kopf schwebte und den Grund so weit erhellte, dass sie zumindest im Trab reiten konnten, ohne befürchten zu müssen, dass die Pferde stolpern und sich die Beine brechen könnten.
    »So eine Lichtkugel ist zwar anstrengend, aber viel besser als Lampen oder gar Fackeln, die eher blenden, als dass man etwas sieht«, stellte der Magier zufrieden fest.
    Covalin flatterte dicht über ihren Köpfen. Er fand es aufregend, in der Nacht unterwegs zu sein. Lange Ruhepausen langweilten ihn. Er sog die Geräusche und Gerüche ein, folgte hier einem Fuchs und scheuchte dort einen verschreckten Hasen ins Gebüsch. Den Schreck und die Schmerzen vom Vortag hatte er längst vergessen. Er wusste: Rolana wachte über ihn!
    Das Tal wurde immer weiter, und das Gelände fiel sanft nach Norden ab. Zahlreiche Rinnsale aus den umliegenden Bergen vereinten sich zu einem Flüsschen, an dessen Ufern saftiges Gras wuchs. Der Tag war erwacht, und im Schein der rötlichen Sonne gaben die Freunde ihren Pferden noch einmal Gelegenheit ausgiebig zu grasen.
    Lahryn füllte seinen Wasserschlauch. »Hoffentlich können wir dem Fluss eine Weile folgen.«
    Rolana nickte. »Solange er uns nach Norden begleitet. Die Wüste erwischt uns noch früh genug.«
    Ibis kitzelte den mürrischen Zwerg

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