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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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konnte die Tiere gar nicht zählen, so viele waren es.
    »Die sehen hungrig aus«, brummte er Ibis zu, die unter den Vorsprung gekrochen kam. Sie verschoss noch zwei Keile, und ein besonders großer Angreifer krachte knapp vor ihrem Versteck tot auf den Boden.
    »Stimmt, wir sollten unseren Weg lieber im Schutz der Vorsprünge fortsetzen.«
    Bald erreichten sie einen niedrigen Gang, durch den ihnen die geflügelten Echsen nicht folgen konnten. Die Luft wurde wieder besser, und ein frischer Wind zeugte von einem Ausgang ganz in der Nähe. Als sie um die nächste Biegung kamen, schimmerte das nächtliche Blau des Himmels durch eine hohe Öffnung. Thunin wollte schon darauf zusteuern, als Ibis ihn zurückhielt.
    »Sieh nur den Felsen dort drüben. Dahinter ist garantiert noch eine Höhle!«
    »Hast du für heute Nacht noch nicht genug? Na meinetwegen – werfen wir noch einen Blick hinein.« Bevor der Zwerg seinen Satz beendet hatte, war Ibis schon an einer glatten Felsplatte vorbei in die Höhle verschwunden.
    »Thunin, sieh dir das an!« Die Elbe blickte sich staunend um. Sie lief zu dem roh zusammengezimmerten Tisch hinüber, dessen Platte auf Augenhöhe der Elbe war und von dem sich ein himmlischer Duft nach gebratenem Wild ausbreitete.
    »Ich komme mir plötzlich so klein vor«, kicherte sie und kletterte über den plumpen Hocker auf die steinerne Tischplatte. Von ihrer Aussichtsplattform aus betrachtete sie das riesige, mit dicken Fellen belegte Lager und einige Kisten und Fässer, die in der Ecke aufgestapelt waren. Bevor sie wieder auf den Boden sprang, stibitzte sie ein Stück von dem knusprigen Braten. Mit vollen Backen kauend hob sie neugierig das dicke Fell eines grauen Bären hoch, das mit zahlreichen weiteren Pelzen zu einer bequemen Bettstatt aufgeschichtet war.
    »Ibis, nun komm schon. Ich habe keine Lust dem Bewohner dieser Höhle in die Hände zu fallen!«
    »Ja, gleich. Sieh nur das riesige Schwert! Hast du schon mal so was Tolles gesehen?« Sie strich über die silbrig glänzende Schneide der mannshohen Waffe. Es war eine wundervolle Schmiedearbeit, für die Hand eines Riesen gemacht. Der Griff war mit zarten Ornamenten und eingelassenen Rubinen geschmückt.
    Plötzlich erklangen schwere Schritte vom Eingang her und näherten sich rasch. Zu spät für eine Flucht! Thunin sah sich panisch nach einem Versteck um, sprang dann auf das Lager und zog eins der Felle über sich. Ibis duckte sich hinter eine hohe Kiste. Die mächtige Steinplatte am Eingang knirschte, und die Schritte kamen noch näher, verstummten aber dann. Neugierig lugte Ibis hinter ihrer Kiste hervor und starrte auf den rothaarigen Riesen, der mit in die Hüften gestemmten Händen dastand und sich umsah. Vom struppigen Kopf bis zu den nackten Zehen, die aus offenen Schuhen ragten, maß er stolze zwölf Fuß – eine beeindruckende Erscheinung. Der Riese hatte nicht nur rotes Haar, auch der Bart, der ihm bis auf die breite Brust reichte, war flammend rot. Das wilde Gewächs verbarg fast den zerbeulten Brustpanzer, dessen einzelne Platten von Lederriemen zusammengehalten wurden. In seinem Gürtel steckte ein breiter Dolch, der mindestens die Länge von Ibis’ Schwert hatte.
    Der rothaarige Riese witterte misstrauisch in alle Richtungen und ließ den Blick durch die Höhle wandern. Ibis machte sich so klein wie möglich und verschmolz mit den tiefen Schatten. Schwerfällig trat der Riese an die Bettstatt heran. Die Elbe kniff vor Entsetzen die Augen zu. Nein, nicht, geh da wieder weg, beschwor sie ihn lautlos.
    Mit einer schnellen Bewegung, die sie ihm gar nicht zugetraut hätte, griff er unter das Bärenfell und zog mit einem Ruck den sich heftig wehrenden Zwerg hervor. Die klobige Faust umklammerte Thunins Beine, während der mit seiner Axt um sich schlug. Doch der Riese hielt den Zwerg mit ausgestrecktem Arm so weit von sich weg, dass die Schneide ihn nicht erreichen konnte. Mit der zweiten Pranke nahm er dem Zwerg die Waffe aus der Hand und warf sie auf den Tisch. Nachdenklich betrachtete er den ungebetenen Gast. Ibis riss die Augen auf. Ihre Gedanken rasten. Wie konnte sie Thunin bloß helfen?

Ein rothaariger Riese
    »Und, hast du verstanden?« Xera sah sich vorsichtig um, aber es war niemand in ihrer Nähe, der das Gespräch hätte mit anhören können.
    Lutro sah nicht einmal von seinem Kessel auf, als er antwortete. Er rührte gleichmütig in dem großen, rußigen Topf und verzog keine Miene.
    »Alles klar, ich mische ihnen

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