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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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brauchen nur den Zeichen zu folgen.«
    Weil die Männer noch immer wie aufgescheuchte Hühner durcheinander liefen, mussten die beiden Unsichtbaren immer weiter an die Wand ausweichen. Plötzlich kam ein breiter Kerl mit feuerrotem Stirnband direkt auf die heimlichen Diebe zu. Saranga ließ Vertos’ Hand los und sprang zur Seite.
    Vertos tastete nach seiner Begleiterin, doch wo sie eben noch gestanden hatte, trieben sich nun drei von Quernos Männern herum. Kurz entschlossen gab er die Suche nach ihr auf und hastete den Gang entlang. Er musste von Quernos Männern wegkommen! Wie leicht konnte er in diesem Durcheinander mit einem von ihnen zusammenstoßen. Saranga musste nun zusehen, wie sie ohne ihn klarkam. Er konnte nur versuchen, ihren Unsichtbarkeitszauber aufrechtzuerhalten. Sobald der Magier sicher war, dass seine Schritte nicht mehr zu hören waren, rannte er los.
    »Also Männer, ihr habt gehört, was Gynor gesagt hat. Bildet zwei Reihen hintereinander und dann los!«
    Gynor ließ sich nicht lange bitten. Er folgte, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen, den Wärmezeichen an der Wand. Die Hetzjagd auf das unsichtbare Wild war eröffnet. Vertos hörte Schritte durch die Gänge dröhnen. Mit gerafftem Rock lief er weiter, ohne sich umzudrehen. Er musste über den Fluss, bevor die Verfolger das Wasser sehen konnten! Sein Atem ging schneller, und sein Herz raste. Das war er einfach nicht gewohnt! Wann musste ein Magier schon rennen? Sein Atem kam bald nur noch stoßweise, und in den Seiten stach es immer heftiger.
    Ich kann nicht mehr! Ich bin für diese Art von Spielchen einfach zu alt! Vertos blieb stehen und lehnte sich keuchend an die Wand. Sie werden mich einholen, dachte er, doch kampflos gebe ich nicht auf. Ich verkohle ihnen die Füße, wenn sie mir zu nahe kommen! Nicht umsonst habe ich früher Argin gedient.
    Er sah an sich hinunter. Die Luft waberte unruhig, und ab und zu huschte etwas Farbe durch das Nichts. Er musste sich mehr konzentrieren, sonst konnte er den Unsichtbarkeitszauber nicht aufrechterhalten. Die Schlieren verschwanden.
    Da schwoll der Lärm an, Schritte kamen dröhnend näher, und Stimmen hallten von den Wänden. Mehr als dreißig Männer stürmten dicht nebeneinander und in mehreren Reihen den Gang entlang, ihnen voran der Zwerg.
    Vertos hastete weiter. Das Gitter, er kam gleich ans Gitter. Es war sicher abgeschlossen. Was dann? Dann saß er in der Falle. Was konnte er zaubern, um durch dieses verflixte Gitter zu kommen? Da tauchte es auch schon im trüben Licht der fast heruntergebrannten Fackeln auf. Was tun?
    Die Männer waren nur noch wenige Schritte hinter ihm, da fiel dem Magier ein schmaler Seitengang ins Auge. Vertos stolperte hinein und ließ sich erschöpft gegen die Wand sinken.
    Dass er nicht früher darauf gekommen war! Es war angenehmer, hinter den Jägern zu sein. Er schlug sich an die Stirn. Atemlos lauschte er den Worten der Verfolger.
    »Gynor, was nun? Kann der Magier auch durch geschlossene Gitter gehen?«
    »Woher soll ich das wissen? Würde mich bei einem Magier nicht wundern, aber ich tippe eher darauf, dass er sich in einen Seitengang verdrückt hat.«
    Querno lachte verächtlich. »Kein Problem. Es gibt ja nur hunderte davon!«
    Der Zwerg zuckte mit den Schultern. »Du kannst jetzt natürlich aufgeben. Er hat dich beraubt und ist ungestraft entkommen. Vielleicht triffst du ihn ja in zehn Jahren wieder und wirst dich dann rächen.«
    »Kommt nicht in Frage. Irgendwann muss er wieder sichtbar werden. Wenn er noch nicht durch die Gittertür durch ist, werden wir ihn kriegen. Und sonst fangen wir ihn unter dem Grabstein ab.« Er legte den Zeigefinger an die Lippen und überlegte kurz. »Jen, du nimmst fünf Männer mit zum Ausgang, und Omar, du bleibst mit drei Männern am Gitter. Ihr anderen schließt euch zu Vierergruppen zusammen und sucht die Gänge in der Nähe ab. Schlagt auf alles drauf, was euch ungewöhnlich erscheint. Los, vorwärts!« Die Männer liefen durcheinander.
    Das war vielleicht die letzte Gelegenheit. Er musste versuchen, durch das Gitter zu kommen.
    Vertos verließ gerade noch rechtzeitig den schmalen Abzweig, denn schon machten sich vier von Quernos Gefolgsleuten daran, den Gang zu untersuchen. Ziellos stocherten sie mit ihren Schwertern in der Luft herum.
    Jen schloss die Gittertür auf und winkte seinen Männern, sich zu beeilen. Obwohl die Tür nur wenige Augenblicke offen blieb, schaffte es der Magier, mit hindurchzuschlüpfen. Er

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