Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
Schwertern und Säbeln, Keulen und Morgensternen bewaffnet stürmten die Männer durch die Gänge. Die Glocke hatte sie aufgeschreckt. Alarm in der Schatzkammer? So etwas war schon seit Jahren nicht mehr vorgekommen! Allen voran rannte Jen, den Säbel in der Hand, und mit immer größerem Abstand zu den Männern keuchte Gynor hinterher. Er war der einzige Zwerg in Quernos Gefolgschaft.
    Keiner konnte sich mehr daran erinnern, wann Gynor in Ehniport aufgetaucht war. Ein alter Kämpfer erzählte, der Zwerg habe vor vielen Jahrzehnten zur Leibwache von Ferules Vorgänger gehört. Doch nachdem Ferule den Zweikampf um die Vorherrschaft gewonnen hatte, war der Zwerg bei seinem neuen Führer geblieben. Jetzt diente er dem dritten Herrn, aber ganz zufrieden war er damit nicht. Unter Ferule hatte er ein hohes Ansehen genossen, war dessen Leibwächter und Berater gewesen, seit jedoch dessen Sohn die Macht übernommen hatte, war nichts mehr wie früher. Gynor war jetzt nur noch einer unter vielen, denn Querno vertraute lieber zwei muskelbepackten Männern, die ihm auf Schritt und Tritt folgten.
    Die Meute war schon hinter der nächsten Biegung verschwunden, als Gynor schnaufend stehen blieb. Er presste die Hand auf die schmerzende Brust, bis sein Atem sich beruhigte.
    Er wurde auch nicht jünger. Hauptsache, Querno hatte seine neuen Kampfgolems! Kein Hirn, aber jede Menge Muskeln! Der Zwerg spuckte verächtlich aus. Zum Kämpfen gehört auch Köpfchen!
    Langsam ging er weiter. Als er um die Ecke bog, riss er erstaunt die Augen auf. Was war denn das? Sah aus wie eine Markierung, Und da drüben war noch eine! Irritiert fuhr er mit der Hand über den Stein mit dem flüchtigen Zeichen eines Pfeils. Die Spur war nur wärmer, ein Mensch konnte das Zeichen also nicht sehen. Nur Eiben-und Zwergenaugen vermochten unterschiedliche Wärmestrahlung wahrzunehmen. Gynor beschleunigte seine Schritte und eilte den Männern zur Schatzkammer nach.
    Querno riss die Tür auf, als er die Schritte seiner Männer hörte. »Ich bin beraubt worden!« Seine Stimme überschlug sich. »Sucht jeden Fußbreit ab. Ich werde diesem Elenden jeden Knochen einzeln brechen!«
    Saranga zog Vertos an der Hand. »Komm schnell, das ist vielleicht unsere letzte Chance!«
    Während Querno noch die schwere Tür zur Schatzkammer aufhielt, duckte sie sich schon unter seinem ausgestreckten Arm durch ... Vertos verstand und folgte ihr so leise wie möglich.
    »Jen, nimm zehn Männer und durchsuch noch mal die Schatzkammer. Ihr anderen verteilt euch zu viert in den Gängen. Dieser Schuft kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben.«
    In diesem Moment kam Gynor um die Ecke. Breitbeinig stellte er sich auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Du wirst den Räuber nicht kriegen, Querno! So jedenfalls nicht.«
    »Was willst du hier, Alter? Verschwinde, wenn du nur dummes Zeug reden willst!«
    »Du bist ja so schlau, Querno! Aber die Zeichen an der Wand hast du nicht gesehen. Du nicht und auch sonst keiner deiner Männer, weil ihr sie mit euren schwachen Menschenaugen nicht sehen könnt!«
    »Red keinen Quatsch!«
    Vertos grub seine Fingernägel in Sarangas Arm. Der Zwerg konnte die Zeichen sehen! Klar – sie waren ja aus Wärme! Jetzt aber nichts wie weg!
    Vorsichtig schlichen sie zwischen den Männern hindurch, eifrig darauf bedacht, keinen zu berühren.
    »Du sagst, er kann sich nicht in Luft aufgelöst haben? Genau das hat er aber getan!« Der Zwerg lachte triumphierend. »Nur Zwerge und Elben können diese Zeichen sehen – und Magier! Für einen Magier, der wie ein Zwerg sehen kann, ist es sicher auch ein Leichtes, sich unsichtbar zu machen!«
    »Unsichtbar? Dann, dann ...« Quernos Miene verfinsterte sich.
    »Unsichtbar!«, echoten die Männer und sahen sich unsicher um.
    »Vertos!«, stieß ihr Anführer hervor.
    »Kann schon sein, nachdem du ihm alles genommen hast!«
    »Ich werde diesen Hund aufschlitzen!«
    »Dazu musst du ihn erst kriegen! Los, frag doch deine schlauen Leibwächter, vielleicht haben die ja eine Idee, wie man einen unsichtbaren Magier fängt!«
    Querno schritt auf den Zwerg zu und griff ihn an der fleckigen Lederjacke. »Wenn du eine Idee hast, spuck sie aus!«
    Der Zwerg rückte von Querno weg und strich sich die Jacke glatt. »Selbst wenn er unsichtbar ist, ist er verletzlich, kann nicht durch Türen gehen und hinterlässt Spuren. Wir müssen eine Kette bilden und ihn an eine Stelle trEiben, wo er nicht weiterkann oder sich verrät. Wir

Weitere Kostenlose Bücher