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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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ich werde ihn retten, doch dazu brauche ich meine Hände.« Sie lächelte die Zwergin beruhigend an. Xera ließ Rolana los, rührte sich jedoch nicht von der Stelle und beobachtete jede Bewegung der Priesterin genau.
    Thunin betrachtete den traurigen Haufen abgemagerter Zwerge, von denen viele verletzt waren. »Sind noch mehr von euch im Bergwerk?«
    Xera hob den Kopf. »Oh ja. Durwien und ich wollten die Verletzten an einen sicheren Ort bringen. Die anderen kämpfen unten mit den Ogern und Wächtern, doch es sind viel zu wenige, und sie haben nicht genug Waffen ...«
    »Was stehen wir dann hier noch rum?« Cay schulterte seinen Rucksack. »Wir haben Waffen dabei. Los, sag schnell – wo finden wir die anderen? Kann uns jemand hinführen?«
    Xera erhob sich und griff nach dem Dolch. »Ich werde euch führen!«
    »Du bist verwundet. Willst du dich nicht von Rolana heilen lassen?«
    Die Zwergin schüttelte den Kopf und ergriff die Hand des großen Kämpfers. »Schnell, wir müssen uns beeilen.«
    Thunin schulterte den zweiten Rucksack und winkte Lahryn. »Auf, auf – vielleicht können wir sie noch retten. Ibis, du beschützt Rolana und die anderen. Keine Widerrede!«
    Sie eilten davon, hetzten die Treppe hinunter und rannten den langen Gang entlang. Schon bald hörten sie Waffengeklirr.
    Ibis sah den Freunden sehnsuchtsvoll nach, dann gab sie sich einen Ruck.
    »Rolana, wir sollten die Zwerge aus dem Gang schaffen!« Geschickt öffnete sie die Tür zu Rodalios Labor und half, die Verletzten hineinzubringen. Durwien betteten sie in eine geschützte Ecke. Seine Wunde hatte aufgehört zu bluten, und er sah verwirrt ins Gesicht der Priesterin, die sich über ihn beugte. Ibis hielt an der Tür Wache und lief ungeduldig hin und her.
    *
    »Wir müssen weichen!«, brüllte Wulfer Jaros zu. Der Kampfeslärm war zu einem Getöse angeschwollen.
    Jaros sah verzweifelt die sterbenden Zwerge um sich herum. Von ihren Peinigern war bisher nur ein Oger gefallen.
    »Zurück, zurück!«, schrie Wulfer.
    Jaros protestierte. »Wir werden nicht aufgeben! Lieber sterben!«
    »Sterben werden wir alle, wenn wir nicht bis zur Kreuzung zurückweichen. Hier ist es viel zu eng, um die Oger einzukreisen. Im Kampf Mann gegen Mann haben wir keine Chance!«
    Jaros verstand und ließ sich einige Schritte zurückfallen. Die Verletzten, die noch gehen konnten, brachten sich so schnell wie möglich in Sicherheit, doch einige Zwerge lagen bewusstlos am Boden. Jaros hoffte nur, sie mögen tot sein, bevor sie in die Hände der nachrückenden Oger fielen. Sie aus der Gefahrenzone zu bringen, war in diesem Getümmel nicht möglich. Der Todesschrei eines Zwerges hallte durch die Stollen. Schon während er fiel, entriss ihm ein anderer das Schwert und kämpfte an seiner Stelle weiter. Es war ein blutiges Gemetzel.
    Schritt für Schritt wichen die Zwerge bis zu der breiten Kreuzung zurück. Plötzlich geriet ihr Rückzug ins Stocken. Die schlimme Neuigkeit verbreitete sich von Mund zu Mund: »Wir werden von hinten angegriffen!«
    Jaros’ Herz krampfte sich zusammen, und ihn fror plötzlich. Jetzt waren sie verloren. Wenn sie in die Zange genommen wurden, war es aus!
    Das kurze Zögern des Zwerges genügte seinem Angreifer, und der Morgenstern sauste auf Jaros herab.
    Die vermeintlichen Angreifer stoben an den unbewaffneten Zwergen vorbei, die sich ängstlich an die Wand drückten. Zwei prall gefüllte Rucksäcke fielen klirrend vor die Füße der Erstaunten, und bevor sie etwas sagen konnten, hatten sich zwei der Fremden schon bis zum Kampfplatz vorgedrängelt. Axt und Schwert begannen ihren tödlichen Tanz.
    Schnaufend kam Xera angerannt. »Das sind Freunde, die uns helfen. Schnell, packt die Rucksäcke aus, da sind Waffen drin.«
    Mitten im Getümmel stand Lahryn mit halb geschlossenen Augen, ein Fläschchen vor sich auf dem Boden, und konzentrierte sich auf einen Zauber. Eine dunkle Wolke stieg aus dem Gefäß zur Decke und schwebte auf seinen Befehl über die Köpfe der Menschen und Zwerge hinweg auf die Kämpfenden zu.
    »Zwerge zurück!«, brüllte der Magier. Der Ton war so befehlend, dass alle unwillkürlich zurückwichen. Auch Thunin und Cay sprangen einige Schritte nach hinten. Mit einem Donnerschlag platzte die Wolke, und ein grünlicher Nieselregen ergoss sich über Menschen und Oger.
    Augenblicklich begannen die Männer zu husten und zu würgen. Ihre Gesichter nahmen eine ungesunde Färbung an, und stöhnend griffen sie sich an den Hals. Manche

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