Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
Lahryn sie öffnen?«
    »Kann ich, aber nicht geräuschlos.« Ratlos sahen sich die Freunde an.
    »Und wenn wir das mit den Waffen einfach lassen?«, warf Rolana ein.
    Thunin wehrte ab. »Es gibt viel zu viele Zyklopen und Oger hier, als dass wir allein mit ihnen fertig werden könnten. Es ist ja schon ein Wunder, dass wir unentdeckt bis hierher gekommen sind.«
    Hinter der Tür scharrte es leise, und ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Erschrocken fuhren die Freunde zusammen und drückten sich an die Wand. Thunin winkte Cay heran.
    »Schnell! Wer es auch sei – wir müssen ihn geräuschlos erledigen!«
    Atemlos hörten sie, wie ein Riegel zurückgeschoben wurde. Die Tür öffnete sich knarrend einen Spalt, und ein Lichtstrahl fiel in den Gang.
    »Ich komm jetzt nicht raus, denn ich hab keine Lust, Thunins Axt oder Cays Schwert in die Rippen zu kriegen«, erklang Ibis’ gedämpfte Stimme.
    Die Freunde sahen sich fragend an. Wie kam die Elbe in die Waffenkammer?
    »Ich würde euch raten hereinzukommen. Wenn ihr dort draußen Wurzeln schlagt, könntet ihr entdeckt werden!«
    Noch immer verwundert schlüpften die Gefährten in den hell erleuchteten Raum. In der Ecke lag der Wächter, säuberlich gefesselt und geknebelt. Überall prangten Berge von Schwertern, Keulen, Dolchen und anderen Mordwerkzeugen. Die Freunde waren schon dabei, so viele Waffen wie möglich in die mitgebrachten Rucksäcke zu stopfen, als Thunin plötzlich innehielt.
    »Was tust du überhaupt hier? Haben wir dir nicht ausdrücklich befohlen auf Covalin aufzupassen!«
    »Ph, und wie wärt ihr dann hier reingekommen, ohne alle Oger und Zyklopen auf euch zu hetzen?«
    »Darum geht es doch gar nicht! Du hast gegen deine Anweisung verstoßen und hättest uns alle in Gefahr bringen können!«, zischte der Zwerg.
    »Euch helfe ich noch mal!«, fauchte die Elbe zurück.
    Rolana mischte sich in den Streit ein. »Das besprechen wir, wenn wir hier fertig sind. Aber sag, Ibis, was hast du mit Covalin gemacht? Ich sorge mich um ihn – schließlich ist er sehr neugierig und äußerst unvernünftig.«
    »So wie Ibis!«, brummte Thunin.
    Die Elbe ignorierte ihn. »Keine Angst, ich hab ihn an den stärksten Baum gebunden, den ich finden konnte. Er kann nicht weglaufen.«
    Rolana sah Ibis zweifelnd an, schwieg aber. Jetzt konnte sie ohnehin nichts anderes tun als hoffen, dass dem Drachen nichts zustieß.
    *
    Gares kam von seiner Erkundung zurück. Sein Gesicht glühte, und sein Atem ging rasch.
    »Nun, wie sieht’s aus?« Jaros packte ihn ungeduldig am Arm.
    »Wir waren zu langsam. Die Ablösung ist schon auf dem Weg, sie kommt jeden Moment ...« Er brach ab, denn nun hörten auch die anderen die wuchtigen Schritte der herannahenden Oger.
    »Schnell, wir müssen uns zurückziehen!«
    Doch es war bereits zu spät. Zwei Wächter bogen um die Ecke. Überrascht blieben sie stehen. Wulfer zog sein Schwert.
    »Thor steh uns bei! 3ie dürfen nicht entkommen!«
    Er stürmte auf sie zu, und die Zwerge, die eine Waffe trugen, folgten ihm. Jaros zögerte einen Moment, sah sich nach Xera um und erwischte sie gerade noch am Ärmel, als sie sich an ihm vorbeidrücken wollte, um sich in den Kampf zu stürzen.
    »Hier geblieben!«
    Sie blitzte ihren Großvater an. »Ich werde für unsere Freiheit kämpfen!«
    »Du musst die Verletzten wegbringen! Der Lärm wird die Männer wecken, und dann sitzen wir in der Klemme. Schnell! Nimm Durwien und führ die anderen die schmale Treppe hoch – du weißt doch, am Labor des Magiers vorbei. Wenn die Zyklopen noch am Eingang stehen, versteckt euch in der Lagerhalle, bis wir kommen. Beeil dich!«
    Jaros stürzte mit blitzendem Dolch ins Kampfgetümmel, während Xera sich mit den verletzten, kranken und schwachen Zwergen, die nicht mehr kämpfen konnten, leise zurückzog. Sie hatten die Treppe noch nicht erreicht, als Durwien an ihrer Seite auftauchte. Mit gezücktem Schwert übernahm er die Führung. Xera blieb zurück und trieb die Zwerge zur Eile an. Einige jüngere ohne Kampferfahrung trugen die Schwerverletzten. Es kam Xera wie eine Ewigkeit vor, bis sie die schmale Treppe endlich hinter sich gelassen hatten.
    Seid leiser, macht schneller, dachte sie unablässig.
    Schon näherten sie sich dem Zugang zum Labor, als der Zug ins Stocken geriet. Xera schob sich an den schmutzigen Leibern vorbei und sah gerade noch den mächtigen Schatten, der sich aus der Dunkelheit löste – ein Zyklop! Er hatte die zerlumpten Gestalten entdeckt,

Weitere Kostenlose Bücher