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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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sich nicht, laut zu reden, als könnte davon die Wolke aufwachen und sie beide verschlingen.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Mario.
    Sheila löste sich aus ihrer Starre und blickte sich um. »Wo ist Spy?«, fragte sie besorgt. »Er war doch eben noch hier!«
    Sie konnte ihn nirgends entdecken. Ihr ungutes Gefühl verstärkte sich. Jetzt war sie sich sicher, dass etwas Böses von der Wolke ausging – egal, ob Mario das auch spürte oder nicht. Die Wolke war eine Gefahr. Sheila hatte Angst um Spy. Vielleicht war er von dem schwarzen Etwas schon verschluckt worden …
    Sheila benutzte ihr Sonar. Sie konnte die Felsen »hören«, aber die Wolke war unsichtbar für ihren Sinn – so als sei sie gar nicht vorhanden. Aber da … Sheila nahm die Umrisse eines Fischs wahr. Spy! Ihre Erleichterung war grenzenlos. Er war nicht verschwunden, der Schatten der Wolke hatte ihn nur verdeckt. Jetzt schwamm Spy auf Sheila zu, heil und wohlbehalten.
    »Was sagt ihr, was meint ihr?«, sprudelte er los. »Könnt ihr euch erklären, was das Ding ist? Wozu ist es da, wer hat es gemacht, wie ist es entstanden?«
    »Das wissen wir auch nicht«, antwortete Sheila. »Aber wir sind froh, dich zu sehen. Wir hatten schon Angst um dich.«
    »Angst um mich?«, wiederholte Spy. »Das braucht ihr nicht. Ich kann sehr gut auf mich aufpassen. Außerdem ist mir schon soviel Schlimmes im Leben passiert, dass ich mich vor nichts mehr fürchte.«
    Sheila lächelte innerlich. Spy übertrieb mal wieder. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der tapfere Fisch keine Angst mehr hatte. »Du solltest trotzdem vorsichtig sein«, warnte Sheila Spy. »Wir wissen nicht, ob die Wolke uns angreift.«
    »Den anderen Delfin hat sie jedenfalls verschluckt«, sagte Spy. Er wurde nervös. »Vielleicht ist die Wolke ein gefräßiges Ungeheuer. Sie verschlingt alles, was in ihre Nähe kommt. Deswegen wird sie immer größer und größer …«
    »Ich glaube nicht, dass die Wolke lebendig ist«, widersprach Mario.
    »Ich weiß nicht«, sagte Sheila. »Sie ist … irgendwie seltsam. Ich kann sie mit meinem Sonar nicht wahrnehmen. Da ist NICHTS, obwohl ich die Wolke ja mit meinen Augen deutlich sehe. Das geht nicht mit rechten Dingen zu. Wenn ihr mich fragt – da ist Magie im Spiel!«
    »Du schon wieder mit deiner Magie«, meinte Mario amüsiert. »Aber vielleicht hast du ja recht. Ich kann die Wolke mit meinem Sonar auch nicht erkennen. Es ist, als sei sie nicht vorhanden.«
    »Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte Sheila ratlos. »Wir können doch schlecht zu Irden schwimmen und sagen: Ja, Spy hat sich nicht geirrt, da ist tatsächlich so ein komisches schwarzes Ding da draußen, aber wir haben keine Ahnung, was es ist.«
    »Na ja«, Marios Stimme klang zögerlich, »eigentlich hat Irden nicht mehr von uns verlangt. Wir sollten uns die Sache vor Ort ansehen und ihm dann Bericht erstatten.«
    »Aber ich will herausfinden, was es ist«, sagte Sheila trotzig. Sie konzentrierte sich jetzt ganz auf die Wolke, so als könnte sie durch bloßes Anstarren herausfinden, was sich in dem schwarzen Ding befand und wozu es überhaupt da war. Wieder spürte Sheila den Hauch des Bösen … Es war unheimlich.
    Langsam schob sich Sheila vorwärts, bewegte sich mit einem Flossenschlag auf die Wolke zu.
    »Schwimm nicht zu dicht ran!«, rief Mario von hinten.
    Sheila ließ sich nicht beirren.
    Plötzlich war Mario an ihrer Seite. »Wenn du schon das Ding untersuchen willst, dann komm ich mit«, sagte er.
    »Und was, wenn Spy recht hat und es uns verschlingt?«, fragte Sheila.
    »Dann sterben wir eben gemeinsam«, murmelte Mario. »Ich werde dich nicht im Stich lassen.«
    Sheila wurde es warm im Bauch. »Ich lasse dich auch nicht im Stich«, erwiderte sie und wurde verlegen.
    Einen Augenblick lang war es, als würde die Zeit angehalten – ein magischer Moment. Sheila vergaß die Wolke und die Bedrohung, die von ihr ausging. Sie war einfach nur froh, einen so guten Freund wie Mario zu haben. Wie wunderbar war diese Freundschaft! Sie war ein ganz großes Geschenk, das ihr das Leben beschert hatte.
    »Los«, sagte Mario mit belegter Stimme, »wir versuchen, ob wir nicht ein bisschen mehr über die Wolke herausfinden können.«
    Ihre Delfinnasen berührten fast gleichzeitig die schwarze Umhüllung der Wolke. Sheila fand, dass sie sich wie ein Plastikregenumhang anfühlte. Das war das Letzte, was sie denken konnte – denn plötzlich entstand in dem Plastikumhang ein Riesenloch, das

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