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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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fast geklappt …«
    »Kinder?«, wiederholte Jean.
    »Ich weiß, es klingt lächerlich«, meinte Ricardo. »Aber zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass es keine normalen Kinder sind. Die beiden haben es faustdick hinter den Ohren, sie schnüffeln überall herum und jetzt haben sie schon wieder … Aber ich will Sie gar nicht mit dieser Geschichte belasten. Ich habe den Auftrag, Sie in den Palast zu bringen.«
    »Moment.« Jean klappte die Sonnenbrille zusammen und steckte sie in seine Brusttasche. »Ein Mädchen und ein Junge?«
    »Ja.«
    »Heißen sie vielleicht Mario und Sheila?«
    Ricardos Kinnlade fiel nach unten. »Genau. Woher wissen Sie das?«
    »Weil ich ihnen auch schon begegnet bin«, antwortete Jean. Er hatte plötzlich Magenschmerzen. Diese Kinder … Da war schon wieder das graue Loch in seinem Gedächtnis, aber er war sich sicher, dass sie etwas mit seiner verlorenen Erinnerung zu tun hatten. Jean versuchte, sich zu konzentrieren. Die Antwort war zum Greifen nah, das fühlte er deutlich. Nur ein kleiner Ruck und er könnte sich die Szene ins Gedächtnis zurückrufen. Aber es war, als würde er gegen eine verschlossene Tür rennen. Na gut, dann eben nicht. Irgendwann würde ihm schon wieder einfallen, was er vergessen hatte. Solche Türen in seinem Kopf ließen sich nicht gewaltsam öffnen, das wusste er inzwischen. Aber manchmal gingen sie auf, während er schlief … oder inSituationen, in denen er ganz entspannt war. Er musste nur abwarten.
    »Gehören diese Bälger etwa auch zu Zaidon?«, fragte Ricardo misstrauisch. »Hat er sie als Spione beschäftigt?«
    »Sie haben ihm gedient, aber nicht freiwillig«, antwortete Jean. »Der Junge wurde unter Druck gesetzt. Die Kinder mussten Zaidon gehorchen, sonst wäre Marios Mutter gestorben.«
    »Aha.« Ricardos Augen glänzten. »Aber warum tauchen sie jetzt ständig auf? Was wollen sie und in wessen Auftrag sind sie unterwegs?«
    »Da bin ich überfragt.« Jean zuckte mit den Schultern. »Ich hab nicht die leiseste Ahnung.« Er blickte über das Meer, das in der Sonne glitzerte. Die Wellen trugen weiße Schaumkronen, es war ein windiger Tag. »Und wo ist der Palast, von dem Sie gesprochen haben? Sind Sie mit dem Auto gekommen?«
    »Der Palast befindet sich unter Wasser«, antwortete Ricardo und zog eine Kette aus seiner Hosentasche. Der Anhänger funkelte in der Sonne.
    Jean griff danach. Wieder schoss eine Erinnerung durch seinen Kopf, grell wie ein Blitz. »Ein Amulett! Ein Stück des Weltensteins … Woher haben Sie das?«
    »Das tut nichts zur Sache.« Ricardo zog die Kette rasch zurück. »Wir brauchen das Ding, um uns in Delfine zu verwandeln. Seit Zaidons Tod klagen alle Meereswandler, dass sie nicht mehr die Gestalt wechseln können. Jedenfalls nicht ohne Hilfsmittel. Ich habe einmal eine Suppe nach Zaidons Rezept angerührt, um mich verwandeln zu können. Ein wahrhaft ekelhaftes Gesöff!«
    »Ich bin kein Meereswandler«, erklärte Jean dem überraschtenRicardo. »Bin nie einer gewesen. Ich habe zwar die Unterwasserwelt erforscht, aber immer im Taucheranzug. Also – wenn sich dieser Palast auf dem Meeresgrund befindet, dann brauche ich eine entsprechende Ausrüstung.«
    »Hm …« Ricardo runzelte die Stirn. »Ich fürchte, jetzt haben wir ein kleines Problem.« Er spielte mit der Kette und steckte sie wieder in die Hosentasche.
    Jean überlegte. »Ich könnte in mein Hotel zurückgehen und dort nachfragen. Sicher gibt es in der Nähe eine Tauchschule, in der ich einen Anzug ausleihen kann.«
    Ricardos Augen leuchteten auf. »Gute Idee!«
    Zwei Stunden später hatte es Jean de la Fortune tatsächlich geschafft, sich eine Taucherausrüstung zu leihen. Der Neoprenanzug war etwas eng, Jean schaffte es nur mit Mühe, sich hineinzuzwängen. Er war längere Zeit nicht mehr getaucht und die Pressluftflasche auf seinem Rücken kam ihm schwer vor. Außerdem war er es gewohnt, von Bord aus ins Wasser zu springen. Dass er jetzt mit seinen Schwimmflossen ein Stück über den Strand watscheln und dann ins seichte Wasser waten musste, war mühsam. Er fing an, die ganze Aktion zu bereuen. Ricardo hatte ihm berichtet, dass im Unterwasserpalast eine Frau wohnte, die sich Zaida nannte. Zu ihrer Herkunft konnte oder wollte er nichts sagen. Jean fühlte sich zunehmend unbehaglich. War Zaidon in Frauengestalt wiedergekehrt? Oder war die Frau seine Tochter? Oder eine Fremde, die von Zaidons Macht und Machenschaften profitieren wollte? Wenn Letzteres

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