Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
aufzustellen.
»Es wird mir eine Freude sein, Ihnen mein Wissen und meine Kraft zur Verfügung zu stellen«, sagte er und sah Zaida in die betörend schönen Augen. »Je früher ich anfangen kann, desto besser.«
»Sehr gut.« Zaida lächelte wieder. Ein Strahlen glitt über ihr Gesicht und ließ sie unwiderstehlich aussehen. Ricardo neben Jean seufzte hingerissen. »Ich habe keine andere Antwort erwartet.Du kannst heute noch mit deiner Arbeit beginnen. Ich habe ein kleines Tierchen, mit dem du dich sicher gern beschäftigen wirst.«
Jean runzelte die Stirn, aber da hatte Zaida schon auf dem Absatz kehrtgemacht und deutete den beiden Männern mit einer Handbewegung an, ihr zu folgen.
Jean setzte sich in Bewegung und kam sich vor wie ein Hündchen, das gehorsam seiner Herrin nachlief.
»Sie hat mich vollkommen ignoriert«, beschwerte sich Ricardo, der neben Jean herlief. Er warf ihm böse Blicke zu, so als wäre Jean schuld an Zaidas Verhalten. »Dabei habe ich Sie hergebracht. Ich habe Ihre Adresse ausfindig gemacht und Ihnen die Nachricht zukommen lassen.«
Jean seufzte. Eifersüchteleien waren jetzt das Letzte, was er sich wünschte. »Keine Sorge, ich mache ihr keine schönen Augen. Ich bin glücklich verheiratet.« Es gab ihm einen kleinen Stich. Was dachte Nana wohl über sein Verschwinden? Würde sie zur Polizei gehen, wenn sie nach ein paar Tagen noch keine Nachricht von ihm erhalten hatte? Er konnte nicht verlangen, dass sie dasselbe Spiel noch einmal mitmachte. Es musste schrecklich für sie gewesen sein, als er damals verschwand und jahrelang verschollen blieb. Sie hatte ihn sogar für tot erklären lassen …
»Dann ist ja alles klar zwischen uns«, meinte Ricardo und versuchte ein schiefes Grinsen.
Jean überlegte. Ricardo schien reichlich naiv zu sein, wenn er glaubte, Zaida erobern zu können. Aber vielleicht versprach sie ja all ihren Mitarbeitern und Helfern das Blaue vom Himmel. Möglicherweise köderte sie Ricardo damit, seine Freundinzu werden. Sie lockte jeden mit dem, was er sich am meisten wünschte. Jean nahm sich vor, auf der Hut zu sein.
»Haben Sie eine Ahnung, weswegen mich Zaida holen ließ?«, wandte er sich an Ricardo.
Wieder dieses schräge, kumpelhafte Grinsen. »Na, Sie waren schließlich Zaidons bester Mann – und davon verspricht sie sich offenbar einiges«, antwortete Ricardo.
Jean zuckte mit den Schultern und beschloss abzuwarten. Etwas anderes blieb ihm auch gar nicht übrig.
7. Kapitel
Die neue Schöpfung
»Gut gemacht!«, lobte Zaida und legte ihren Arm um den erschöpften Fortunatus. »Du hast alles erledigt, was ich dir aufgetragen habe. Sogar in der vorgegebenen Zeit. Ich würde sagen: Du bist ein Genie.«
Fortunatus lächelte unkonzentriert. Er nahm ihre Worte kaum wahr. Er war ungeheuer erschöpft. In den letzten achtundvierzig Stunden hatte er ununterbrochen gearbeitet, ohne ein Auge zuzutun.
Es war schwieriger als zu Zaidons Zeiten. Damals hatte Fortunatus eine starke magische Kraftquelle zur Verfügung gehabt: ein ziemlich großes Bruchstück des legendären Weltensteins. Diesmal hatte er nur Ricardos Amulett, das aus demselben Material bestand wie der Weltenstein, aber viel kleiner war. Damit sollte er nun Großes bewirken …
Doch er hatte es geschafft. Mit ungeheurer Konzentration. Er wusste selbst nicht, woher er die Kraft nahm. Er sah Zaidas Aufgabe als Herausforderung und wollte selbst testen, wozu er fähig war.
»Sehr gut gelungen«, sagte Zaida. »Besser, als ich erwartet habe. Du kannst stolz auf dich sein.«
Fortunatus hatte nur noch den Wunsch zu schlafen. Er gönnte seinem Werk keinen weiteren Blick mehr, sondern wankte durch die Gänge zurück in den Raum, den Zaida ihm zugeteilt hatte. Ein weiches Bett mit seidener Bettwäsche, Luxus pur. Fortunatusging ins Bad, stellte sich unter die Dusche und kroch zehn Minuten später ins Bett, um dann völlig übermüdet wach zu liegen.
Alles, was er getan hatte, zog noch einmal an ihm vorüber.
Zuerst hatte er den Wal verändert.
Es war ein Buckelwal, ein junges, kräftiges Männchen. Weiß der Henker, wie Zaida ihn gefangen oder womit sie ihn gebannt hatte. Jedenfalls hielt er sich in unmittelbarer Nähe der schwarzen Wolke auf und machte auch keine Anstalten wegzuschwimmen. Fortunatus konnte ohne Probleme sein Ritual beginnen.
Der Wal war neugierig und verspielt und interessierte sich für Jean. Ohne Scheu kam er angeschwommen. Fortunatus konnte seine Haut berühren und sah aus nächster
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