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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Nähe die weißen Seepocken, die sich auf dem Wal festgesetzt hatten.
    Mithilfe des Amuletts hatte er den Wal umprogrammiert. Das bisher friedliche Tier würde ab sofort Fischerboote und andere kleinere Schiffe angreifen und zum Kentern bringen. Seinem Gesang, mit dem sich der Wal mit seinen Artgenossen verständigte, hatte er eine höhere Frequenz gegeben – er würde fortan die anderen Wale wild und angriffslustig machen.
    Nachdem die Veränderungen vollbracht waren, entließ Fortunatus den Wal wieder in die Freiheit. Das Tier schwamm erst orientierungslos umher und nahm dann Kurs auf die Insel Sizilien.
    Danach beschäftigte sich Fortunatus mit einer Reihe von Kraken. Die intelligenten, anpassungsfähigen Tiere würden ab jetzt mit ihren Fangarmen Teile an Schiffen lockern, Schiffsschrauben manipulieren und andere Schäden anrichten.
    Einen Sardinenschwarm veränderte er so, dass sich die Fische inZukunft auf alles stürzen würden, was aus Plastik oder Kunststoff war: schwimmende Luftmatratzen, Wasserbälle, Schwimmreifen, Schlauchboote und sogar Bojen.
    Eine sehr giftige Quallenart, die Portugiesische Galeere , brachte Fortunatus dazu, sich schneller zu vermehren.
    Einige Fische stattete Fortunatus mit Kameras, Mikrofonen und Antennen aus – so wie er es mit Spy gemacht hatte. Er verlieh ihnen die Fähigkeit zu sprechen, damit sie über die Vorkommnisse in den Ozeanen Bericht erstatten konnten. Diese Arbeit war die anstrengendste. Als er damit fertig war, hatte er das Gefühl, gleich vor Erschöpfung zusammenzubrechen.
    Während er jetzt auf dem Bett lag, ließ er noch einmal alles an sich vorüberziehen. Biologisch gesehen war es eine großartige Leistung, die er da vollbracht hatte. Er hatte den Charakter der Tiere teilweise komplett geändert – etwas, wozu die Evolution Hunderte von Jahren brauchte. Und durch die Fischspione, die sich fortan in den Meeren tummelten, würde Zaida sehen können, wie ihre Wünsche allmählich Wirklichkeit wurden.
    Trotzdem fühlte Fortunatus keinen Triumph, keinen Stolz. Er war leer, ausgebrannt. Tief im hintersten Winkel seines Herzens meldete sich das schlechte Gewissen. Was würde Nana von all dem halten? Er hatte friedliche Tiere aggressiv und harmlose Geschöpfe gefährlich gemacht. Er hatte eine Unterwasserarmee geschaffen, die helfen würde, Zaidas Pläne durchzusetzen …
    Nana wäre entsetzt, ganz sicher.
    Sie war immer stolz auf ihn gewesen, wenn er eine besondere Entdeckung gemacht hatte. Wenn er beharrlich seine Ziele verfolgt und sich durch nichts hatte abbringen lassen. Meistens warsie die Erste gewesen, die er benachrichtigt hatte, wenn er sich auf der richtigen Spur glaubte. Nana hatte sich mit ihm gefreut, ihm Glück gewünscht.
    Von seiner Arbeit bei Zaidon hatte er ihr nie erzählt. Sie ahnte nicht, dass er sich zum Handlanger des Bösen gemacht hatte – um der eigenen Vorteile willen. Wahrscheinlich wäre Nana wie vor den Kopf gestoßen, sollte sie jemals die Wahrheit erfahren. Und jetzt war es ähnlich: Wieder war er der Verbündete einer Person, deren Ziele mehr als zweifelhaft waren. Warum wollte Zaida die Welt unter Kontrolle bringen und selbst zur mächtigsten Figur aufsteigen? Solche Gedanken waren doch nicht normal, sondern Anzeichen von Größenwahn. Er half einer kommenden Diktatorin …
    Unruhig wälzte sich Fortunatus von der einen auf die andere Seite. Es war nicht richtig, was er tat. Eigentlich müsste er Zaida sagen, was er von ihren Zielen hielt. Oder, wenn er den Mut dafür nicht aufbrachte, sich wenigstens klammheimlich verdrücken. Warum blieb er?
    Nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte, musste er sich die Antwort eingestehen: Weil es ihn in den Fingern kribbelte. Es war so schön zu experimentieren. Herauszufinden, was alles möglich war. Über Magie zu gebieten … Die Macht zu kosten.
    Das hatte ihn früher bei Zaidon genauso fasziniert. Jetzt erinnerte er sich wieder daran. Es hatte ihm Spaß gemacht, Dinge fest im Griff zu haben und nach Belieben verändern zu können. Grenzen zu überschreiten. Unmögliches plötzlich realisieren zu können …
    Als Wissenschaftler war Fortunatus immer wieder an einen Punkt gekommen, wo es nicht mehr weiterging, weil die Technik noch nicht so weit entwickelt war und weil es natürliche Barrieren gab. Unsterblichkeit konnte eigentlich nicht erreicht werden – aber Zaidon zeigte Fortunatus, dass mit dem Weltenstein ein sehr, sehr hohes Alter erreichbar war. Fortunatus’ Neugier

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