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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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haben nur berichtet, dass alles ganz normal ist. Tiere, Pflanzen, der Meeresboden. Keine Spur von einer Wolke. Wir stehen vor einem Rätsel.«
    Der Nachrichtensprecher war wieder zu sehen. »Mittlerweile gibt es Stimmen, die von einer außerirdischen Invasion sprechen. Andere behaupten, es handle sich um ein heimliches militärisches Manöver. Die Untersuchungen dauern an.«
    Er wandte sich jetzt einem anderen Thema zu. Mario stellte den Ton ab.
    »Blendzauber«, sagte Irden. »Zaida wendet das an, was ich vorhin an der Rezeption gemacht habe – nur in weit größerem Maße. Sie tarnt sich. Allerdings wirkt der Blendzauber nur über eine kurze Distanz – und nicht bis zu einem Satelliten.«
    »Hm.« Mario überlegte. »Und warum konnten wir die Wolke sehen? Für uns war sie nicht unsichtbar.«
    »Da kann ich nur Vermutungen anstellen«, sagte Irden und seufzte. »Entweder reicht ihr Tarnzauber nicht für die ganze Wolke. Oder sie lässt die Wolke sichtbar werden für Leute, die sie erwartet. Oder wir können die Wolke sehen, weil wir die Zaubersteine bei uns haben. Beim ersten Mal trug Sheila ja das Amulett mit dem kleinen Teil des Weltensteins.«
    »Möglich.« Mario ging unruhig auf und ab und dachte darüber nach, was er eben in den Nachrichten gesehen hatte.
    »Zaida sorgt jedenfalls für gehörige Unruhe«, sagte Irden. »Mir sind ihre Pläne nicht ganz klar. Wahrscheinlich will sie dann als Retterin auftreten und sich feiern lassen.«
    »Glaubst du, dass sie die Tiere verändert hat?«, fragte Mario. »Den Wal? Die Delfine?« Das »Du« war ihm ganz leicht von den Lippen gekommen, wie selbstverständlich.
    »Sieht ganz danach aus. Wer sonst sollte so etwas tun?« Irden schüttelte den Kopf. »Zaida hat die Möglichkeiten dazu. Und sie hat keine Skrupel. Genauso wenig wie Zaidon damals.«
    Mario setzte sich ebenfalls aufs Bett und schwieg. Er dachte an den Wal, der jetzt von Jägern verfolgt wurde. Sicher würde es nicht lange dauern, bis sie ihn erwischten und töteten. Der Wal tat ihm leid. Bestimmt konnte er nichts für sein Handeln, wenn er von Zaida manipuliert worden war …
    »Wir müssen etwas dagegen tun«, stieß Mario aus. »Wir dürfen nicht zulassen, dass Zaida weiterhin Tiere verändert. Und ich will auch nicht, dass der Wal sterben muss.« Er blickte Irden verzweifelt an. »Und diese sogenannten Killerdelfine – die werden doch sicher auch verfolgt! Wahrscheinlich werden sogar viele Tiere abgeschlachtet, die gar nichts damit zu tun haben.« Unwillkürlich ballte er die Fäuste. »Wie kann Zaida nur so etwas tun!« Seine Augen füllten sich mit Zornestränen.
    Irden stand auf. »Wenn mir nur einfiele, was wir gegen sie unternehmen können! Es muss wirksam sein und schnell gehen.« Er schritt nachdenklich im Zimmer umher und warf einen geistesabwesenden Blick in das kleine Badezimmer. In dem winzigen Raum gab es eine Toilette, ein Waschbecken und eine Dusche mit einem Duschvorhang aus Plastik. Auf dem Vorhang waren bunte Fische, Kraken und Korallen abgebildet. Irden starrte auf den Vorhang.
    »Korallen«, murmelte er. »Die Korallenbibliothek am GroßenBarriereriff! Dort könnten wir vielleicht eine Antwort auf unsere Fragen finden!«
    Mario wurde ganz aufgeregt. Er wusste, wovon Irden sprach. Die Korallenbibliothek hatte er damals aufgesucht, als Sheila ihr Gedächtnis verloren und er keinen Rat mehr gewusst hatte. In den unzähligen verschiedenen Korallen war das Wissen der Welt gespeichert. Eingeweihte wussten, dass es sich um eine gigantische Bibliothek unter Wasser handelte. Am liebsten wäre Mario gleich dorthin aufgebrochen. Allerdings war es schrecklich weit. Das Große Barriereriff befand sich auf der anderen Seite der Erdkugel, vor Australien.
    »Aber wir schwimmen nicht ohne Sheila los«, baute Mario vor.
    »Auf gar keinen Fall«, bestätigte Irden. »Ach, das ist wirklich schlimm, was sich in der Zwischenzeit ereignet hat. Ich habe so sehr gehofft, dass nach dem Tod Zaidons Friede herrscht. Doch sein Einfluss ist noch immer da … das Vermächtnis von Atlantis …« Er schüttelte den Kopf. »Ein wahrhaft trauriges Vermächtnis, voller Zerstörungswahn …«
    »Meinst du, Zaida ist genauso gefährlich wie Zaidon?«, wollte Mario wissen. »Oder noch gefährlicher?« Das konnte er sich fast nicht vorstellen. Er erinnerte sich mit Schaudern an Zaidon. Das waren die schlimmsten Begegnungen in seinem Leben gewesen. Was für ein grausamer, erbarmungsloser Herrscher, ohne Mitleid …

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