Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Und wie der Lord der Tiefe seine Mutter gequält hatte … Das war ein Albtraum gewesen, den Mario nie vergessen würde!
Er holte tief Luft, um sich von der Beklemmung zu befreien, dieihn wieder erfasst hatte. »Ob Zaida auch Lebensenergie von den Menschen stiehlt?«
»Wenn ich ihr gegenüberstehen würde, könnte ich in ihren Kopf sehen«, sagte Irden. »Ich könnte ihre Gedanken lesen und wüsste, was sie plant …« Er seufzte tief. »Aber so sind wir auf lauter Vermutungen angewiesen.«
Mario legte sich aufs Bett und stellte den Fernseher wieder laut. Während vor ihm die Bilder vorbeizogen, wanderten seine Gedanken. Er hatte plötzlich ein ungutes Gefühl, weil er Sheila zusammen mit Spy bei der schwarzen Wolke zurückgelassen hatte. Wenn Zaida die Gelegenheit nutzte und Sheila in ihre Gewalt brachte? Wenn sie ihr etwas antat?
Er sprang auf.
»Was ist los?«, fragte Irden.
Mario schnitt eine Grimasse und schaute den Magier gequält an. »Ich mache mir Sorgen um Sheila. Wir hätten sie nicht zurücklassen sollen …«
»Willst du gleich zu ihr zurückschwimmen?«, schlug Irden vor. »Dann bleibe ich allein hier im Hotel. Ich wollte noch die Zeitungen in der Lobby durchsehen, vielleicht gibt es noch weitere Hinweise auf das, was Zaida getan hat.«
Mario zögerte. Es war auch nicht gut, Irden hier allein zu lassen. Mario kannte sich in Hotels besser aus als der Magier aus Talana. Dass Irden Schwierigkeiten bekam, würde jetzt gerade noch fehlen. Mario kämpfte mit sich.
»Nein, okay, eine Nacht wird wohl nichts machen«, meinte er dann. »Aber wir brechen morgen gleich nach dem Frühstück auf und schwimmen zurück, ja?«
»Natürlich«, sagte Irden. »So hatten wir es ja ohnehin vor. Außerdem muss unser Zimmer bis elf Uhr geräumt sein, sonst wird uns eine weitere Nacht berechnet.«
Mario staunte, wie schnell sich der Magier in der fremden Umgebung zurechtfand.
Irden lächelte. »Ich bin nicht so ungeschickt, wie du vielleicht befürchtest«, sagte er. »Zugegeben, das ist eine ganz andere Welt, aber ich lerne sehr schnell.« Er klopfte dem Jungen aufmunternd auf die Schulter. »Mach dir mal keine allzu großen Sorgen.«
»Ich werde es versuchen«, versprach Mario.
»Und jetzt erklär mir doch mal, wie dieses Ding funktioniert«, sagte Irden und nahm Mario die Fernbedienung aus der Hand.
9. Kapitel
Sheila wird entführt
Sheila und Spy waren eine Weile an der schwarzen Wolke entlanggeschwommen. Nichts hatte sich geändert. Es hatte sich auch kein Tunnel geöffnet. Stunden waren vergangen, seit Irden und Mario sich von ihnen getrennt hatten. Sheila wartete ungeduldig auf ihre Rückkehr, obwohl sie sich sagte, dass es bestimmt noch eine Weile dauern würde.
»Mir ist langweilig«, beschwerte sich Spy. »Du hast gesagt, dass du mit mir Verstecken spielen willst, aber du bist gar nicht bei der Sache. Das macht keinen Spaß!«
»Ach Spy.« Sheila seufzte. »Es tut mir leid. Aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Mir geht zu viel im Kopf herum.«
»Und das alles wegen so einer blöden Spinne!«, maulte Spy. »Warum ist sie damals nicht im Teich umgekommen?« Inzwischen kannte er die Geschichte, Mario und Sheila hatten sie ihm erzählt.
»Wahrscheinlich hat Zaida überlebt, weil sie voller Magie war«, antwortete Sheila. »Die Zauberkraft hat sie beschützt. Und sie hat sie stark und mächtig gemacht. Aber leider ist Zaida böse – und deswegen haben wir jetzt Probleme.«
»Ja, und sie kann Monsterwellen machen«, murmelte Spy.
»Sie kann was?« Sheila war überrascht.
»Monsterwellen machen«, wiederholte Spy. »Durch ihr Lachen. Wenn sie laut lacht, gibt es ganz schreckliche Wellen. Die sind so hoch wie ein Berg, ehrlich.«
»Woher weißt du das?«, fragte Sheila. »Und warum hast du das nicht früher erzählt?«
»Es hat mich ja keiner danach gefragt«, antwortete der Fisch. »Und das mit den Wellen habe ich selbst erlebt. Als dieser fremde Delfin in der Wolke verschwand …«
»Der, der mein Amulett trug?«, fragte Sheila aufgeregt nach.
»Ja, genau der«, sagte Spy. »Ich hielt mich danach noch eine Weile in der Nähe auf. Plötzlich hörte ich ein fürchterliches Gelächter. Es kam direkt aus der Wolke. Und kurz danach gab es diese Riesenwelle. Das kann kein Zufall sein.«
Sheila dachte darüber nach. Es klang sehr befremdlich, was Spy da erzählte – aber unmöglich war es nicht. Mit ihrer Zauberkraft konnte Zaida wahrscheinlich auch über das Meer
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