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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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dann kann das Riff so stark geschädigt werden, dass es stirbt … Dann breiten sich auch noch Algen aus, überziehen das Riff … und geben ihm den Rest …«
    Zaida drehte den Kragen noch enger. Fortunatus hatte das Gefühl, dass ihm schon die Augen aus dem Kopf quollen. Fieberhaft redete er weiter, als ginge es um sein Leben.
    »Zyklone … starke Stürme … können riesigen Schaden anrichten. Die hohen Wellen reißen große Teile des Riffs ab … aaaaah …«
    Zaida hatte endlich den Kragen losgelassen. Fortunatus rieb sich den schmerzenden Hals. Er schaute sie vorwurfsvoll an.
    »Warum hast du das getan?«, fragte er. »Das wäre nicht nötig gewesen. Ich gebe dir jederzeit Auskunft – ich arbeite doch für dich. Du musst mich nicht unter Druck setzen.«
    »Ich wollte nur ganz sicher sein«, antwortete Zaida leichthin. »Es beruhigt mich, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, diese schädliche Korallenbibliothek zu zerstören. Das sollte uns gelingen.« Sie lächelte kurz, aber es war kein freundliches Lächeln, ihre Augen blieben hart. »Du kümmerst dich um die Vermehrung des Dornenkronenseesterns. Wenn du genügend Tiere gezüchtet hast, dann wird Ricardo dafür sorgen, dass sie schnell zum Großen Barriereriff transportiert und dort freigelassen werden. Die Wetterkapriolen sind meine Sache. Ich denke, es wird kein großes Problem sein, ein paar Stürme zu erzeugen – und hohe Wellen sind ohnehin meine Spezialität. Jetzt müssen wir uns nur noch ein paar magische Tricks einfallen lassen, wie wir das Wasser am Riff um ein paar Grade erwärmen …«
    Ihr Arm schnellte vor und sie umklammerte Fortunatus’ Handgelenk. Er zuckte zusammen. Gerade hatte er sich in Sicherheit gewähnt. Warum war Zaida heute so misstrauisch? Hatte sie etwa seine Gedanken gelesen und herausgefunden, dass er sie belogen hatte, was Sheila betraf?
    »Versprich mir eins!«, zischte Zaida und sah ihm dabei tief in die Augen. »Ich will, dass du immer an meiner Seite stehst und mir treu bist.«
    Fortunatus schluckte. »Aber das bin ich doch. Warum zweifelst du auf einmal daran?«
    »Schwöre es!«, verlangte Zaida. »Du wirst dich niemals gegen mich wenden, egal, was andere über mich sagen. Du wirst niemals versuchen, mich hinters Licht zu führen – wie du es bei Zaidon getan hast.«
    Vor Überraschung blieb Fortunatus die Spucke weg. Woher wusste sie das? Ja, es stimmte, er hatte Zaidon betrogen. Während der Lord der Tiefe noch nach der fehlenden Hälfte des Weltensteins suchte, befand sich der Gegenstand längst in Fortunatus’ Besitz. Aber nur drei Leute kannten dieses Geheimnis: Irden, Sheila und Mario …
    Hatte Sheila geplaudert? Oder Mario, als beide Kinder im Palast waren? Und Irden …
    War er nicht in Talana? In Fortunatus’ Kopf setzte sich langsam ein Puzzlesteinchen nach dem anderen zusammen. Der Magier hatte damals den Kindern zur Seite gestanden, vielleicht unterstützte er sie wieder. Möglicherweise war er längst dabei … Fortunatus überlegte. Wenn seine Vermutung stimmte, dann hatte Irden bestimmt etwas mit Sheilas Verschwinden zu tun.
    »Schwöre es!«, verlangte Zaida noch einmal und riss Fortunatus aus seinen Gedanken.
    Er hob gehorsam die Hand zum Schwur. »Ich schwöre, dass ich dir helfe«, sagte er feierlich.
    »Gut«, sagte Zaida, und ihr Gesicht entspannte sich etwas.
    »Woher weißt du eigentlich, dass ich Zaidon hinters Licht geführt habe?«, fragte Fortunatus. »Wer hat dir das erzählt?«
    »Du selbst«, antwortete Zaida.
    »Ich?« Fortunatus schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein.«
    »O doch«, widersprach Zaida. »Du sprichst im Schlaf.«
    »Bist du etwa nachts in meinem Schlafzimmer gewesen und hast mich belauscht?« Fortunatus’ Stimme klang lauter, als er es beabsichtigt hatte.
    »Nein, das habe ich nicht getan«, sagte Zaida. »Ich habe dir nur eine plappernde Krabbe ins Schlafzimmer gesetzt. Sie wiederholt jedes Wort, das du sagst. Auch Selbstgespräche.«
    »Du lässt mich überwachen?«, fragte Fortunatus gepresst.
    Zaida antwortete nicht, sondern lächelte nur.
    Fortunatus unterdrückte die aufsteigende Wut. Es brachte nichts, wenn er sich jetzt mit Zaida stritt und ihr Vorwürfe machte. Er musste eine andere Taktik anwenden. Er wollte Zaidas Vertrauen gewinnen, sie sollte sich bedingungslos auf ihn verlassen.
    »Dieser Magier Irden muss hier sein«, sagte er. »Der Antennenfisch hat drei Delfine gesehen – und ich kann mir vorstellen, dass Irden der dritte Delfin

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