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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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dein Versprechen beim Wort. Und nun stell dich lieber wieder dorthin, wo du warst, als ich die Zeit angehalten habe. Du möchtest doch nicht beschuldigt werden, ein Magier zu sein, weil du blitzschnell verschwunden und an anderer Stelle wieder aufgetaucht bist, oder?«, fragte Perdimonn spöttisch.
    »Haha, Perdimonn. Sehr lustig«, brummte Selkor.
    »Wie war das?«
    »Nichts, nichts. Ich bin dann so weit, alter Mann.«
    »Bist du bereit, Calvyn?«
    »Alles klar.«
    Der alte Magier wiederholte die ausholende Geste von vorher, und der Platz trat zurück ins Leben. Der Markt fuhr mit dem geschäftigen Treiben fort, und die Leute ahnten nichts von den Ereignissen, die sich gerade in ihrer Mitte abgespielt hatten. Calvyn und Selkor blickten erschrocken auf die plötzliche Rückkehr der Zeit.
    »Bis dahin, Selkor. Danke, dass Ihr uns aufgesucht habt. Es war uns eine Freude, mit Euch zu handeln«, sprach Perdimonn mit etwas lauterer Stimme als gewöhnlich. »Schade, dass Ihr schon weitermüsst, aber ich glaube bestimmt, wir werden Euch demnächst wiedersehen.«

    »Ganz sicher«, entgegnete Selkor mit einem gezwungenen Lächeln.
    »Und vergesst nicht: Die Zeit wird nicht immer auf Eurer Seite sein«, fügte Perdimonn spitz hinzu.
    Der edel gekleidete Fremde wirbelte herum, bahnte sich einen Weg durch die Leute, ohne auf ihre wütenden Proteste zu achten, und stürmte davon.

4
    Calvyn und Perdimonn sahen zu, wie die Leute in Wellen vor Selkor zurückwichen, als er sich durch die Menge drängelte und vom Marktplatz verschwand. Böse Blicke, ein wütend gerauntes »Verdammte Ausländer!« und weitere Beschimpfungen schwappten in seinem Kielwasser hoch. Perdimonn sah zu Calvyn, der den dramatischen Rückzug des rätselhaften Fremden wie gebannt verfolgte.
    »Von jetzt an verlangst du nur noch Geld, Calvyn. Wir brauchen genug Kapital, um zwei einigermaßen schnelle Pferde zu kaufen. Sachte ist ein wunderbares Zugtier, aber jetzt, da wir in Eile sind, leistet sie uns keine guten Dienste.«
    »Ich habe den ganzen Nachmittag über nur Geld angenommen, Perdimonn. Mein Warenvorrat ist dahingeschmolzen wie nie, und ich wollte schon vorübergehend den Stand zumachen und ein paar Dinge einkaufen, damit ich auf dem nächsten Markt noch etwas anzubieten habe. Außerdem habe ich recht viele Eurer Tränke und Salben
verkauft. Wir können also ohne Schwierigkeiten sofort aufbrechen.«
    »Ausgezeichnet. Sieh zu, dass du den Rest der Waren sofort loswirst. Falls nötig, kannst du sie auch an einen der Händler verkaufen. Ich weiß, dass du auf diese Weise nicht den vollen Preis bekommst, aber wir haben keine Zeit zum Handeltreiben. Wir verlassen diesen Ort, so schnell wir können, und ich möchte auf keinen Fall eine Wagenladung unnötigen Zeugs hinter mir her ziehen. Befindet sich noch irgendetwas in der Kutsche, das du unbedingt behalten möchtest?«
    »Nur meine Angel und meine Flöte«, antwortete Calvyn und zählte die einzigen persönlichen Besitztümer aus seiner Kindheit auf.
    »Die Flöte kann natürlich mit, aber die Angel musst du leider hierlassen, Calvyn. Auf einem Pferd ist sie nur hinderlich und dann kommen wir nicht schnell genug voran. Tut mir leid.«
    »Wenn es sein muss, dann verkaufe ich sie eben auch«, meinte Calvyn traurig. »Ich nehme an, Ihr erklärt mir später, warum wir so überstürzt abreisen?«
    Perdimonn nickte, und mit einem leichten Achselzucken und einem entschuldigenden Lächeln lief er zum Wagen, um ihn möglichst rasch abzustoßen. Calvyn sah ihm nach und schaute dann kurz in die Richtung, in die Selkor verschwunden war. Aber er hatte keine Zeit, über die Ereignisse von eben nachzusinnen, denn vor seinem Stand hatten sich bereits eine Reihe Kunden aufgebaut. Er zwang sich zu einem Lächeln, empfing die Leute so herzlich wie er konnte, und fand schließlich zurück in seine Rolle als plappernder Händler.
    Am späten Abend, als die beiden ihr Lager in einem Wald einige Meilen nördlich der Marktstadt eingerichtet hatten,
legte Calvyn einen großen Stapel Brennholz griffbereit neben ihr kleines Feuer und nahm mit einem erleichterten Seufzer Platz, da er sich endlich ausruhen konnte. Es war ein hektischer Nachmittag gewesen, und bis zum Abend hatten die beiden Reisenden nicht nur nahezu alles verkauft, was sie besaßen, sondern zudem zwei gute Pferde und eine leichte Lagerplatzausrüstung erworben, wie sie auch die königliche Kavallerie verwendete. Trotz seiner anfänglichen Einwände, Sachte sei zu

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