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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Rivalität zu schüren, sowohl unter euch als zwischen den verschiedenen Trupps. Ich verlange, dass ihre jeden Kampf gegen die anderen gewinnt, denn ihr seid mein Trupp, und mein Trupp ist immer der Beste. Verstanden?«
    »Jawohl, Korporalin.«

    »Ausgezeichnet. Bek wird zum Ersten Schwertkämpfer unseres Trupps ernannt. Jeder, der ihm diesen Titel abringen möchte, muss ihn bei einem unserer wöchentlichen Wettkämpfe besiegen.«
    »Wer soll das wohl schaffen!«, murmelte jemand.
    »Vorerst wohl niemand«, entgegnete Derra, deren scharfen Ohren kaum etwas entging. In einem strengeren Ton erklärte sie: »Wer ihn schlagen will, wird hier die erforderlichen Fertigkeiten erlernen. Aber jetzt gehen erst einmal alle mit ernsten Schnittwunden zum Feldscher und treten hier wieder an, sobald sie fertig sind. Und der Rest: Mir nach!«
    Derra führte Trupp zwei zu einem mit eisernen Läden verschlossenen Fenster an der Seite der Waffenkammer. Sie schlug mit dem Schwertknauf auf das Blech, und gleich darauf hörte man, wie mehrere Riegel zurückgeschoben wurden und die Läden sich quietschend öffneten.
    Die beiden Schwerter wurden durch die Luke gereicht, und dann bekam jeder Rekrut ein stabiles Holzstück in die Hand gedrückt. Calvyn packte sein hölzernes Übungsschwert und war überrascht, wie schwer es war. Der Griff war mit einem Lederband umwickelt, damit die Hand mehr Halt hatte, aber es gab keine Parierstange, die die Finger vor einem abrutschenden Hieb geschützt hätte. Die Waffe fühlte sich eher an wie eine Keule als ein Schwert. »Mit dem Ding kann man ja jemandem den Schädel einschlagen.« Calvyn verzog das Gesicht.
    »Beim Zahn des Tarmin!«, fluchte Jenna und kam zu Calvyn herüber. »Wie soll man denn mit so einem Klotz fechten?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, erwiderte Calvyn grinsend. »Aber ich bin sicher, wir werden es bald herausfinden.«

    Derra händigte noch vier weitere Holzschwerter für Bek, Tyrrak und die anderen aus und führte Trupp zwei zurück zum Waffenübungsplatz, um mit der ersten Lektion zu beginnen.
    »Also, Trupp zwei! Bildet eine Reihe und haltet dabei ungefähr zwei Schritt Abstand voneinander. Na los! Bewegt euch! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Die Rekruten verteilten sich wie befohlen.
    »Hört zu. Ich werde den Grundpositionen des Schwertkampfs Zahlen geben. Wenn ihr also Wert auf eure zarte Haut legt, solltet ihr besser genau aufpassen. Dies hier ist … Position Nummer eins.«
    Derra führte die Position vor und hielt sie einige Sekunden.
    »Trupp zwei, in Position eins.«
    Die Rekruten bemühten sich, die richtige Haltung einzunehmen, und Derra schritt die Reihe entlang und korrigierte die Position jedes Einzelnen. Diese Prozedur dauerte natürlich ihre Zeit, und als Derra schließlich vor Calvyn stand, zitterte ihm schon der Arm vor Anstrengung. Die Korporalin schaute ihm in die Augen, während er die Zähne zusammenbiss und sich abmühte, das Schwert richtig zu halten.
    »Etwas höher … so, ja. Beuge den Arm ein wenig mehr. Gut.«
    Dann widmete sich Derra den Letzten in der Reihe. Danach stellte sie sich wieder vor ihre Rekruten.
    »Und … rührt euch«, befahl sie.
    Entlang der Reihe ließ sich erleichtertes Stöhnen vernehmen.
    »Wie ihr seht, ist diese Übungswaffe dazu gedacht, den Schwertarm zu stärken. Wenn ihr erst einmal ein paar Wochen trainiert habt, werdet ihr das Gewicht kaum noch
spüren, und wenn ihr dann ein richtiges Schwert in die Hand bekommt, seid ihr rasch in der Lage, schnelle Bewegungen auszuführen.«
    »Wenn uns nicht vorher die Arme abfallen«, brummte Jenna, die links neben Calvyn stand.
    Calvyn grinste, enthielt sich aber jeden Kommentars. Stattdessen spannte und entspannte er seine zuckenden Muskeln im rechten Arm.
    »Ah, Tyrrak. Schön, dass du kommst. Hier, dein Schwert«, sagte Derra, nahm eine der Holzkeulen und warf sie ihm zu.
    »Und jetzt … Position zwei.«

8
    Über der flachen Wüste brach die Sonne hervor. Demarr schritt zwischen den Zeltreihen hindurch und schien die überall im Lager verstreuten Leichen gar nicht zu bemerken. Eine Gruppe Adrel-Krieger unter Ramiffs Kommando kam auf ihn zugerannt. Alle Kämpfer trugen Spuren der letzten Auseinandersetzung.
    »Es ist vollbracht, Auserwählter. Alle außer dem Maharl und eine Handvoll Manticlaar-Krieger sind tot. Die Gefangenen wurden zum Brunnen geschleppt.«
    »Ausgezeichnet, Ramiff. Du und die anderen Krieger habt Großes geleistet«, antwortete Demarr.

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