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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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zumindest schlimme Verluste hinnehmen, sollten die Adrel sie angreifen. Ihr Nemda habt keinen Grund, euch sicher zu fühlen.«

    »Nemda-Krieger lassen sich nicht von irgendeinem dahergelaufenen Blender erpressen«, spottete der Kundschafter der Nemda mit einer abfälligen Handbewegung.
    »Das galt auch für die Manticlaar – inzwischen ist das Vergangenheit. Lass mich zu Ende reden. Wenn dieser Mann der Auserwählte ist und ihr wie ich beschließt, ihm die Gefolgschaft zu verweigern: Glaubt ihr ernsthaft, dass die Sache für euch anders ausgehen würde als bei uns? Und ihr Dagali, ihr glaubt euch in einer Position der Stärke. Euer Stamm ist um vieles größer als jener der Adrel, aber bedenkt eines: Wenn er wirklich der Auserwählte ist, kann eure Überzahl dann irgendetwas gegen ihn ausrichten? Auch wir waren stark, und wir waren nicht ganz unvorbereitet. Seht euch gut um und seid dankbar, dass ihr unserem Schicksal noch entgehen könnt.«
    Die beiden Kundschafter waren offenbar immer noch skeptisch, aber der Dagali wirkte nachdenklich. Genau das war der Augenblick, auf den Demarr gewartet hatte. Er ergriff die Gelegenheit.
    »Genug«, unterbrach er. »Das alles führt zu nichts. Ihr beide tretet zurück. Und der Rest erhebt sich.«
    Die beiden Kundschafter gingen auf Abstand zu den Gefangenen der Manticlaar und Demarr stellte sich einige Schritte vor ihnen auf. Er hielt kurz inne und musterte sie mit stechendem Blick. Den Talisman hielten seine Finger fest umklammert.
    »Euer neuer Glaube an mich ist rührend, aber er wird euch nicht retten. Ich habe geschworen, die Manticlaar zu vernichten, und ihr seid die Letzten dieser Sippe. Empfangt nun die gerechte Strafe dafür, dass ihr euch mir widersetzt habt.«
    Demarr breitete die Arme aus, als wollte er den Gefangenen entgegenlaufen und sie umarmen. Aus dem Amulett
brachen sechs blitzartige Flammen hervor und trafen die Manticlaar-Krieger mitten in die Brust. Die Manticlaar wurden vom Feuerstoß in die Luft geschleudert und waren tot, bevor sie wieder auf die Erde fielen.
    Die Kundschafter hatten das Geschehen mit offenen Mündern verfolgt und starrten Demarr entsetzt an. Der Auserwählte wandte sich ihnen zu, und die beiden fielen rasch auf die Knie, den Kopf respektvoll geduckt. Ein Zittern durchlief sie bei der kleinsten Bewegung von Demarrs Händen und das glühende Medaillon zog ihre Blicke wie hypnotisch an.
    »Ich nehme an, wir brauchen keine weiteren Erklärungen oder Beweise, meine Herren?«, fragte Demarr. Ihm stand der Zorn in den Augen.
    »Nein, Auserwählter«, antwortete der Dagali.
    Der Nemda stand immer noch unter Schock und konnte nur den Kopf schütteln.
    »Gut. Dann geht zurück zu euren Leuten und überbringt ihnen meine Botschaft. Seid mit mir oder sterbt. Könnt ihr das behalten? Oder soll ich es aufschreiben?«
    »Sie werden sich Euch anschließen, Auserwählter. Ich stehe dafür mit meinem Leben ein«, schwor der Kundschafter der Dagali.
    »Das tust du wahrhaftig. Also sieh zu, dass du mich nicht verrätst«, grollte Demarr. »Gebt ihnen Pferde und führt sie aus dem Lager«, befahl er den Wachen. Dann wandte er sich ab und schritt auf die Zelte zu.

    »Au! Himmel, tut das weh! Das wird morgen die reinste Qual!«, schimpfte Jenna und begutachtete die Blasen an ihren Füßen.

    Calvyn, der sich soeben auf sein Bett fallen gelassen hatte, sah zu ihr herüber. Jenna saß auf der Bettkante, hatte den rechten Fuß über das linke Knie gelegt und stupste vorsichtig mit einem Finger auf die große Blase an ihrer Hacke. Sie verzog kurz das Gesicht, dann setzte sie den Fuß behutsam auf den Boden. Sie schlüpfte auch aus dem zweiten Stiefel und wiederholte die Prozedur am linken Fuß.
    Überall im Raum hörte man die Rekruten stöhnen und scharf die Luft einziehen, während sie ihre Wunden und schmerzenden Glieder versorgten. Calvyn taten Muskeln in seinem Körper weh, von denen er bis jetzt nicht einmal gewusst hatte, dass er sie besaß. Und seit das Gewicht von seinen Füßen genommen war, spürte er, wie sie in den Stiefeln pochten. Ein Stechen an den Hacken und auf dem Spann ließen ahnen, dass auch er nicht ohne Blasen davongekommen war.
    »Morgen bin ich invalide«, stöhnte Jenna und stand mit verkrampftem Gesicht auf.
    »Das sind wir alle«, stimmte ihr jemand aus dem hinteren Teil des Raumes zu.
    »Derra macht uns morgen früh die Hölle heiß«, brummte Tyrrak. »Sie wird unerträglich sein, wenn wir wie ein Haufen Krüppel am Exerzierplatz

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