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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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seinen Umhang noch fester um sich. Doch nachdem er mit einem Zauberspruch Kraft aus der ihn umgebenden Erde gezogen hatte, schritt er frisch gestärkt weiter.
    »Sogar die Gestalt einer alten Bergziege wäre mir jetzt nützlich«, sann der alte Mann nach, als er beinahe über
einen losen Felsbrocken stolperte. »Aber für Selkor wird es genauso unangenehm«, dachte er grinsend. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie wütend der Magier aus Shandar sein würde, wenn er merkte, dass Perdimonn sein Pferd freigelassen und sich entschieden hatte, den halbwegs sicheren Klingenpass zu verlassen, um die Berge zu Fuß zu erklimmen. Selkor verabscheute Höhen, und das Wissen, dass Perdimonn sich hier in einem Umfeld bewegte, in dem seine Kraft am stärksten war, mochte ihn zumindest zögern lassen, ihn direkt anzugreifen.
    Es war eine lange Verfolgungsjagd gewesen. Vor zehn Tage hatten sich Perdimonns und Calvyns Wege getrennt und der alte Mann war seitdem ständig an seine Grenzen gegangen. Er hatte jeden Zauberspruch der Verschleierung und Tarnung eingesetzt, den er kannte, aber er hatte seine Spuren nicht verwischen können. Selkor war ihm weiterhin auf den Fersen und er holte langsam, aber sicher auf.
    »Nicht mehr lange«, stieß Perdimonn zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Vor Anstrengung ächzend, schleppte sich der alte Magier auf den flachen Gipfel, der ein kreisrundes Plateau hoch über dem Talgrund bildete. In der Mitte der Fläche thronte ein einzelner, fast zehn Fuß hoher Granitfels, der nach oben spitz zulief und aussah wie der ausgefallene Zahn einer der Steinriesen, von denen die Legende erzählte.
    Perdimonn lief auf den Stein zu und legte seine Hände fast zärtlich auf die raue, rissige Oberfläche. »Ja«, murmelte er. »Perfekt! Dieser Platz ist ausgezeichnet.«
    Er beschirmte die Augen mit den Händen, um sie vor dem Eisregen zu schützen, umrundete langsam den Monolithen und sah hinaus in das Unwetter. An drei der vier Gebirgskämme konnte er nur die Schultern der gewaltigen Berge ausmachen, die sich in die Wolken schoben. In südlicher
Richtung konnte er nichts erkennen, aber er spürte die Präsenz der hohen Gipfel, die in der Ferne aufragten.
    Perdimonn lächelte, setzte sich auf den Boden und lehnte sich an den Stein. Er sah den südlichen Hang hinunter, an dem sich Selkor eben in diesem Moment im heulenden Wind emporkämpfte. Hinter seinem Stein war Perdimonn halbwegs vor den Elementen geschützt. Der alte Magier atmete tief durch und zog seinen dicken Umhang über die angezogenen Knie, damit er ein kleines, wärmendes Zelt bildete. Während er in nervöser Anspannung auf die Ankunft seines Herausforderers wartete, blitzten mit einem Mal seine Augen auf, denn ihm fiel ein, dass er noch eine Möglichkeit zur Flucht hatte, die Selkor weder erwarten noch begreifen würde. Doch bis jetzt war er sich noch nicht sicher, ob er überhaupt fliehen musste. Perdimonn fühlte sich stark. Von überall strömte Kraft in ihn.
    Derart im Einklang mit seiner Umgebung, richtete Perdimonn seine Gedanken auf Calvyn und berührte seinen Geist. So klar, als wäre er mitten unter ihnen, sah er Calvyn und andere junge Menschen über ein abgegrenztes gepflastertes Terrain marschieren. Perdimonn spürte Calvyns Absicht, in diesem neuen Umfeld sein Bestes zu geben, und gleichzeitig, wie angesichts seiner Fortschritte in der Magie Wellen der Enttäuschung, aber auch des Triumphs in dem Jungen aufstiegen. Auch Freundschaft sah er in Calvyns Gedanken und dies bereitete dem alten Mann ein warmes und gutes Gefühl. Er kehrte zu seiner eigenen Situation auf dem kahlen Berggipfel zurück.
    »Du bist beim Militär, Calvyn? Warum das?«, fragte sich Perdimonn still. Vielleicht war es ja keine schlechte Idee, wenn der Junge ein wenig kontrollierte Gewalt erlernte, dachte er dann. Calvyn hatte einen harten Weg vor sich, so viel war Perdimonn klar. Tatsächlich hatte er, wenn er in
den vergangenen Tagen an Calvyn gedacht hatte, den Jungen mit einem wundervoll geschmiedeten, hell strahlendem Schwert in der erhobenen rechten Hand vor sich gesehen. Dies war dem alten Magier höchst seltsam vorgekommen, denn er wusste, dass Calvyn noch nie eine so kostbare Waffe geschwungen hatte, geschweige denn besessen. Doch der Vision nach waren das Schwert und der Junge irgendwie verbunden, als sei vorherbestimmt, dass sie zusammengehörten. Hier waren offensichtlich geheime Kräfte am Werk, die die Fantasie eines alten Mannes bei Weitem

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