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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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begann Selkor einen Angriff, der Perdimonn in eine ausweglose Lage bringen sollte. Aus der Luft rings um ihn schuf Selkor energieverschlingende Blitze des Nichts. Sie waren wie schwarze Risse in der Luft, die, einmal losgelassen, mit einem vernehmlichen Knacken auf Perdimonns Schutzwall trafen. Mit jedem dieser Blitze zog Selkor Energie aus dem magischen Kraftfeld, bis dieses brüchig wurde und nur noch schwach flackerte.
    Perdimonn verzog vor Anstrengung das Gesicht. Er bemühte sich, seinen Schild aufrechtzuerhalten, und musste immer weitere Kreise ziehen, um mehr und mehr Energie einzufangen. Sein Kampf war vergeblich. Selkors Zaubersprüche negierten anscheinend die magische Energie, und je mehr Kraft Perdimonn in seinen Schutzmantel leitete, umso mehr davon zerstörten die antimagischen Blitze. Er musste sein Vorgehen ändern, aber es fiel ihm immer schwerer, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Die Versuchung, den Schlüssel hervorzuholen und die Kraft, die er nun schon so lange hütete, zu seiner Verteidigung einzusetzen, war überwältigend. Doch er widerstand dem Verlangen und drängte jeden Gedanken an diesen Ausweg
entschlossen beiseite. Er spürte, dass Selkor ihn dazu bringen wollte, den Schlüssel zu benutzen, und entschied, dass er lieber den Tod wählte, als sich dem Magier aus Shandar zu fügen. Perdimonn brauchte eine Pause, in der er seine Verteidigung neu planen könnte. Trotz der Kälte schwitzte der alte Magier heftig. Er wusste, dass er Selkors Angriffen auf diese Weise nicht mehr lange standhalten würde. Er musste ein Ablenkungsmanöver ersinnen, das seinen Gegner in Verwirrung stürzen und ihm selbst eine kurze Unterbrechung gewähren würde. Es musste ein einfaches, schnelles Manöver sein, das nicht zu viel Energie verbrauchte.
    Der Wind trieb erneut einen Hagelschauer über den Gipfel und lieferte Perdimonn die zündende Idee, die er benötigte. Er ließ den Schutzschild fallen, sprach noch im selben Moment seinen nächsten Zauber und tauchte den Gipfel in einen dichten Nebelwirbel, indem sich die Wolkenwand auf seinen Befehl herabsenkte.
    Selkor war einen Moment lang verdutzt und brauchte einige Sekunden, um zu einem Gegenzauber anzusetzen. Die Sicht war extrem schlecht und man konnte nur einige Fuß weit blicken. Selkor bemühte sich, die Wolken wieder aufsteigen zu lassen. Doch er spürte, dass sich etwas Seltsames um ihn herum ereignete. Also schuf auch er sich einen Schutzschild für den unwahrscheinlichen Fall, dass Perdimonn ihn angreifen würde, statt sich nur zu verteidigen oder zu fliehen. Der alte Magier würde nicht mehr lange durchhalten, davon war Selkor überzeugt. Zudem würde er nicht weit kommen, bis Selkor den Nebel beseitigt hatte, der ohnehin keinen anderen Zweck erfüllte, als das Unvermeidliche noch ein paar Sekunden hinauszuzögern.
    Der Gegenzauber war gesprochen und der Nebel lichtete sich. Einen kurzen Moment konnte Selkor nur dastehen
und sich ungläubig umsehen. Dann stemmte er die Hände in die Hüften und lachte, während sein Blick über die vielen Perdimonns strich, die überall auf dem Berg verteilt waren und sich eifrig einen blaugrün schimmernden Schutzwall aufbauten.
    »Sehr amüsant, alter Mann. Aber das wird dir nichts nützen und dich sicher zu schnell ermüden lassen. Warum siehst du nicht ein, dass ich am Ende doch gewinne werde? Gib mir den Schlüssel, dann ist es vorbei und du musst nicht länger leiden.«
    Die identischen Perdimonns hielten kurz inne und wandten sich Selkor zu. Einstimmig riefen sie ihm ein entschlossenes »Niemals!« entgegen und widmeten sich dann gleich wieder der Stärkung ihrer magischen Schilde.
    »Also gut. Wie du willst«, gab Selkor resigniert kund. Dann ließ er erneut seine nachtschwarzen Blitze erstehen und schleuderte sie wahllos auf die Gestalten. Jedes Trugbild, das von Selkors antimagischen Geschossen getroffen wurde, verschwand augenblicklich mit einem leisen Knall. Perdimonns Armee der Phantome schwand immer schneller, und Selkor wurde mit jedem Blitz wütender, der seinen wahren Gegner verfehlte.
    Währenddessen bereitete Perdimonn, der sich im Schutz des Nebels hinter den hohen Fels in der Mitte des Plateaus geschlichen hatte, seine letzte Verteidigung vor. Es war eine drastische Maßnahme, aber er wusste, dass sie Selkor noch einmal davon abhalten würde, sein Ziel zu erreichen. Der alte Mann war kein Dummkopf. Er hatte erkannt, dass Selkor große magische Fähigkeiten besaß und der jüngere Magier selbst

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