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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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festklemmen, wird der Schimmer vom Licht seiner Fackel überdeckt. Ich habe ihn extra schwach leuchten lassen«, beruhigte ihn Calvyn.
    »Du denkst auch an alles, was?«
    »Ich bemühe mich«, erwiderte er lachend. Dann stand
    Calvyn auf, ging zur Tür und drückte den Stein in einen Spalt in der Mauer. »So müsste es gehen«, meinte er zufrieden und kehrte zu seinem Lager zurück. Er streckte sich wie eine Katze und legte sich vorsichtig auf die unbequeme Liege. »Versuch doch zu schlafen, Bek. Lass uns das Beste aus unserer Situation machen.«
    »Gut, ich probier’s«, antwortete sein Freund, und trotz allem obsiegte schließlich die Müdigkeit. Schon bald waren die beiden jungen Männer tief und fest eingeschlafen.

11
    Näher kommende Schritte ließen die beiden Gefangenen ahnen, dass nun etwas geschehen würde. Sie hörten keine einzelnen Tritte wie sonst von dem Wächter, der ihnen das Essen brachte, sondern das Stiefelgetrappel einer ganzen Gruppe, die sich zielstrebig auf die Zelle der beiden jungen Rekruten zubewegte.
    »Da kommt nicht nur der Wärter, Bek. Jetzt passiert was«, flüsterte Calvyn.

    Der Schein einer Fackel leuchtete unter der Tür hindurch und das laute Einrasten der zurückgeschobenen Eisenbolzen hallte durch die Dunkelheit. Calvyn und Bek hielten die Hand vor die Augen und wandten die Köpfe ab, als sich die rasselnden Schlüssel im Türschloss drehten. Die beiden Gefangenen hatten schnell begriffen, dass sie nicht direkt in die helle Fackel des Wärters schauen durften, wenn sie nicht noch lange danach orangefarbene Flecken vor den Augen sehen wollten.
    Die Zellentür sprang auf und jemand betrat den Raum.
    »Es ist vorbei. Wir haben den wahren Dieb. Ihr könnt gehen«, verkündete die sanftraue Stimme von Korporalin Derra. »Los, Jungs. Jetzt schnell raus hier, dann päppeln wir euch schon wieder auf.«
    Unendliche Erleichterung durchflutete jede Pore von Calvyns Körper, wie Wasser in einen Schwamm eindringt. Seine Knie wackelten, als er versuchte, auf die Beine zu kommen, und auch nachdem er sich erhoben hatte, konnte er sich kaum bewegen.
    »Wie lange?«, fragte Bek, mit vor Durst verdorrter Kehle.
    »Ihr wart fünf Tage hier unten. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Kommt her. Der Gefreite hier hat einen großen Becher Wasser für jeden von euch. Sobald ihr getrunken habt, bringen wir euch nach oben, dann könnt ihr euch waschen, umziehen und etwas essen. Das habt ihr bestimmt bitter nötig.«
    Calvyn nickte zustimmend und sah die Korporalin mit zusammengekniffenen Augen an. Das Licht im Hintergrund war zu grell, als dass er Derras Gesichtszüge erkennen konnte, aber der vertraute Umriss ihrer athletischen Gestalt war ihm ein willkommener Anblick.
    Die Korporalin streckte Bek die Hand hin und half ihm von seiner Liege auf. Calvyn reichte man einen großen
Becher Wasser, sobald er in den Gang gestolpert war. Dankbar setzte er ihn an die Lippen. Sein Magen krampfte sich zusammen, als die eiskalte Flüssigkeit seine ausgetrocknete Speiseröhre hinunterrann.
    Hinter sich vernahm er das gierige Schlucken Beks, der sein Wasser auf ähnliche Weise hinunterstürzte wie er. Calvyn dachte jedoch nicht daran, sich nach ihm umzuwenden, bis er nicht den letzten Tropfen aus dem Becher geleert hatte. Dann stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Besser?«, erkundigte sich Derra.
    »Viel besser. Danke«, erwiderte Calvyn.
    Er sah sich um. Seine Augen gewöhnten sich langsam an die starken Reize. Bek trank noch seinen Becher aus und der Wärter schloss die Zellentür. Derra sah die beiden an, aber ihr Gesicht verriet wie immer keine Regung.
    »Könnt Ihr uns sagen, wer es war?«, fragte Calvyn. Er konnte die Stimmung der Korporalin schwer einschätzen.
    »Garth«, sagte sie. »Trupp drei.«
    Calvyn dachte kurz nach, dann schüttelte er den Kopf.
    »Kenne ich nicht.«
    »Doch, du kennst ihn«, korrigierte ihn Bek sofort. »Du hast ihn vergangene Woche beim Schwertturnier geschlagen und bist dann unter die ersten acht gekommen. Das hat ihm schwer zu schaffen gemacht, aber ich hätte nie gedacht, dass es solche Rachegelüste bei ihm weckt.«
    »Wenn das so ist, Bek, was hat das dann mit dir zu tun? Ich erinnere mich jetzt an ihn. Ich habe bei all deinen Kämpfe zugeschaut, aber ich erinnere mich nicht, dass ihr euch jemals gegenübergestanden wärt.«
    »Ihr habt beide recht«, schaltete sich Derra ein. »Ich nehme an, Garth hat Bek aus Neid in seinen Plan eingebaut und weil es gerade so eine

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