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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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du?«
    »Also schön, Calvyn, wenn du darauf bestehst, dann verspreche ich es«, antwortete Bek, den Calvyns Bitte allmählich neugierig machte.
    »Gut. Dann schau doch mal, ob du irgendwo einen losen Stein finden kannst. Die Größe und die Form spielen keine Rolle.«
    »Einen Stein?«, wunderte sich Bek.
    »Hilf mir einfach, Bek. Du wirst es schon noch verstehen.«
    »Gut.«
    Die beiden jungen Männer tappten eine Weile umher, bis Calvyn fand, was er brauchte. Als er über den Boden zur Tür kroch, bekam seine linke Hand einen losen Kieselstein zu fassen, der nicht größer als eine Murmel war.
    »Alles klar, Bek, du kannst aufhören zu suchen. Ich hab genau das, was ich brauche«, sagte Calvyn so leise, dass er beinahe flüsterte.
    »Großartig«, antwortete Bek. »Und was soll ich jetzt tun?«
    »Setz dich einfach auf deine Liege und schließ die Augen. Tu, was du willst, aber unterbrich mich in den nächsten Minuten nicht, denn ich werde meine gesamte Konzentration brauchen«, wies Calvyn ihn an und tastete sich zurück zu seiner Liege.

    Er drehte den Stein immer wieder in den Händen und bildete sich eine Vorstellung von ihm, ohne ihn zu sehen. Dann schloss der junge Magier die Augen, um sich besser konzentrieren zu können, und begann seinen Lichtspruch. Beim Aussprechen der Runen stellte sich Calvyn vor, wie ein weiches weißes Licht aus dem Kiesel trat. Ohne innezuhalten, vollendete er den Spruch, mit dem das Leuchten in den Stein eingeschlossen würde. Dann öffnete er die Augen.
    Es dauerte einen Moment, bis er mehr als seine Hand erkennen konnte, aber der Stein gab tatsächlich einen gedämpften Lichtschein ab, und als seine Augen sich daran gewöhnt hatten, konnte er einige Schritte von ihm entfernt Beks Umrisse ausmachen.
    »Gut, Bek, du kannst die Augen wieder öffnen«, sagte Calvyn freundlich.
    »Was zum …?«
    »Schsch! Gib deinen Augen ein wenig Zeit, und du wirst genug sehen können, um die Angst zu vertreiben.«
    »Was hast du mit dem Stein gemacht?«, flüsterte Bek.
    »Ich habe nur einen Trick angewandt, den mir ein alter Freund beigebracht hat, das ist alles«, antwortete Calvyn ausweichend.
    »Zauberei meinst du wohl.«
    »Wenn du es als Zauberei bezeichnen möchtest, meinetwegen, aber sag niemandem etwas davon, ja? Wenn das herauskommt, stecke ich in noch weitaus größeren Schwierigkeiten als jetzt«, flüsterte Calvyn.
    »Von mir erfährt keiner was, Calvyn. Aber beim Tarmin! Ein Magier! Ich wusste, dass an dir etwas anders ist, aber ich konnte es nie genau benennen. Du warst immer so konzentriert bei der Sache, und dann deine abendlichen Meditationen … jetzt ergibt es alles einen Sinn.«

    »Bek, ich kann dir versichern, dass ich kein Magier bin. Ich bin ein Anfänger auf diesem Gebiet, mehr nicht. Ich schwöre.«
    Calvyn erklärte seinem Freund im Flüsterton, wie er Perdimonn begegnet und mit ihm umhergereist war. Er beendete seine Erzählung mit der Begegnung mit Selkor und der darauf folgenden Flucht und fasste kurz zusammen, warum er beschlossen hatte, Baron Keevans Heer beizutreten. Bek hörte mit großen Augen zu.
    »Du siehst also, dass ich kein echter Magier bin. Trotzdem darf niemand von meinen Fähigkeiten erfahren, Bek, sonst bekomme ich furchtbaren Ärger. Ich weiß noch immer nicht, was mit Perdimonn geschehen ist, aber ich habe das starke … ja, Gefühl, dass er noch lebt. Ich kann es nicht genau erklären, aber ich weiß einfach, dass Selkor ihn nicht getötet hat.«
    »Und was ist mit Selkor? Wenn Perdimonn noch lebt …«
    »Ich habe keine Ahnung, mein Freund. Vielleicht ist er tot, vielleicht lebt er noch. Ich nehme an, dass Letzteres der Fall ist, und wenn er doch tot sein sollte, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Perdimonn dafür verantwortlich ist. Gewalt liegt nicht in seiner Natur.«
    Die beiden verharrten eine Weile schweigend, in Gedanken versunken. Es tat gut, sich einem Freund anvertraut zu haben, fand Calvyn. Es war zwar riskant gewesen, aber er spürte, dass Bek ihn niemals willentlich verraten würde, und das Geheimnis, das sie von nun an teilten, würde sie in schlimmen Zeiten stärker zusammenschweißen. Aber dann hätte Calvyn beinahe laut losgelacht. »Schlimme Zeiten!« Wenn das keine schlimmen Zeiten waren, die sie hier durchmachten, was dann?
    »Äh … Calvyn? Was machen wir mit dem Stein, wenn
der Wärter zurückkommt? Das Leuchten ist schon ein wenig auffällig.«
    »Keine Sorge. Wenn wir den Stein über der Tür

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