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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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nicht, dass wir dich zurücktragen müssen.«
    »Es wird schon gehen, Korporalin. Ich kann laufen, aber ich wäre wahrscheinlich nicht ganz auf der Höhe, sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen. Wenigstens hat die Alte nicht meinen Schwertarm erwischt, also könnte ich vielleicht sogar noch eine Waffe halten, aber ich kann nicht sagen, dass ich das gerne unter Beweis stellen würde.«
    »Das musst du nicht. Wir werden die Patrouille sowieso heute Abend beenden und zur Burg zurückkehren. Ich
werde dich dann für leichte Dienste einteilen, bis du ganz wiederhergestellt bist. Ich wünschte, ich wäre nie auf diesen dummen Einfall gekommen.«
    »Ach, ich weiß nicht«, erwiderte Calvyn. »Mit einer Sache habt Ihr jedenfalls recht gehabt … diese Seherin hat uns wirklich überrascht.«
    Derra zog die Stirn in noch tiefere Falten.
    »Auf Überraschungen dieser Art kann ich gerne verzichten«, versicherte sie. »Von dieser Wahrsagerei habe ich endgültig genug. Ein heiliger Krieg, ha! Es gibt nun gar nichts Heiliges an einem Krieg. Aber was will man von Wüstennomaden schon erwarten.«
    »Wüstennomaden?«, wiederholte Jenna fragend.
    »Ja. Irgendjemand hat mir erzählt, dass die alte Frau aus der Wüste Terachim stammt. Wer habe ich vergessen, aber es ist mir auch gleich. Die Zeiten, in denen ich mir Sorgen um die Zukunft gemacht habe, sind nun vorbei. Gehen wir. Die anderen sammeln sich schon, und ich möchte nicht zu spät kommen.«

14
    »Was ist, Veldan? Was ist so wichtig, dass du es für nötig erachtest, mich beim Essen zu unterbrechen, wo ich doch ausdrücklich angeordnet hatte, dass wir ungestört zu bleiben wünschen?«
    »Entschuldigt vielmals, Eure Majestät«, sagte der Erste Diener mit einer tiefen Verbeugung. »Ein reitender Bote aus Kortag ist eingetroffen, der Euch dringend zu sprechen
verlangt. So dringend, dass er droht, sich den Weg zu Euch mit seinem Schwert zu bahnen.«
    »Kortag? Aber in Kortag gibt es doch nichts, das von Bedeutung wäre«, erwiderte der König ungehalten.
    Nachdem er Messer und Gabel auf den Teller gelegt hatte, stieß König Malo II., Herrscher über Thrandor, einen verärgerten Seufzer aus. Der Monarch tupfte sich den Mund mit einer großen Serviette ab und blickte auf seine Gemahlin und die Gäste am Tisch. Die Aussicht auf dieses Mahl hatte ihn den ganzen Tag mit freudiger Erwartung erfüllt und die langweiligen Hofgeschäfte einigermaßen erträglich gemacht.
    Es war Monate her, dass der König das letzte Mal mit seinem alten Freund Baron Anton gespeist hatte. Der Baron hatte nicht an den Hof kommen können, weil er einer Bande, die sich selbst »Demarrs Rebellen« nannte, durchs ganze Land hinterherjagte. Bis jetzt hatte Anton jedoch nur Misserfolge eingesteckt, denn die Bande folgte keinem erkennbaren Muster, schlug ohne Warnung zu und verschwand dann spurlos. Es hatte viel Überredung gekostet, den Baron dazu zu bringen, die Jagd für ein paar Tage ruhen zu lassen und einen Besuch bei Hofe zu mache. Und jetzt, wo er endlich einmal da war, wollte der König jede freie Minute mit seinem engsten Vertrauten verbringen.
    »Ich hoffe, diese Angelegenheit ist wirklich wichtig, Veldan, oder dieser reitende Bote wird es bitter bereuen.«
    »Jawohl, Majestät«, erwiderte der Erste Diener und verzog keine Miene.
    »Dann schlage ich doch vor, du führst ihn herein.«
    »Sofort, Eure Majestät.«
    Der Erste Diener verbeugte sich nochmals und verließ den Speisesaal, um einige Sekunden später mit einem verstört blickenden Mann in schmutziger Reitkleidung zurückzukehren.
Der Bote hatte zerzaustes Haar, war unrasiert, und nach den Ringen unter seinen Augen zu urteilen, war er furchtbar erschöpft.
    »Eure Majestät«, grüßte der Reiter, fiel auf ein Knie und neigte den Kopf.
    »Steh auf und gib uns die Kunde, die nicht warten konnte«, donnerte der König.
    »Krieg, Eure Majestät. Wir befinden uns im Krieg«, erwiderte der Reiter fest und unbeeindruckt vom Missfallen des Königs.
    Mehrere Damen am Tisch schnappten erschrocken nach Luft und Baron Anton hätte sich fast am Wein verschluckt.
    »Krieg?«, rief der König ungläubig. »Und gegen wen befinden wir uns im Krieg, junger Mann?«
    »Den Terachiten, Eure Majestät. Sie haben aus der Wüste angegriffen, und noch bevor ich Kortag hinter mir ließ, konnte ich sehen, wie die Stadt bereits brannte.«
    »Das kann nicht sein! Hat Kortag nicht eine starke Befestigungsmauer und einen ganzen Trupp Soldaten, der es

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