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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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er Rikath mit, dass es selbstverständlich in jeder Suite eine Bademöglichkeit gebe, ebenso wie jede andere Annehmlichkeit, die man von Gästeunterkünften erwarten könne.
    »Außerdem werden Euch die königlichen Schneider zur Verfügung stehen, um Euch für Euren Aufenthalt im Palast mit angemessenen Gewändern auszustatten«, fügte Veldan mit einem abschätzigen Blick auf ihre staubigen Kleider hinzu. Danach sprach er kein Wort mehr, bis er ihnen ihre Gemächer gezeigt hatte.
    Als Veldan sie verlassen hatte, versammelten sich die Hüter in Perdimonns Suite und legten fest, wer die erste Wache am Stadttor übernehmen sollte. Arred meldete sich freiwillig. Da sie zu Fuß schon eine Stunde bis zum Tor brauchten, legten sie Zwölfstundenschichten zwischen zwölf Uhr
mittags und Mitternacht fest. Arreds erste Wache sollte etwas kürzer sein.
    Sobald einer von ihnen Selkor kommen sah, sollte er Perdimonn über die geistige Verbindung Bescheid geben. Perdimonn würde dann die anderen benachrichtigen und die Zeit so beeinflussen, dass sie Selkor gemeinsam gegenübertreten konnten. Einzeln, da waren sie sich einig, sollten sie ihm nicht die Stirn bieten.
    Selkor besaß zwar drei der vier Schlüssel, doch ihm fehlte noch das Wissen und die Erfahrung mit den einzelnen Elementen. Alle Hüter kannten und liebten ihr jeweiliges Element, über das sie nun schon so lange wachten. Daher konnten sie Selkors Versuche, die Macht der Schlüssel zu nutzen, abblocken. Wenn Calvyn und der Rat der Magier rechtzeitig eintrafen, konnten sie gemeinsam den magischen Kräften entgegenwirken, die sich in Darkweavers Amulett, dem Ring des Nadus und dem Mantel des Merridom verbargen.
    Arred machte sich auf den Weg zum Stadttor. Es war nicht leicht, sich im Palast zurechtzufinden, doch nachdem er das Palastgelände erst einmal verlassen hatte, fand er den Weg hinunter zum Stadttor ohne Mühe. Dort angekommen erklomm Arred die Treppe, die auf die Mauer führte, und ging hinüber zu dem kleinen Wachhaus im Turm seitlich des Stadttors.
    Der diensthabende Sergeant der Nachmittagsschicht bedachte Arred mit einem Blick, der ihn sogleich an Veldan erinnerte. Aus ihm sprach die Frage: »Was hast du denn hier zu suchen?«, ergänzt durch die Feststellung: »Du gehörst nicht hierher. Mach die Fliege.« Arred lächelte den Sergeanten an. Er wollte es erst einmal mit Freundlichkeit probieren.
    »Guten Tag, Sir. Ich heiße Arred«, begann er und streckte seinem Gegenüber die Hand hin.

    »Ich bin kein Sir, Arred. Ich habe den Dienstgrad eines Sergeanten und beabsichtige nicht, mich mit den Problemen der Offiziere herumzuschlagen«, erwiderte der Mann mit sauertöpfischer Miene und musterte die von Arred dargebotene Hand, als sei sie giftig.
    Arreds Lächeln wurde breiter. Perdimonn würde ihn später wahrscheinlich dafür schelten, aber er war nicht bereit, sich von diesem einfachen Soldaten – welchen Rang er auch immer innehatte – behandeln zu lassen wie Abschaum. Immerhin hatte Perdimonn seinen Spaß mit Veldan gehabt. Die Thrandorier sollten ruhig erfahren, wozu Magier fähig waren, und einem kleinen Späßchen war Arred sowieso nie abgeneigt.
    »Oh, dann entschuldige ich mich, Sergeant. Vergib mir, ich kenne mich mit den Dienstgraden des Heeres nicht besonders gut aus. Ich lebe schon viele Jahre in … äh, einer Gegend, die weitab liegt von der zivilisierten Welt.« Arred neigte entschuldigend den Kopf, noch immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen.
    »Was willst du, Mann? Ich kann mich nicht den ganzen Tag mit dir abgeben«, erwiderte der Sergeant verärgert.
    »Ich bin hier, um dir bei der Bewachung der Stadttore zu helfen. Ein mächtiger Feind Thrandors befindet sich auf dem Weg hierher, und ich will gemeinsam mit meinen drei Freunden verhindern, dass er in die Stadt gelangt«, erklärte Arred.
    »Ach wirklich?«, entgegnete der Sergeant spöttisch. »Hör mal gut zu. Ich verstehe keinen Spaß. Dafür habe ich auch gar keine Zeit. Die Stadt ist hervorragend geschützt, danke sehr, also könnt ihr uns die Wache getrost überlassen und euch entspannen. Wenn dieser angebliche ›Feind‹ hier auftaucht, nehmen wir es schon mit ihm auf.«
    Arred schüttelte traurig den Kopf und schürzte die Lippen.
Er sah sich kurz um, ob jemand in der Nähe Wache schob.
    »Unglücklicherweise, Sergeant, weißt du nicht, mit wem du es da zu tun hast. Was tust du, wenn der fragliche Mann mit einem einzigen Feuerstoß deine Stadttore schmelzen lässt – etwa

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