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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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fragte Jenna atemlos. »Wisst ihr schon, wer gesiegt hat?«
    Die Großmagier sahen einander fragend an, doch keiner konnte sich zu einer Antwort durchringen.
    Schließlich ergriff Jabal mit besorgter Stimme das Wort. »Wir wissen es noch nicht, Jenna. Auf diese Entfernung lässt sich das unmöglich sagen. Aber wir müssen uns der Stadt mit größter Vorsicht nähern. Wenn die Hüter Selkor nicht aufhalten konnten, dann befindet er sich vielleicht bereits in Mantor. Seien wir ehrlich: Ohne ihre Unterstützung können wir nichts gegen ihn ausrichten. Wir könnten ihn höchstens überrumpeln. Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir uns mit einer Illusion schützen, bis wir wissen, was heute hier geschehen ist. So verschaffen wir uns zumindest etwas Zeit, uns für einen Kampf zu rüsten. Meister Kalmar, du bist doch unser begabtester Illusionist. Was würdest du empfehlen?«

    Kalmar brauchte nicht lange nachzudenken. »Wir sollten uns tarnen«, erklärte er entschieden. »Unsichtbarkeit wäre zu gefährlich, denn die Geräusche lassen sich nicht völlig ausblenden. Unter normalen Umständen wäre es schwierig, uns alle wirkungsvoll zu tarnen, aber wenn ich den Stab des Dantillus einsetze, dürfte es ganz gut gelingen. Da sechs Personen ohne Wagen nicht als Händler durchgehen würden, mache ich aus Akhdar besser einen Adligen und aus den anderen sein Gefolge. Das erklärt die Größe unserer Gruppe und die zusätzlichen Pferde. So dürfte es uns gelingen, in die Stadt zu gelangen, ohne dass sich jemand zu sehr wundert.«
    Calvyn verkniff sich die Bemerkung, dass er diese Täuschung ohne Zuhilfenahme des Stabes einfach mit Zauberei zustande bringen könnte. Das hätte die Magier nur wieder gegen ihn aufgebracht. So hielt er widerstrebend den Mund und sah Kalmar zu, wie er die komplizierte Runenfolge vorbereitete.
    Was für ein Jammer, dass sie so unflexibel sind, dachte er. Hätte er die Täuschung mithilfe eines Illusionszaubers bewerkstelligt, so wäre den Magiern die Macht des Stabes für den Notfall zu ihrer Verfügung gestanden.
    Endlich stieß auch Lomand zu ihnen. Sein armes Pferd war schweißnass. Lomand saß ab, damit es sich erholen konnte, und bürstete ihm den Schweiß aus dem Fell. Calvyn stieg ebenfalls ab. Er schlug vor, Lomands Pferd die Satteltaschen eines der Packpferde aufzuschnallen, sodass Lomand das Packpferd reiten konnte.
    »Gute Idee«, stimmte der Magier zu. »Es ist nicht mehr weit, und es wäre eine Schande, wenn das arme Tier in letzter Minute noch lahm werden würde.«
    Sie taten wie beschlossen und wechselten auch die Sättel, da Lomand behauptete, er könne selbst auf diese kurze
Strecke auf keinem anderen Sattel sitzen als auf seinem eigenen.
    »Man weiß nie, was kommt«, erklärte er entschieden. »Vielleicht müssen wir noch einmal Tempo machen.«
    Als sie mit dem Umpacken fertig waren, hatte auch Kalmar seine Formel gebildet. Alle saßen auf. Jenna musste kichern beim Anblick der Stute, die nun Lomand trug. Es sah aus, als verdrehe sie voller Abscheu die Augen, als sich der schwere Magier in den Sattel schwang. Calvyn warf Jenna einen fragenden Blick zu.
    »Später«, meinte sie grinsend.
    Als die Formel ausgeführt war, musterten sie sich gegenseitig. An die Stelle der Magierumhänge und der Reisekleidung war in Akhdars Fall ein prachtvolles Gewand getreten. Die anderen Magier und Calvyn trugen die schlichte Kleidung von Dienern. Jenna stellte überrascht fest, dass ihr Gewand fast so edel war wie das Meister Akhdars. Auch die Gesichtszüge der Reisenden hatten sich leicht verändert, allerdings so, dass sie einander noch erkannten.
    »Also, alle miteinander, dann stellen wir uns mal kurz vor. Meister Akhdar ist Sir Akhdar, Ritter des Reiches im Ruhestand, und du, Jenna, bist seine Tochter. Jabal und ich sind eure Diener, Lomand und Calvyn eure Waffenknechte. Wir behalten unsere Namen bei, damit wir uns nicht versprechen, nennen sie aber nur, wenn es gar nicht anders geht. Seid ihr zufrieden, Brüder?«
    »Sehr zufrieden, danke«, erwiderte Akhdar. »Lasst uns schnellstens wieder aufbrechen. Es wäre furchtbar, wenn wir so weit geritten wären, um dann eine so kurze Spanne zu spät zu kommen. Wir müssen so rasch wie möglich herausfinden, was geschehen ist.«
    Mit diesen Worten trieb Akhdar sein Pferd den Hügel hinunter. Die anderen schlossen sich ihm an. Meister Jabal
ließ sich zurückfallen und übernahm die Zügel des Packpferdes, das Jenna geführt hatte, damit sie mit Akhdar

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