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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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folgte dem Hauptmann und den drei Sergeanten beklommen in Drens Dienststube. Hauptmann Tegrani setzte sich hinter Drens Schreibtisch und Sergeantin Derra schloss die Tür hinter Alana.
    Der Hauptmann kam sofort zur Sache. »Den Bericht, Korporalin«, sagte er ohne eine Gefühlsregung.
    »Sir, wie Ihr vermutlich bereits richtig gefolgert habt, sind wir gestern überfallen worden. Der Feind kam von oben, an dem Abhang, wo der Weg nach Rabenheim die Biegung um den Eschenkopf macht …«

    »Auf offenem Gelände?«, fragte der Hauptmann überrascht.
    Alana nickte. »Ja, Sir. Sie waren getarnt oder mittels Magie unsichtbar. So oder so waren sie bei uns, ehe wir etwas tun konnten. Und, mit Verlaub, sie sahen aus wie einem Albtraum entstiegen.«
    Der Hauptmann hob fragend eine Augenbraue. Dren warf Derra einen wissenden Blick zu, aus dem Alana schloss, dass dies nicht unerwartet kam. Doch niemand unterbrach sie.
    »Es waren Werwölfe, Echsenmänner und andere befremdliche Geschöpfe, die nur einem krankhaften Geist entsprungen sein konnten. Ich schätze, es waren etwa sechzig oder siebzig. Sie waren natürlich nicht echt, aber ich will nicht vorgreifen. Der Überfall kam so schnell, dass wir keine Verteidigungsformation egal welcher Art bilden konnten. Ich scharte etwa zwölf Leute um mich und Demarr führte eine zweite Gruppe von etwa fünfzehn, doch der Rest wurde versprengt oder getötet. Merkwürdig war allerdings, dass die Angreifer gar nicht töten, sondern Gefangene machen wollten. Ich habe gesehen, wie mehrere unserer Leute in Netzen weggebracht wurden.«
    »Das ist in der Tat seltsam«, sagte Tegrani nachdenklich und blickte zu den Sergeanten, die ebenso ratlos wirkten. »Bisher haben die Angreifer nur getötet und sind dann weitergezogen. Der einzige Gefangene, von dem wir wissen, ist Korporal Calvyn, und das wurde nie bestätigt. Wie viele haben sie mitgenommen?«, fragte er.
    »Wir glauben, Sir, sie haben acht Gefangene gemacht. Jedenfalls ist der Verbleib von acht Soldaten ungeklärt. Wir standen stark unter Druck, daher habe ich meine Gruppe aus dem Kampf herausgelöst. Da es mir gelang, Demarr meine Absicht mitzuteilen, hat sich seine Gruppe gleichzeitig
entfernt. Wir konnten uns so schnell zerstreuen, dass der Feind sich nicht die Mühe machte, uns zu verfolgen. Diejenigen, die entkamen, machten sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Das waren dreiundzwanzig, einige davon in schlimmem Zustand. Rückblickend meine ich, wir hätten auf direktem Weg zur Burg zurückkehren sollen, aber ich wollte mögliche Überlebende nicht einen ganzen Tag ohne Hilfe zurücklassen.«
    »Du hättest zumindest einen Boten zurückschicken sollen, Korporal. Wir hätten andere Spähtrupps warnen können.«
    »Das habe ich durchaus erwogen, Sir. Doch dann hoffte ich, Ihr würdet entsprechende Rückschlüsse ziehen, wenn keiner von uns zurückkehrte. Ich brauchte alle einsatzfähigen Soldaten für die Aufgabe vor Ort.«
    Der Hauptmann kratzte sich einen Augenblick nachdenklich am Kinn. »Nun«, sagte er vorsichtig, »darüber können wir später noch ausgiebig reden. Fahre mit deinem Bericht fort.«
    »Diejenigen, die zu schwer verwundet waren, um noch einmal zum Kampfplatz zurückzukehren, blieben zurück, um sich auszuruhen und ein Lager zu errichten. Der Rest kam mit mir und schlich sich zurück zum Eschenkopf.«
    Bei der Erinnerung verlor sich Alanas Blick in der Ferne.
    »Wir erklommen den Eschenkopf von der Rückseite und versteckten uns bis zur Dämmerung unter den Bäumen am Gipfel. Da sich bei Sonnenuntergang nichts rührte, stiegen wir den Pfad hinab und suchten nach Überlebenden. Es gab keine. Neun Leichen waren Mitglieder meines Spähtrupps, der Rest Shandeser. Sie trugen eine sonderbare Uniform. Soviel ich sagen kann, waren das keine Soldaten des regulären shandesischen Heers. Vor allem aber sahen sie definitiv nicht aus wie die grässlichen Monster, die uns wenige Stunden
zuvor angegriffen hatten. Die grauenhaften Ungeheuer waren nichts als Trugbilder. Aber ich muss schon sagen, sie wirkten sehr überzeugend.«
    Die Sergeanten hatten bis dahin schweigend zugehört. Daher zuckte Alana zusammen, als Dren barsch dazwischenfragte: »Hast du während des Kampfes einen Magier gesehen, Alana? Eine Gestalt in Schwarz? Vielleicht mit einem langen Kapuzenumhang?«
    Alana schüttelte den Kopf. »Nein. Nichts dergleichen, Sergeant, aber ehrlich gesagt war ich auch vollauf damit beschäftigt, am Leben zu bleiben.«
    »Wer

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