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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Aufgabe er mich auserkoren hatte, und mir seinen Geist öffnete, um mir seine Vision zu zeigen, wusste ich gleich, dass die Stadt, die er sah, nicht Mantor war.«
    »Aber das hast du ihm nicht gesagt …«
    »Nein, Eure Majestät, natürlich nicht. Wissen ist Macht, und ich setzte alles daran, Vallaines Stellung zu untergraben, um sie eines Tages selbst zu übernehmen.«
    »Warum hast du dann aber den Oberbefehl über das Heer übernommen, wenn du doch wusstest, dass seine Vision nicht zutraf?«, fragte Anton verwirrt.
    »Mylord, wie ich schon sagte: Was Vallaine sah, stimmte, aber die Stadt war nicht Mantor. Zugegeben, als ich den Oberbefehl übernahm, dachte ich zunächst daran, Mantor einzunehmen. Ich verspürte weder Loyalität zu Euch, Eure Majestät, noch zu Vallaine, sondern strebte nur nach Macht. Ich hätte es wohl auch geschafft. Gegen die fünf shandesischen Einheiten hättet ihr nichts ausrichten können. Doch dann geschahen mehrere Dinge, die mich umdenken ließen. Erstens brachten mir alte Freunde aus Baron Keevans Heer mein magisches Schwert. Die Berührung mit diesem Schwert brachte in meinem Herzen etwas in Bewegung. Dann, kurze Zeit später, wurde alles schlagartig anders: Ich erhielt meine Seele zurück.«
    Der König, Baron Anton und die Adligen hatten gebannt Calvyns Geschichte gelauscht. Als er nun eine Pause machte, fragte der König ungeduldig: »Deine Seele? Hat der Dämon sie dir etwa zurückgegeben?«
    »Nein, Eure Majestät. Zumindest nicht freiwillig. Der Dämon wurde von Demarr getötet, der, wie ich befürchte, dabei sein Leben verloren hat. Wäre das nicht geschehen, hätte ich Thrandor wahrscheinlich aus lauter Machtgier eingenommen.«
    »Wie um Himmels willen kam es dazu, dass Demarr den
Dämon umbrachte?«, fragte Anton, dessen Verblüffung mit jeder Minute wuchs. »Der König hat doch Keevan befohlen, Demarr als Gefreiten in sein Heer aufzunehmen!«
    »Ich weiß nicht, wie es dazu kam, Mylord. Doch Thrandor wurde durch seine Tat gerettet. Er kämpfte nicht allein, doch durch seine Hand starb der Dämon. Ein Teil von mir war dort. Es war eine merkwürdige Erfahrung, die ich nicht noch einmal erleben will. Doch ich schweife ab. Mit dem Tod des Gorvaths hatte ich meine Seele wieder und begann, einen Plan für das große Täuschungsmanöver auszuarbeiten. Da Sergeantin Derra und Rekrutin Eloise aus Baron Keevans Heer meine Gefangenen waren, war ich nicht allein. Als sie merkten, dass ich wieder der Alte war, waren sie bereit zu vermitteln. Sie überzeugten Euch, dass ich die Heere, die ich durch Euer Land führte, auch wirklich beherrschte. Ich wiederum musste den Shandesern weismachen, dass Ihr die shandesische Reserve wart, dass die Wüstennomaden Thrandorier waren und dass Kortag die Stadt aus Vallaines Vision war. Dank des Nebels musste ich bei meinen Illusionen nicht ins Detail gehen und konnte die Schlacht recht gut lenken. Ich brachte die beiden Streitkräfte so ins Gleichgewicht, dass sie sich gegenseitig den größten Schaden zufügten, verhalf aber den Shandesern zum vorhergesagten Sieg. Das Hissen der shandesischen Flagge war in Vallaines Vision besonders klar gewesen, und ich verhalf ihm zu dem Moment, den er sich so gewünscht hatte – nicht, dass er etwas davon hätte.«
    König Malo schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Da sind wir also«, sagte er langsam. »In wenigen Stunden wird Kortag wieder unser sein, Demarr ist ein Held, und mir wird nichts anderes übrig bleiben, als dich erneut zu bestrafen, weil du schon wieder gegen das Verbot von Magie verstoßen hast!«

    Calvyn grinste.
    »Diesmal war es keine Magie, Eure Majestät, sondern Zauberei.«
    »Zauberei! Das ist ja noch schlimmer«, seufzte der König. »Ich sollte dich sofort in Ketten legen lassen.«
    »Natürlich, Eure Majestät«, lachte Calvyn, »aber vielleicht könnt Ihr damit noch ein wenig warten? Ich habe das Gefühl, das Schlimmste steht uns noch bevor.«
    Der König und Baron Anton machten überraschte Gesichter.
    »Was meinst du?«, fragte der König verständnislos.
    Calvyn wurde wieder ernst.
    »Eure Majestät, Selkor ist wahrscheinlich noch immer im Besitz von Darkweavers Amulett. Ich habe seit der Schlacht von Mantor nichts mehr von ihm gehört, aber das muss nicht heißen, dass er untätig geblieben ist. Ich habe keine Ahnung, was er vorhat, fürchte aber, er führt nichts Gutes im Schilde.«
    Der König nickte nachdenklich.
    »Dafür also die Beurlaubung? Du willst diesen shandesischen

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