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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Ecke.
    »Ma! Sie ist wach, Ma. Die Bogendame ist wach«, rief das Mädchen über die Schulter und schlüpfte dann ganz in den Raum.
    »Stör sie jetzt nicht, Alix. Sie braucht Ruhe, also renn nicht dauernd rein und raus«, antwortete eine ältere Stimme in einem melodischen Singsang.
    Beim Klang der freundlichen Stimmen musste Jenna unwillkürlich lächeln. Aber auch die beiden waren ihr gänzlich unbekannt. Und trotz der heimeligen Atmosphäre des Raums kam sie gegen ihren Argwohn nicht an.
    »Ich störe sie doch gar nicht, Ma. Sie ist ja schon wach«, rief das Mädchen eifrig. Dann sprach sie Jenna an. »Wie geht es dir?«, fragte sie freundlich. »Möchtest du etwas zu trinken?«
    Jenna wollte antworten, doch ihre Kehle war so trocken, dass sie nur eine Art Krächzen herausbrachte.
    Die Frau, die sie »Ma« genannt hatte, kam mit einem leeren Glas in der Hand ins Zimmer. Jenna, die ihre Augen endlich frei geblinzelt hatte, fiel gleich die große Familienähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter auf. Beide hatten dunkle Haare und blaue Augen und glichen sich auch von
der Gestalt her. Sie waren nicht hübsch, strahlten aber Herzlichkeit und Güte aus.
    »Mädchen, ist das gut, dass du wach bist«, sagte Ma glücklich. »Ein- oder zweimal habe ich wirklich gedacht, wir würden dich nicht durchbringen.«
    »Ma, ich glaube, sie ist durstig. Sie bringt ja keinen Ton heraus.«
    »Dann wollen wir ihr mal helfen, Alix.«
    Ma nahm den Wasserkrug vom Tisch und schenkte das Glas voll. Das Plätschern des Wassers war Musik in Jennas Ohren. Sie versuchte, den Kopf zu heben, um etwas zu trinken.
    »Nein, nein! Nicht bewegen, sonst machst du alles wieder zunichte. Ich hebe dir den Kopf leicht an und lege dir ein zweites Kissen unter. So ist es gut, wunderbar. Alix, gib ihr etwas zu trinken. Ich sehe mal nach, wie die Wunde heilt.«
    Ma hob die Decken an und sagte missbilligend: »Na, na. Du hast doch nicht etwa versucht, dich umzudrehen? Man kann es ja verstehen, aber bitte tu das erst, wenn ich es dir erlaube. Dein Bauch sah schlimm aus, als Gedd dich hergebracht hat. Aber sei unbesorgt, ich habe heilende Hände, heißt es. Ehe du dich’s versiehst, bringen Alix und ich dich wieder auf die Beine und du kannst jagen gehen. Nicht wahr, Alix?«
    »Natürlich, Ma«, bestätigte Alex und hielt Jenna das Wasserglas an die Lippen. »Wir bringen dich wieder auf die Beine, ehe du dich’s versiehst.«
    Während Alix Jenna half, das Glas zur Hälfte zu leeren, machte sich Ma an den Bandagen zu schaffen, die um Jennas Bauch geschlungen waren.
    Was war geschehen? Wie war sie hergekommen? Wer waren diese Leute? Die Fragen schwirrten in Jennas Kopf umher.

    Sie hatte den Dämon verfolgt und konnte sich noch vage erinnern, dass sie zwischen den Bäumen Calvyn gesehen hatte, wie im Traum, und danach … nichts. Nichts, bis auf … Jenna schauderte.
    Die Augen, orangerot leuchtend und hasserfüllt.
    »Was ist denn?«, fragte Alix besorgt. »Sie zittert, Ma, aber kalt fühlt sie sich nicht an.«
    »Der Dämonenbann lässt schon nach, Alix. Keine Sorge, Kind, das Zittern geht vorüber.«
    Jenna wusste nicht recht, ob Ma den zweiten Satz an Alix oder an sie gerichtet hatte, aber dass die Frau etwas über Dämonen wusste, war schon beruhigend. Sie wendete den Kopf ab, um Alix zu bedeuten, dass sie genug getrunken hatte, und zwang sich zu sprechen.
    »Dämon … wo?«, krächzte sie. Ihre Stimme war wie eingerostet.
    »Jetzt mach dir darüber mal keine Sorgen, junge Dame. In nächster Zeit wirst du keine Dämonen jagen, und wenn es so weit ist, wird Gedd dir ein paar Überlebenstipps mit auf den Weg geben«, sagte Ma freundlich. »Du ruhst dich jetzt am besten aus. Wenn es dich beruhigt, schicke ich später Gedd vorbei, dann kann er ein paar Takte mit dir reden. Hier bist du jedenfalls sicher.«
    Jenna nickte schwach.
    »Gut«, sagte Ma. »Jetzt schlaf noch ein bisschen. Komm, Alix. Du kannst sie später noch einmal besuchen.«
    Mit diesen Worten schleuste Ma das Mädchen durch die Tür, die sie leise hinter sich schloss. Jenna ließ sich tief ins weiche Kissen sinken. Die Augen des Gorvaths verfolgten sie noch eine Weile, doch dann zog sie der Schlaf in seine warme Umarmung und schon nach wenigen Minuten schlief Jenna tief und traumlos.
    Das nächste Mal wachte sie von einem Klopfen an der
Tür auf und sah diesmal Mas Kopf in der Tür. Als Ma erkannte, dass Jenna wach war, kam sie mit einem großen Mann in die Kammer.
    Er war schlank, fast hager und

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