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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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sein Gesicht mit den haselnussbraunen Augen sah ausgezehrt aus, als habe er schwere Zeiten hinter sich. Doch seine Bewegungen waren kraftvoll und geschmeidig. Jenna hatte das deutliche Gefühl, dass dies ein Mann war, der auch den widrigsten Umständen die Stirn bot.
    »Darf ich vorstellen? Das ist mein Mann Gedd. Er möchte mit dir über den Dämon reden, der dir im Wald begegnet ist. Glaubst du, du schaffst das?«
    »Ja«, krächzte Jenna. »Wasser … bitte.«
    Ma schenkte ein Glas Wasser ein und hielt es Jenna hin, sodass sie daran nippen konnte. Schon nach wenigen Schlucken fühlte sich ihre Kehle besser an.
    »Das reicht, danke«, brachte sie heraus, diesmal erheblich klarer. »Jenna. Mein Name ist Jenna«, fügte sie hinzu.
    »Tja, Jenna, du hast unheimlich Glück gehabt«, sagte Gedd langsam. Seine Stimme war tiefer, als Jenna es erwartet hätte, und er betonte jedes Wort sorgfältig. »Ich möchte dich nicht ermüden, da du ohnehin noch so schwach bist, aber ich muss mehr über den Dämon erfahren. Zuerst dachte ich, es sei ein großer Krill gewesen oder vielleicht ein Gralten. Aber das Monstrum da im Wald hat sich anders bewegt als alles, was ich bisher gesehen habe. Wenn ich die Zeichen nicht völlig falsch gedeutet habe, dann hast du versucht, ihn zu erlegen. Weiß der Dämon, dass du ihm auf den Fersen bist?«
    Jenna nickte.
    »Weißt du, was für ein Dämon es ist?«
    »Man hat mir gesagt, es sei ein Gorvath«, erwiderte Jenna.

    Ma schnappte hörbar nach Luft. »Der Schöpfer bewahre uns! Was für ein Schafskopf von Hexenmeister lässt sich auf so ein Ungeheuer ein?«
    Gedd achtete nicht auf seine Frau, sondern konzentrierte sich ganz auf Jenna. Bei ihrer Antwort hatten seine braunen Augen nicht einmal gezuckt.
    »Ein Gorvath? Bist du sicher?«
    »Ich kenne mich mit Dämonen nicht so gut aus«, gab Jenna zu, »aber man hat mir gesagt, dass dieser Dämon die Seele meines … Freundes an sich gerissen hat. Ich bin ihm schon seit Wochen auf der Spur. Ein Magier sprach von einem Gorvath. Mir ist es ganz egal, wie er heißt, Hauptsache, ich töte ihn und befreie die Seele meines Freundes.«
    Gedd kratzte sich nachdenklich am Kinn und fuhr sich dann mit den Fingern durchs wellige Haar.
    »Ein Magier, sagst du? Der müsste es eigentlich wissen. Ein Gorvath. Viele Geschichten ranken sich um dieses Biest, aber ich wusste nicht, ob es wirklich existiert. Dass ein Hexenmeister so verrückt sein kann! Der Gorvath ist mächtiger und gefährlicher als alles, was wir bislang zu sehen bekommen haben.«
    Gedd und Ma wechselten einen wissenden Blick.
    »Oh, Gedd! Geh nicht. Bitte, nicht schon wieder. Lass es jemand anders erledigen. Um Shands willen, Gedd, ein Gorvath! Wenn er dich umbringt, wer sorgt dann für Alix und mich? Bitte, Gedd!«
    Gedd sah sie mit festem Blick an.
    »Kerys, du weißt doch, was jetzt geschieht. Eine Zeitlang sind wir hier sicher, aber wenn er erst einmal eine Weile im Turm ist, beginnt er zu jagen. Bis sich der Gorvath auf die Suche nach dem Hexenmeister macht, der ihn heraufbeschworen hat, leben wir hier in ständiger Gefahr. Sorge dich nicht, Kerys. Ich gehe diesmal nicht allein. Wenn mich
nicht alles täuscht, hat Jenna schon mehr als eine Begegnung mit dem Dämon überlebt, obwohl sie nichts über Dämonen weiß. Ich warte, bis sie kräftig genug ist, um mitzukommen.«
    »Oh, Gedd«, schluchzte seine Frau und warf ihm die Arme um den Hals. »Warum kann nicht Sam gehen oder Dreythus? Warum bleibt das immer an dir hängen?«
    Gedd gab keine Antwort, sondern hielt seine Frau fest umschlungen. Er wusste, dass sie es nicht ernst meinte. Sam fehlte die Erfahrung, gegen einen so mächtigen Dämon zu kämpfen, und Dreythus war einfach zu alt. Es gab in der Gegend keinen außer ihm, der auch nur die geringste Chance gegen einen Gorvath hatte.
    Jenna wollte mehr erfahren. Dieser Mann wusste viel mehr über Dämonen als sie und sie hatte noch so viele Fragen.
    »Entschuldigt bitte. Ich möchte nicht aufdringlich sein, aber es hört sich so an, als hättest du schon Dämonen getötet. Darf ich fragen, wie du das gemacht hast? Ich könnte schwören, dass ich bei meinem ersten Zusammentreffen mit dem Gorvath einen tödlichen Schuss auf ihn abgegeben habe. Aber es kam mir vor, als hätte er ihn nicht einmal gespürt. Hat er vielleicht eine Schwachstelle, die man kennen muss?«
    Gedd drückte seine Frau noch einmal fest an sich und löste sich dann von ihr.
    »Eine Schwachstelle nicht, abgesehen

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