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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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die beiden denn noch am Leben, Eure Majestät?«, fragte Chorain überrascht.
    »Ja, sie leben. Der eine wurde bei seiner ersten Begegnung verwundet, aber der andere wird gerade zum Kämpfer ausgebildet. Wenn mich nicht alles täuscht, wird er wahrscheinlich noch zum Ende der Saison einen Rang erlangen.«
    »Interessant«, bemerkte Chorain abwesend, denn im Geiste überschlug er schon die Möglichkeiten, die die beiden Thrandorier ihm eröffnen könnten.
    Als er den seltsamen Unterton in der Stimme des Kommandanten bemerkte, fuhr der Kaiser aus seinen Gedanken hoch. Chorain führte irgendetwas im Schilde, und der Kaiser würde nicht dulden, dass sich der Kommandant ohne sein Wissen oder seine Erlaubnis in diese Angelegenheit einmischte. Er wollte auf keinen Fall, dass Chorain den beiden Thrandoriern irgendetwas antat, denn sie könnten sich als eine unschätzbar wichtige Informationsquelle erweisen. Besonders über diesen Shanier könnten sie womöglich Aufschluss geben. Der Zauberer schien zu den Lords des Inneren Auges zu gehören, doch der Kaiser hatte noch nie von ihm gehört.
    »Wer dieser Shanier auch sein mag und was auch immer seine Absichten sind: Er ist einfach ein zu mächtiger Zauberer«, entschied der Kaiser im Stillen. Er musste auf irgendeine Art beseitigt werden. Vallaine hatte dieses Chaos angerichtet, und wenn es nach dem Kaiser ging, musste Vallaine nicht nur die volle Verantwortung dafür übernehmen, sondern es auch wieder in Ordnung bringen – oder aber mit dem Leben bezahlen. Falls es Vallaine nicht möglich sein sollte, Shanier aus dem Weg zu schaffen, wäre ein Notfallplan keine schlechte Idee. Chorain könnte nützlich sein, um einen solchen Plan zu
entwickeln. Es würde eingehende Überlegungen erfordern, aber es schien nicht unmöglich – nichts war unmöglich.
    »Was habt Ihr vor, Kommandant? Ich nehme doch an, Ihr habt nicht etwa eine überstürzte Rache im Sinn?«, erkundigte sich der Kaiser sachlich.
    »Nein! Nichts dergleichen, Eure Majestät. Ich habe mich nur gefragt, ob die beiden thrandorischen Kämpfer Grund haben könnten, Shandar darin zu unterstützen, die Welt von diesem verräterischen Lord des Inneren Auges zu befreien – wenn er überhaupt einer dieser Lords ist.«
    »Aha? Und wie wollt Ihr das herausfinden?«
    »Nun, Eure Majestät, ich dachte, ich könnte zuerst einmal den direkten Weg wählen. Ich würde die beiden gern befragen, mit Eurer Erlaubnis natürlich. Wenn das kein Ergebnis bringt, schlage ich vor, es auf gewissen Umwegen zu versuchen«, erklärte Chorain mit einem verschlagenen Lächeln auf den Lippen.
    Der Kaiser dachte kurz nach und willigte dann ein.
    »Unter einer Bedingung«, forderte er streng. »Den beiden darf ohne mein Wissen kein Schaden zugefügt werden. Das gilt natürlich nicht für die Spiele. Bei den Kämpfen gibt es keine Absprachen. Wenn sie in der Arena sterben, soll es so sein.«
    »Eure Majestät, Ihr habt mein Wort«, versicherte Chorain feierlich. Dann zog sich der Kommandant mit einer tiefen Verbeugung zurück und verließ leise den Raum, während stattdessen sofort wieder der Diener erschien.
    »Kann ich etwas für Euch tun, Kaiserliche Hoheit?«, erkundigte sich der Diener ergeben.
    »Hol mir Femke.«
    »Sehr wohl, Eure Kaiserliche Hoheit.«
    Der Diener trat zurück und der Kaiser kratzte sich nachdenklich am Kinn. Er schenkte Chorain kein so großes Vertrauen, als dass er den Kommandanten frei schalten und
walten lassen würde. Also hatte er beschlossen, ihm jemand nachzusenden, der sich an seine Fersen heftete. Und die unauffälligste Verfolgerin war immer noch Femke.
    Chorain verließ die kaiserlichen Gemächer, ohne sich des kaiserlichen Misstrauens bewusst zu sein. Ihn leitete allein die Absicht, so schnell wie möglich zur Arena zu gelangen und die beiden Kämpfer aus Thrandor zu treffen. In nur ein bis zwei Wochen würde sich die Nachricht von der Niederlage in Thrandor verbreiten. Wenn Chorain die beiden Kämpfer gegen Shanier einnehmen wollte, musste er schnell agieren oder die Männer würden erfahren, wie wirkungsvoll Lord Shaniers gerissene Täuschung der shandesischen Legionen gewesen war.
    Erfreut, dass ihm so schnell und einfach ermöglicht wurde, in diesem Sinne zu handeln, schritt der Kommandant entschlossen in das Wachhaus vor dem kaiserlichen Palast und machte seinen Rang geltend, um ein frisches Pferd zu bekommen. Ohne sich auch nur einmal umzuschauen, ritt er kurz darauf auf direktem Weg zur großen Arena im

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