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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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dich zurückgehalten?«
    »Ich habe mich nicht im eigentlichen Sinne zurückgehalten«,
erklärte Bek aufrichtig. »Aber es war nur ein Übungskampf, und wenn ich gewisse offene Stellen genutzt hätte, die sich mir boten, hätte ich Euch verletzen oder sogar töten können, wenn Ihr nicht schnell genug reagiert hättet.«
    Hammar hatte daraufhin breit gelächelt. »Wahrhaftig, du wirst hier für frischen Wind sorgen. Die meisten Männer aus unserem bunt gemischten Haufen würden mir liebend gern so einen Hieb versetzen – Übungskampf hin oder her. Du bist schnell, Bek, aber du bist nicht unbesiegbar. Vergiss das nicht. Es wird immer jemanden geben, der schneller und kräftiger ist und einen stärkeren Überlebenswillen hat als du. Sogar Serrius weiß das. Allerdings ist es für ihn zu einer Besessenheit geworden. Er ist überzeugt, dass sein Niedergang bevorsteht, und deshalb treibt er sich selbst immer härter an, um alles aus sich herauszuholen. Er ist der beste Schwertkämpfer, den die Arena seit vielen Jahren, vielleicht sogar jemals gesehen hat, aber er ist dennoch überzeugt, dass er verwundbar ist.«
    Von da an hatte Bek, immer wenn er Serrius in der Arena trainieren sah, auf Anzeichen dieser Paranoia gelauert. Aber an der Oberfläche war nichts zu entdecken. Serrius wirkte bei seinen Kampfvorbereitungen stets emotionslos. Seine Beinarbeit und seine Balance waren einwandfrei, dazu verfügte er über eine Geschmeidigkeit und Geschwindigkeit, die nichts gleichkam, was Bek bisher gesehen hatte.
    Am meisten aber faszinierte Bek, dass Serrius mit zwei Schwertern kämpfte. Normalerweise hielt der beste Mann der Arena das längere Schwert in der rechten Hand, aber Bek hatte auch schon den umgekehrten Fall beobachtet. Die meisten Kämpfer, denen Bek bisher begegnet war, trugen entweder Schild und Schwert oder nur ein Schwert. Die Idee, mit zwei Schwertern zu hantieren, verlieh dem Kampf ungeahnte Möglichkeiten. Bek hatte zwar schon oft probiert, mit der linken Hand zu kämpfen, falls die rechte einmal verletzt sein
sollte, aber darauf, mit beiden Händen gleichzeitig zu kämpfen, war er bisher nicht gekommen.
    Eines war jedenfalls sicher: Bek hatte es ganz und gar nicht eilig, auf Serrius zu treffen.
    Beks Nackenhaare kribbelten und er blickte hinauf zur Tribüne. Der hochrangige Soldat schaute immer noch herab in die Arena, und er hatte den Blick auf ihn gerichtet, da war Bek sicher. Ganz gleich, was Maasich dachte: Bek hielt es für unwahrscheinlich, dass der Mann hier war, um einen Kämpfer ausfindig zu machen, auf den es sich zu setzen lohnte. Bek wurde langsam nervös. Da erschien der Kampfleiter auf der Tribüne und sprach kurz mit dem Soldaten. Worüber auch immer sie sich unterhielten – es sah aus, als kämen sie rasch zu einer Einigung. Der Kampfleiter nickte dem Soldaten zu und verließ ihn dann schon wieder, obwohl sie sich erst vor einer Minute begrüßt hatten. Bek wurde das Gefühl nicht los, dass es ihn betraf, was die beiden besprochen hatten.
    Als das Training beendet war, sollte Beks Ahnung sich bewahrheiten, denn der Kampfleiter ließ ihn in sein Büro rufen. Der Soldat verschwand von der Tribüne, und Bek musste nicht lange raten, wohin er gegangen war. Ein paar Minuten später wurde er, flankiert von Maasich und Hammar, zum Kampfleiter geführt. Seine Begleiter blieben draußen stehen, während Bek den Raum betrat, wo der shandesische Offizier ihn an einem Schreibtisch sitzend erwartete.
    Chorain ging gleich zum Angriff über, nachdem die Tür sich hinter Bek geschlossen hatte.
    »Ich will Shanier. Ganz gleich, ob tot oder lebendig. Hast du Interesse, mir dabei zu helfen?«
    Bek traute seinen Ohren nicht. Das war möglicherweise genau die Gelegenheit zur Flucht, auf die er gewartet hatte, aber er wollte auf keinen Fall ohne Jez fortgehen.
    »Kommt darauf an«, erwiderte Bek ausweichend. »Was ist
dabei für mich drin? Und was ist mit meinem Freund? Wo ich hingehe, geht auch er hin.«
    »Ich bin nicht hier, um mit dir zu verhandeln, Thrandorier. Ich bin hier, um Männer zu finden, die dafür sorgen wollen, dass Lord Shanier seiner gegenwärtigen Machtposition enthoben wird. Hast du nun Interesse oder nicht?«
    Bek dachte kurz nach. Er brauchte noch mehr Informationen, aber er ahnte, dass dieser Offizier ihn aus der Arena holen könnte.
    »Ich habe Interesse. Mein Gefährte und ich sind Shanier bestimmt nicht wohlgesonnen. Er hat uns hierher geschickt, damit wir sterben. Es wäre nur gerecht,

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