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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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aus«, erklärte Fesha grinsend und holte zwei Drähte hervor.
    »Das hätte ich wissen sollen«, brummte Derra. »Wie lange brauchst du?«
    »Kommt drauf an, wie gut das Schloss geölt ist, aber bestimmt nicht länger als eine Minute«, antwortete Fesha achselzuckend.
    »Gut. Eloise, du bleibst hier und sorgst dafür, dass die Wache keinen Mucks von sich gibt. Und achte darauf, ob jemand die Treppe herunterkommt. Ich gehe mit Fesha und behalte den Gang im Auge, während er die Tür knackt. Wenn jemand aus dem Gang vor uns kommt, laufen wir zur Treppe. Und wenn du hören solltest, dass jemand die Stufen herunterkommt, eilst du zu uns. Dann können wir nur hoffen, dass Fesha die Tür zu Beks Zelle rechtzeitig aufbekommt, damit wir uns dort verstecken können. Noch Fragen?«
    Es gab keine.
    Kurz darauf schlichen Fesha und Derra rasch und leise durch den Gang zur vierten Tür auf der rechten Seite. Derra hielt das Schwert in der Hand, unterdrückte ihre Neugier, wie es Fesha anstellen würde, und baute sich mit dem Rücken zur
Tür auf. Ihr Kopf wandte sich fortwährend von rechts nach links, um beide Richtungen auf möglichen Ärger hin zu überprüfen. Das Kratzen und Klirren von Feshas Drähten hallte unnatürlich laut in ihren Ohren.
    Wie versprochen gab es innerhalb einer Minute ein lautes
    Klicken und das Quietschen der sich öffnenden Tür weckte Derras Aufmerksamkeit.
    »Bek? Bek, bist du da drin?«, flüsterte Fesha vernehmlich in den Raum hinein, der auf den ersten Blick leer schien.
    Er ging vorsichtig hinein.
    »Fesha? Bist du das wirklich?«, antwortete Bek leise und trat hinter der Tür hervor, wo er offenbar in Angriffshaltung gelauert hatte.
    »Das letzte Mal, als ich nachgeschaut hab, war ich’s noch«, erwiderte Fesha grinsend. »Jetzt komm, wir holen dich hier raus.«
    Bek zögerte. Er wirkte unentschlossen.
    »Mach schon! Worauf wartest du?«, drängte Fesha, der fühlte, dass Bek einen Schubs brauchte. »Wir müssen jetzt wirklich hier raus.«
    Bek schwankte einen Augenblick, dann stand sein Entschluss fest. »Geht. Ich weiß zu schätzen, was ihr getan habt, aber ich bleibe hier.«

10
    »Du willst nicht mitkommen? Red keinen Unsinn, Bek. Das ist kein Scherz!« Fesha wurde ungeduldig. »Raus jetzt hier, aber sofort.«
    »Ich kann nicht. Wenn ihr nur gestern gekommen wärt … Jetzt ist Jez tot, und ich habe geschworen, ihn zu rächen. Geh,
Fesha! Tarmin sei mit dir, aber ich gehe hier nicht weg, bis ich nicht Serrius gegenübergestanden habe.«
    Fesha musterte Beks unbeweglichen Kiefer und den stählernen Ausdruck in seinen Augen. Da erkannte er, dass nichts, was er sagen oder tun würde, Bek von seinem Entschluss abbringen könnte.
    »Warum dauert das denn so lange?«, raunte Derra mit tiefer Stimme aus dem Gang. »Das ist hier keine Anhörung, wir müssen los!«
    »Er sagt, er kommt nicht mit, Sergeant.«
    »Ich hab nicht umsonst diesen weiten Weg gemacht und mein Leben aufs Spiel gesetzt, Bek. Komm jetzt da raus. Das ist ein Befehl!«
    Derra hob die Stimme, um ihrer Verärgerung Ausdruck zu verleihen, doch bevor Bek irgendeine Antwort geben konnte, dröhnte ein Rufen über den Gang.
    »He! Ihr! Was macht ihr denn da?«
    »Raus jetzt, alle beide«, bellte Derra in einem Ton, der normalerweise dafür sorgte, dass die Soldaten schnurstracks die Beine in die Hand nahmen.
    Fesha hastete auf den Korridor, doch Bek folgte ihm nicht. Zwei Wachen kamen mit gezogenen Waffen über den Gang auf sie zugerannt. Fesha zögerte nicht. Der Weg zurück zu den Treppen, wo Eloise auf sie wartete, stand noch offen. Fesha wandte sich nicht noch einmal um, sondern schlug gleich den Fluchtweg ein.
    Derra blieb noch kurz stehen und musterte Beks störrische Miene.
    »Tarmin möge dich strafen, dass du so ein Idiot bist, Bek«, knurrte sie, wandte sich um und rannte Fesha hinterher.
    Als Derra die Treppen erreichte, bemerkte sie, wie sehr Eloise und Fesha durch ihre Geisel behindert wurden. Die drei hatten gerade einen Treppenabsatz erklommen, und wenn sie die Wache weiter mitschleppten, würden sie bestimmt schnell
eingeholt. Derra rannte auf die anderen zu und zog dem Wachmann mit dem Schwertknauf eins über. Derart von seiner eigenen Waffe niedergestreckt, fiel der Mann um wie ein Baum. Derra fing ihn auf und drehte ihn so, dass er ihren beiden Verfolgern die Treppe hinunter entgegenrollte.
    Die drei Wachen taumelten und purzelten zurück auf den Treppenabsatz, während Eloise, Fesha und Derra nach oben hasteten. Am

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