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Das Verschwiegene: Roman (German Edition)

Das Verschwiegene: Roman (German Edition)

Titel: Das Verschwiegene: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linn Ullmann
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langen Gliedmaßen und hellen Haaren im Gras auf dem Handtuch saß und mit Milles Handy spielte.
    Alma sagte laut: »Kannst du Leuten nicht einfach mal vertrauen!«
    »Du brauchst mich nicht anzuschreien, Alma«, sagte Siri.
    »Aber du meckerst ständig an Mille herum«, insistierte Alma, »du musst endlich lernen, Leuten zu vertrauen!«
    Siri machte den Mund auf, als wollte sie etwas sagen, aber ihre Wangen waren feuerrot. Sie schüttelte den Kopf und schloss das Gartentor hinter sich.
    »Wir sprechen uns morgen, Alma. Jetzt muss ich zur Arbeit, und ich hoffe, du bist im Bett, wenn ich nach Hause komme, es wird heute spät werden. Schick mir eine SMS , wenn etwas ist, das gilt für euch alle. Einen schönen Tag wünsche ich euch, und vergiss nicht, Liv mit Sonnencreme einzureiben.«
    Ihre Stimme und ihr Schatten hingen noch einen kurzen Moment in der Luft, dann verflogen sie. Alma kaute langsam auf einem Keks, Liv starrte wie hypnotisiert auf etwas in den Tiefen von Milles Handy, es mochten fünf Minuten vergangen sein oder fünf Stunden, plötzlich stand Jon vor ihnen im Garten und weckte sie aus ihrem Traum. Er hatte Leopold dabei.
    Liv warf das Handy weg, rannte, so schnell sie konnte, und warf sich dem Vater in die Arme. Sie schlang die Arme um seinen Hals. Alma und Mille blieben im Gras liegen. Jon machte ein paar Schritte, blieb stehen und sah auf sie herunter.
    »Hier liegen die Mädels also und sonnen sich«, sagte er lächelnd.
    Alma sah hoch zu ihrem Vater. Etwas an seiner Stimme war merkwürdig. Dieser leicht falsche Ton. Das Scherzhafte, das nicht scherzhaft war, nur bemüht scherzhaft.
    »Richtig südländisches Flair hier«, fuhr er fort.
    Alma versuchte, seinen Blick einzufangen, damit er sah, dass sie mit den Augen rollte. Richtig südländisches Flair , also wirklich. Was war mit ihm los? Aber ihr Vater beachtete sie nicht, er sah nur Mille. Alma folgte seinem Blick und sah, wie dieser sich rasch über Milles Körper bewegte – ihre Füße, die Beine, die Knie, den gepunkteten Bikini, die Arme, die Haare, die Augen. Pling. Pling. Pling. Als wäre Milles Körper ein Flipperspiel. Pling. Und Alma sah, dass Mille ihn gewähren ließ. Pling. Pling. Das hier war kein Traum. Alma sah alles ganz deutlich. Jon betrachtete Mille, und Mille ließ sich von Jon betrachten, beide ließen es geschehen. Das Ganze dauerte nicht lange. Alma merkte, wie sich Mille neben ihr im Gras ein wenig streckte. Sich wie eine Ringelnatter wand. Dann war es vorbei.
    »Wie hübsch ihr seid«, sagte Jon. Und jetzt betrachtete er Alma.
    »Warum bist du hier«, fragte Alma, »sollst du nicht dein Buch zu Ende schreiben?«
    Jon lachte kurz.
    »Vielen Dank, Alma. Das werde ich tun. Aber jetzt drehen Leopold und ich eine Runde. Wenn sonst niemand Lust hat, ihn auszuführen, muss ich es halt machen.«
    Er setzte Liv vorsichtig zwischen Mille und Alma ins Gras.
    »Pass gut auf die Kleine auf«, fügte er hinzu, und jetzt sah er Mille ganz anders an als eben noch. »Macht’s gut, alle miteinander.«
    Er bückte sich, leinte Leopold an und verschwand durch das Gartentor.
    »Genieß das südländische Flair«, rief Alma und rollte sich auf den Bauch, damit sie ihn nicht mehr anzuschauen brauchte.
    »Dein Vater ist sehr nett«, sagte Mille nach einer Weile.
    »Mein Vater ist ein Trottel«, murmelte Alma.
    Und jetzt stand Alma vor Milles Tür und bat um Einlass, in wenigen Stunden sollte Jennys große Geburtstagsfeier steigen, und Mille behauptete, sie bete zu Gott.
    »Komm ruhig rein«, sagte Mille. »Ich gehe später rüber, um zu helfen. Aber so lange kannst du hierbleiben.«
    Alma schlüpfte durch die Tür.
    Mille setzte sich aufs Bett und machte Alma Zeichen, sich zu ihr zu setzen. Alma kletterte hinterher.
    »Für was betest du?«, fragte Alma.
    »Verschiedenes«, sagte Mille. »Aber ich bin damit durch. Soll ich etwas Musik auflegen?«
    Alma schüttelte den Kopf und fragte: »Glaubst du an Gott?«
    »Ja, schon immer«, antwortete Mille. »Und du?«
    »Als ich noch kleiner war, habe ich an Gott geglaubt«, antwortete Alma. »Aber jetzt nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Weiß nicht«, antwortete Alma. »Ich glaube einfach nicht, dass es ihn gibt.«
    »Ich glaube, dass es ihn gibt«, sagte Mille. »Ich glaube, dass er mich sieht und auf mich aufpasst.«
    Alma zuckte mit den Schultern.
    »Gott sieht alles«, fuhr Mille fort. »Als ich noch klein war, hat mein Vater jeden Abend ein Abendgebet für mich gesungen.«
    Sie machte den Mund

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