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Das Versprechen

Das Versprechen

Titel: Das Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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offenbar nicht bereit, sein Überleben von etwas so Langsamem wie einem Pferd abhängig zu machen - sauste wie eine Rakete an Schwester und Pferd vorbei. Lou rammte Sue ihre Schuhe in die Rippen und folgte ihrem Bruder, holte jedoch kein bisschen zu dem Jungen auf, denn Oz war plötzlich schneller als ein Auto.
    Cotton, Louisa, Lou und Oz saßen am Küchentisch und hielten Kriegsrat.
    »Ihr wart wohl verrückt, in das Bergwerk zu gehen«, schimpfte Louisa.
    »Sonst hätten wir aber die Männer nicht entdeckt«, hielt Lou dagegen.
    Louisa biss die Zähne zusammen, gab ihr innerlich aber widerstrebend Recht. »Geht jetzt«, sagte sie dann. »Cotton und ich haben einiges zu bereden.«
    Nachdem Lou und Oz gegangen waren, blickte Louisa Cotton an.
    »Was halten Sie davon?«, fragte sie.
    »So wie Lou es beschrieben hat, vermute ich, dass sie nach Erdgas und nicht nach Öl suchten. Und dass sie was gefunden haben.«
    »Was sollen wir machen?«
    »Diese Männer halten sich ohne Ihre Erlaubnis auf Ihrem Grund und Boden auf- und sie wissen, dass wir es wissen. Ich glaube, die werden sich in Kürze bei Ihnen melden.«
    »Ich verkauf mein Land nicht, Cotton.«
    Cotton schüttelte den Kopf. »Nein, aber Sie könnten die Abbaurechte verkaufen. Und das Land behalten. Bei Gas ist es anders als bei Kohle. Denn Land muss nicht zerstört werden.«
    Louisa schüttelte stur den Kopf. »Wir hatten ’ne gute Ernte. Wir brauchen von niemandem Hilfe.«
    Cotton senkte den Blick und wählte seine Worte äußerst sorgfältig. »Louisa, ich hoffe von ganzem Herzen, dass Sie uns alle überleben. Aber wenn die Kinder die Farm erben sollten, solange sie noch minderjährig sind, werden sie es sehr schwer haben.« Er hielt inne und fügte leise hinzu: »Und Amanda braucht wahrscheinlich eine ganz besondere Pflege.«
    Louisa pflichtete ihm mit der Andeutung eines Kopfnickens bei.
    Später brachte sie Cotton zum Wagen und schaute ihm nach, als er wegfuhr und Oz und Lou lachend hinter dem Automobil herrannten und Eugene in der Scheune damit beschäftigt war, Werkzeuge zu reparieren. Dies war ihre Welt - eine scheinbar heile Welt, doch es war ein trügerischer Eindruck, wie sie sehr wohl wusste. Die Sorgen ließen sich nicht so leicht verdrängen, und Louisas Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an, als sie sich Halt suchend an die Tür lehnte.
    Die Männer von Southern Valley erschienen bereits am nächsten Nachmittag.
    Louisa öffnete die Tür. Vor ihr stand Judd Wheeler, neben ihm ein kleiner Mann mit Schlangenaugen und einem öligen Lächeln. Er trug einen eleganten dreiteiligen Anzug.
    »Miss Cardinal, ich heiße Judd Wheeler. Ich arbeite für die Southern Valley Coal & Gas. Das ist Hugh Miller, der Vizepräsident der Southern.«
    »Und Sie wollen mein Erdgas?«, fragte Louisa geradeheraus.
    »Ja, Ma’am«, erwiderte Wheeler.
    »Nun, dann trifft es sich gut, dass grade mein Anwalt da ist«, sagte sie und schaute zu Cotton, der aus Amandas Zimmer kam und die Küche betrat.
    »Miss Cardinal«, sagte Hugh Miller, während sie sich setzten, »ich halte nichts davon, wie die Katze um den heißen Brei herumzureden. Wie ich hörte, haben Sie einige zusätzliche familiäre Pflichten übernommen, und ich weiß, wie schwierig so etwas sein kann. Deshalb ist es mir eine Freude, Ihnen ... einhunderttausend Dollar für Ihr Anwesen bieten zu können. Und ich habe den Scheck und die Verträge gleich mitgebracht. Sie brauchen nur zu unterschreiben.«
    Louisa hatte in ihrem ganzen Leben nie mehr als fünf Dollar auf einmal in der Hand gehabt, daher war »Du meine Güte!« alles, was sie hervorbrachte.
    »Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen«, sagte Cotton, »damit würde Louisa ausschließlich die Schürfrechte verkaufen.«
    Miller lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, für diese Summe wollen wir auch das Land.«
    »Und genau das werd ich nich’ zulassen«, sagte Louisa.
    Cotton ergriff wieder das Wort. »Warum kann sie nicht nur die Schürfrechte veräußern? Das ist hier oben so üblich.«
    »Wir haben umfangreiche Pläne, was das Land betrifft. Der Berg wird eingeebnet, es werden Straßen gezogen, und wir wollen sämtliche technischen Einrichtungen für Förderung, Produktion und Transport bauen. Außerdem planen wir die längste Pipeline außerhalb von Texas. Wir suchen schon seit einiger Zeit nach einem geeigneten Gelände. Und hier ist es schlichtweg ideal. Es gibt nichts, was dagegen spräche.«
    Louisa musterte ihn mit

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